Kurzbericht 

Rotstöckli - Kantonshöhepunkt auf dem Spielplatz der Schweiz


Publiziert von jfk , 6. Oktober 2013 um 15:37.

Region: Welt » Schweiz » Nidwalden
Tour Datum: 4 Oktober 2013
Hochtouren Schwierigkeit: WS+
Klettern Schwierigkeit: III (UIAA-Skala)
Klettersteig Schwierigkeit: K3+ (ZS+)
Wegpunkte:
Geo-Tags: Titlis und Wendenstockgruppe   CH-NW   CH-OW 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 500 m
Abstieg: 1950 m
Strecke:11.5 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:ÖV bis Engelberg, Titlisbahnen bis Stand
Zufahrt zum Ankunftspunkt:ÖV bis Engelberg
Kartennummer:map.geo.admin.ch

Als "Spielplatz der Schweiz" hat Daniel Anker den Titlis in einem Buch einmal nicht ganz zu unrecht bezeichnet. Scharen von Touristen reisen jeden Tag zu diesem Gletscherberg und um die hungerigen Massen zu befriedigen denken sich die findigen Engelberger immer wieder neue Atraktionen aus. Ob Hängebrücke oder Kinderparadies, Wellnesshotel oder Klettersteig, für jeden Geschmack hat es garantiert etwas dabei und genau hier kommt das Rotstöckli ins Spiel: Jahrelang fristete der höchste Niedwaldner unterhalb des mächtigen Titlis ein eher einsames und unbeachtetes Dasein, bis die Normalroute im letzten Jahr zu einem Klettersteig umfunktioniert und das Rotstöckli so Teil des Spielplatzes wurde. Die Attraktivität des Gipfels wurde klar gesteigert und so können am Titlis neben staunenden Asiaten auf dem Gletscher, auch immer öfters Kletterer am Rotstöckli beobachtet werden.

Ich starte meine Tour bei der Station Stand und wandere gemütlich hoch bis zum Einstieg unterhalb der Lawinensprengbahn. Meist frei kletternd, teilweise das Stahlseil zur Hilfe nehmend, klettere ich dem Klettersteig entlang bis zum Gipfel. Das Wetter ist besser und vor allem die Temperatur höher als erwartet und so raste ich im T-Shirt weit über eine Stunde auf diesem exklusiven Platz, lese und beobachte die Ereignisse auf dem Spielplatz.  Im Abstieg seile ich an der steilsten Stelle in der Nordostflanke einmal kurz ab, den Rest klettere ich wieder frei. Ich habe es nicht sehr eilig und so mache ich bei einem gewaltigen Felsblock auf dem Abstieg zum Trüebsee, meinem nächsten Spielgerät, noch einmal eine grössere Pause, übe etwas Selbstsicherungstechniken und seile spasseshalber über einen beeindruckenden Überhang auf der Rückseite des Blockes ab. Der restliche Abstieg nach Engelberg ist dann schnell vollbracht und so sitze ich schon bald wieder im Zug, etwas zu müde, für dass ich eigentlich nur auf dem Spielplatz war. 

Nach der Welschlandtour (*I. Teil, *II. Teil) war das Rotstöckli für mich der dritte, spannende Kantonshöhepunkt innerhalb von vier Tagen! KANTONSHÖHEPUNKT NR.14, Tour im Alleingang. 
 
Zur Route: Seit am Berg ein durchgehendes Drahtseil eingerichtet wurde, ist die Route deutlich entschärft und wohl nicht mehr zu vergleichen mit jener zu Sputniks Zeiten (*Bericht). Den Titel des technisch anspruchsvollsten Kantonshöhepunktes hat es so sicher verloren. Ich würde die Schwierigkeiten noch mit WS+ III und nach der Klettersteigskala mit "Alpine Route", ZS+ bewerten.

Tourengänger: jfk


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