Pilone 2192 m

Meinen ersten Besuch auf dem Pilone gab es 1999 im Juni und das komplett schneefrei. Wenn ich mir heute die Fotos anschaue und sehe, wie wenig Schnee damals lag und wie viel es in den letzten Jahren war, dann scheint sich doch zumindest gefühlt etwas verschoben zu haben.
Ich fuhr damals ins Val Vergeletto bis zuhinterst. An einem auch heute noch bestehenden Rasthaus, damals war es in der frühen Saison geschlossen, konnte man über eine Brücke den Ribo überqueren (1100 m). Die nächste gute halbe Stunde quert der Weg nur allmählich ansteigend die bewaldeten Hänge, auf 1300 m kehrt er die Richtung um und geht bald in einen steilen Zickzackweg über, der direkt zur Alpe Arena (1689 m) führt. Dort findet sich eine Unterkunft, die mir damals etwas verwahrlost vorkam. Obwohl das nur eine Momentaufnahme war, hat es mich irgendwie davon abgehalten, dort jemals Station zu machen.
Dort wendete ich mich nach links, wo ein sehr angenehmer Weg die nächsten 2,5 km die Hänge quert, ohne dass er massiv an Höhe gewinnt. Man erreicht ein Tälchen (Busan), welches einem den Zugang zum Grat öffnen würde (Verzweigung). Ich entschied mich aber dem flachen Weg für weitere 1,5 km zu folgen und umging die Creste (2060 m) nördlich. So kommt man schließlich erst bei P. 1834 auf den langen Grat, der hier nicht mehr als eine flache Schulter ist. Unter einem liegt in kurzer Distanz die Alpe Salei (1770 m). Schon damals konnte man hier übernachten, wenngleich die Hütte seinerzeit noch nicht bewirtet war. 
Nach kurzer Rast stieg ich beinahe bis zu P. 1834 zurück, blieb aber auf der Südseite und folgte einem Pfad zum Laghetto dei Salei (1923 m). Man geht nördlich des Sees vorbei und ersteigt den Hang recht gerade zum Passo del Busan (2006 m). Von hier bin ich etwas später nach Norden abgestiegen, um zur weiter oben genannten Verzweigung (Busan) zurückzukehren und via Alpe Arena zum Ausgangspunkt zurückzulaufen. Zunächst ließ ich aber den Motto dei Ciapitt rechts liegen, um über den hier anknüpfenden Westgrat den Pilone leicht zu ersteigen. T3, 6 h 20 min insgesamt.

Vom Gipfel hat man eine schöne Rundumsicht auf die Gipfel der Täler Vergeletto und Onsernone. Außerdem bietet die Tour landschaftlich sehr viel und ist auch ohne größere technische Herausforderungen ein Genuß.

Heute ist an der Alpe Salei oftmals Betrieb, da man dorthin auch mit einer Seilbahn aus dem Val Vergeletto gelangt, die ich in der damaligen Tour nicht erinnere.