via Clubwägli aufs Balmfluechöpfli und Röti - Sonne zu Beginn; viel Wolken, Wind und Schnee danach


Publiziert von Felix , 30. Dezember 2013 um 17:37. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Solothurn
Tour Datum:29 Dezember 2013
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SO 
Aufstieg: 950 m
Abstieg: 950 m
Strecke:Rüttenen, Falleren - Forsthaus - Clubwägli - P. 1159 - P. 1182 - Balmfluechöpfli - P. 1235 - Nesselbodenröti - Röti - Rötiweid - P Kurhaus - Restaurant Sennhaus - Nesselboden - Stigelos - Forsthaus - Chuchigraben - Falleren
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW via Linde, Thörigen, Derendingen und Solothurn nach Falleren
Kartennummer:1107 - Balsthal

Einmal mehr gilt: sind Wetter - oder Schneeverhältnisse - „suboptimal“: bietet sich das „Chöpfli“ an - diesmal wollen wir wieder auf dem Clubwägli ansteigen, trotz der vergangenen Schneefälle …

Die Wege sind bekannt - heute sollen die Weg- und Wetterhältnisse im Zentrum stehen; diese waren doch sehr unterschiedlich K

 

Exakt zum Start bei Falleren geht die Sonne über den Alpen auf, wolkenumgeben; doch bereits nach Forsthaus, mit dem Eintreten in die Schlucht des Chesselbaches, erhellt sie bereits die markanten Felswände am Eingang des enger werdenden Tales. Der folgende Aufstieg auf dem Clubwägli ist zwar zu Beginn relativ feucht, doch gut begehbar.

Die erst im Verlauf hinzukommende, nur langsam an Höhe gewinnende Schneeauflage, stellt nie ein ernsthaftes Problem dar - erfordert jedoch, in Verbindung mit der doch beträchtlichen Laubschicht am Boden sowohl auf der Wegspur wie auch in den Felspassagen, erhöhte Aufmerksamkeit und Konzentration.

Anderseits gewinnt die Landschaft am Vorberg dank der später bildschön schneebehangenen Bäume an Attraktivität; wir sind höchsterfreut, solch herrliche Landschaftseindrücke - und zwischenzeitlich feinen Ausblicke übers Mittelland zu den Alpen - gewinnen zu können!

Einige der Fels- und Hang-Passagen in abschüssigen Bereichen sind heute mit grösserer Vorsicht zu begehen - die wachsende Schneeauflage macht das Ganze doch etwas anspruchsvoller. Doch stets sehr „anregend“ und attraktiv gestaltet sich dieser Aufstieg via Clubwägli; auch nach Erreichen des Wanderwegs setzt sich unsere bilderbuchmässige „Reise“ (erst mal) fort: auf breiterem Weg durchschreiten wir nun die herrliche Winterwald-Landschaft und erreichen endlich den Grat auf P. 1159 - die Schneehöhe ist inzwischen auf ca. 10 - 15 cm angewachsen.

 

Noch begleitet uns die Sonne ein Stück des Grates entlang; allmählich stossen jedoch die Wolken von Westen bis zu uns vor und hüllen uns in nebliger Atmosphäre ein. Der Gang zum Balmfluechöpfli wird ein „mystischer“ - zudem nimmt der Wind an Stärke zu, so dass auf dem Gipfel nur kurz auf der windabgewandten Seite eine kurze Stärkungspause eingelegt werden kann. Hier legen wir weitere Textilien an, montieren die Gamaschen - und steigen, auf einer Spur, im Tiefschnee auf der Nordseite ab zu P. 1235.

 

Hier folgen wir im bereits beachtlich tiefen Schnee dem Wanderweg via Nesselbodenröti im Wald weiter zur Abzweigung, welche uns im längeren, nur sanft ansteigenden Weg zur Waldgrenze leitet, von welcher wir die flache Kuppe unseres heutigen zweiten Gipfelziels „sehen“: das Weiss ist beinahe umfassend, die Sicht relativ schlecht - malerische Baumgruppen zeichnen sich nur schemenhaft ab.

 

Zu Beginn einer schwachen Spur folgend, versinken wir auf der nun zugewehten Fährte teilweise beinahe bis zu den Knien im Schnee - mit den Füssen kann die Spur oft, zentimeterweise den Boden abtastend, wieder gefunden werden: dort hält die Unterlage … Während weniger Sekunden nur reisst die Wolkendecke auf und gibt wenig Blau frei - das war’s dann für die verbleibende Tour an Farbe … Bei beinahe „arktischen“ Verhältnissen - Starkwind, vereiste Wegweiser und Gipfelsäule, bis auf die Grasnarbe vom Wind abgeblasenes Terrain - setzen wir, auf dem Röti angekommen, unsere Wanderung unverzüglich fort.

 

Zwischen vom Wind freigelegten Grasnarben und annähernd 30 cm tiefem Schnee „kämpfen“ wir uns zur Rötiweid durch; hier bietet uns der nordseitige gedeckte Futterstand eine relativ windgeschützte Gelegenheit, endlich unsere Mittagsverpflegung zu uns zu nehmen.

Der Weitermarsch ist von derselben Natur; wie wir jedoch auf die Nordseite wechseln, den  Hächler gegenüber im trüben Licht erblickend, wächst die Schneehöhe weiter an. Glückerweise können wir abschnittweise einer Schneeschuhspur folgen; sinken jedoch teilweise beachtlich im tiefen Schnee ein.

 

Im letzten Anstieg Richtung Weissenstein und der Querung zum Parkplatz des Kurhauses liegt doch ein halber Meter Schnee - damit hatten wir nicht gerechnet; umso lieber kehren wir im Restaurant Sennhaus ein, wärmen uns auf - mit vielen anderen Tourengängern, die trotz eher schlechten Wetters auf verschiedenen Wegen hierhin aufgestiegen sind.

 

Auf dem bekannten, gut eingeschneiten Wanderweg (heute bei diesen Verhältnissen einfach zu begehen) steigen wir durch den hübschen Winterwald ab nach Nesselboden. Trotz anhaltender Bewölkung ist der Abstieg von gefreutem Charakter; unten auf dem Gelände der ehemaligen Mittelstation des Sesselliftes angekommen, verstärkt sich der leichte Schneefall.

 

In Erwartung der nun schwindenden Schneeauflage entledigen wir uns der Gamaschen; der bald in den Wald hineinführende Weg Richtung Stigelos ist zu Beginn noch schneebedeckt; wird jedoch nach den gesicherten Stellen nach der Aussichtskanzel zunehmend aperer; erstaunlich gut geht dieser Abstieg vonstatten. Nach geraumer Zeit wählen wir die nicht markierte Abkürzung zur Schlucht des Chesselbaches hin. Hier leitet eine steile Leiter über die Felsstufe hinunter zum „anregenden“ Band entlang der Felswände in die Schlucht hinein.

 

Wenige Hundert Meter sind es bis zum Forsthaus; der Schneefall ist inzwischen in Regen übergegangen - doch auf dem Weg via Chuchigrabe nach Falleren ist im Mittelland bereits Sonnenschein zu erblicken; eine unterhaltsame, wettermässig durchzogene, doch insgesamt wiederum erfreuliche Tour auf und um einen unseren liebsten Juragipfel finden ein schönes Ende.

 

Unterwegs mit Beatrice mit ihren vier õ Déja-vue, Équinox, Sans-Papiers und Trouvaille 


Tourengänger: Ursula, Felix


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentar hinzufügen»