Rotstöckli – Nr. 25 von 25


Publiziert von hb9dqm , 27. August 2020 um 22:10.

Region: Welt » Schweiz » Nidwalden
Tour Datum:20 August 2020
Wandern Schwierigkeit: T4- - Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: WS
Klettern Schwierigkeit: III (UIAA-Skala)
Klettersteig Schwierigkeit: K3 (ZS)
Wegpunkte:
Geo-Tags: Titlis und Wendenstockgruppe   CH-NW   CH-OW   CH-BE 
Zeitbedarf: 4:00
Aufstieg: 850 m

Dem einen oder anderen Leser wird beim Anblick des Titels sofort klar gewesen sein, worum es hier geht: wieder einer, der Kantonshöhepunkte sammelt und darum das Rotstöckli als weltberühmten höchsten Punkt des Kantons Nidwalden besucht.

Bei allen anderen Kantonshöhepunkten, die immerhin drei Viertausender umfassen, verspürte ich nicht den Drang, einen Hikr-Bericht zu schreiben. Aber das Rotstöckli ist irgendwie anders; hier ist der ambitionierte Kantonshöhepunktesammler unter seinesgleichen. Es steht sinnbildlich für einen Querschnitt durch das ganze Projekt: Wanderwege, Gletscher, Fels... Beim Rotstöckli gibt es das alles im Schnelldurchlauf und ist solo machbar; trotzdem hat es das gewisse Etwas.

Um 8:30 gleich nach Betriebsbeginn mit der Bahn von Engelberg hoch zur Station Stand – für einmal nicht «by fair means». In Corona-Zeiten ist die Benutzung der Titlisbahnen sehr angenehm – es hat kaum Leute, und als Einzelperson darf/kann/soll man eine Gondel alleine benutzen. So braucht es die Maske dann auch nur kurz pro forma zum Ein- und Aussteigen.

Von der Station Stand hinüber zur Bergstation Laubersgrat, und dann auf gut markiertem Weg den Rücken der Unter Rotegg hinauf. Am P. 2752 die Leiter hinunter und zum unteren Ende des Skilifts. Das Trassee war mit Folien abgedeckt; ich entschied mich dagegen, diese zu begehen. Stattdessen stieg ich rechts daneben etwas ab und betrat den Gletscher in einer Mulde, wo sich reichlich Abfall (Kleidungsstücke, abgebrochene Skistöcke, Markierungsstangen etc.) angesammelt hatte. Mit den Steigeisen ging es auf dem aperen Gletscher schnell hinauf und zum Einstieg des Rotstöckli-Klettersteigs.

Dort hat man die Wahl zwischen zwei Drahtseilen. Das eine führt in eine Sackgasse, und das andere zuerst nach rechts zu einem Steinschlagnetz. Zwischen diesem und dem Fels muss man sich hindurchzwängen und kann dann gerade hinauf zum Lawinensprengmast steigen. Es hat keinerlei Eisenstifte oder Bügel, der Fels bietet aber genügend Griffe und Tritte. Direkt bei der Verankerung des Sprengmastes steht man bequem auf ein paar Holzbrettern und kann die luftige Aussicht geniessen. Danach geht's nochmals einige Meter senkrecht nach oben, und man kommt auf eine Art Terrasse. Auf dieser quert man ansteigend nach links; hier ist es sehr schuttig, und alles, was man an Steinen lösen würde, fiele direkt in den Einstieg. Da der «Gletscher-Funpark» diesen Sommer geschlossen blieb – wenn die indischen Touristen nicht kommen, lohnt sich das wohl nicht – und auch sonst weit und breit kein anderer Mensch unterwegs war, musste ich mir darüber keine Sorgen machen. Es fiel am Ende aber auch nichts runter.

Nun geht es im Gehgelände auf der Südwestseite um den Gipfelaufbau herum (immer noch mit durchgehendem Drahtseil) und zum Schluss problemlos von Norden her auf den Gipfel. Hier oben befindet sich eine weitere Verankerung des Sprengmastes, und ein originelles Gipfelkreuz mit Gamelle und Gipfelbuch. Letzteres lässt keine Zweifel darüber offen, aus welcher Motivation praktisch alle Besteiger das Rotstöckli als Ziel ausgesucht haben...

Abstieg wie Aufstieg, kurz und steil. Der Titlis lockte, und so beschloss ich, anstatt wieder zur Station Stand abzusteigen, dem Kantonshöhepunkt OW einen weiteren Besuch abzustatten. Der Piste entlang via Stotzig-Egg zum Sattel zwischen Titlis und Klein Titlis, und dann wie die Touristen dem Westgrat entlang – denn direkt hinauf war mir alleine zu heikel. Die Rundumsicht auf dem Gipfel war an diesem Tag perfekt.

Die Frage, wie ich mein Ticket Engelberg-Stand retour um eine Talfahrt vom Klein Titlis erweitern könnte, erübrigte sich – bei der Talfahrt interessierte das Ticket niemanden.

Es war ein würdiger Abschluss des Projekts Kantonshöhepunkte – nun muss ich mir etwas Neues einfallen lassen ;)

Zeitbedarf: Stand-Rotstöckli 2 Std.

Material: Helm, Klettersteigset und Steigeisen.

Tourengänger: hb9dqm


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