Großer Waxenstein (2277m)


Publiziert von Tef , 24. Juni 2008 um 20:04.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Wetterstein-Gebirge
Tour Datum:22 Juni 2008
Wandern Schwierigkeit: T6 - schwieriges Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 1520 m
Abstieg: 1520 m
Strecke:Hammersbach - Höllentalangerhütte - großer waxenstein
Zufahrt zum Ausgangspunkt:ÖV: mit der Bahn nach Garmisch, von dort mit dr Zugspitzbahn nach Hammersbach mit Auto: durch Garmisch Richtung Fernpaß, links ab nach Hammersbach, Gebührenparkplatz vor dem Ort
Unterkunftmöglichkeiten:Höllentalangerhütte, DAV

Eine echte Hammertour mit etlichen landschaftlichen Höhepunkten startet von Hammersbach auf den Großen Waxenstein, sie gehört bestimmt mit zu den schönsten im Wettersteingebirge.

Man sollte diese Tour ab der Höllentalangerhütte unbedingt nur bei stabiler Wetterlage machen, bei Nässe, Gewitter oder gar Schnee kann es hier gefährlich werden. Wir hatten der Sonne fast zuviel und uns wurde recht warm. Genügend Getränke sind deswegen auch nicht schlecht.
Ab dem Einstieg bei der Hütte findet man auf 900 Höhenmeter selten normales Gehgelände vor, meist geht es auf einer Seite steil hinab, man geht über steile  Grasschrofen (teils I ) oder Felsstufen. In der Waxensteinrinne (bis II ) liegt auch noch ein steiles Schneefeld, das kaum zu umgehen ist und deswegen am besten in der Diretissima genommen wird (hier würde sich momentan noch ein Pickel und/oder Steigeisen lohnen). Wegen des losen Gesteins empfiehlt sich auch ein Helm.
Wir haben für die 900 Hm ohne große Pausen  fast 3 Stunden hinauf gebraucht.

Los geht´s in Hammersbach am Höllenbach entlang in den Wald hinein, mal fast eben, mal in weiten Kehren ansteigend bis zum ersten Höhepunkt der Tour, der Höllentalklamm:
Nach Entrichtung der Eintrittsgebühr (1 EUR für AV, sonst 3) führt ein gut angelegter Pfad durch die wundervolle Klamm. Momentan fließt sehr viel Wasser, so daß das Naturspektakel besonders schön anzuschauen ist. Es rauscht und dröhnt mächtig und auch von oben kommt überall Wasser, was heute bei der Hitze eine willkommene Erfrischung war.

Nach 1 Kilometer und 150 Hm kommt man wieder aus der Klamm heraus und nach einigen Kehren öffnet sich mehr und mehr der Blick ins wunderschöne obere Höllental mit der Zugspitze als Endpunkt, ein weiterer Höhepunkt der Tour.So erreicht man die Höllentalangerhütte.

Auf der nördlichen Seite sieht man schräg links  am linken Ende eines Schuttkegels ein rotes W aufs Gestein gemalt, der Einstieg zum Aufstieg zum Großen Waxenstein. Um dorthin zu gelangen, folgt man dem Pfad über die kleine Brücke und steuert dann direkt über den Schotter ansteigend auf das W zu.

Generell sind die Trittspuren meist gut sichtbar und auf unübersichtlichem Felsterrain findet man auch immer wieder rote Markierungspunkte.
Die Richtung ist anfangs rechts (östlich) und führt bald über die Wasserfassung der Hütte hinweg. Über Gras und Schrofen geht es auf schmalem, recht ausgesetzten Pfad (bis I) hinauf. Die Blicke ins Tal und auf die Zugspitzgruppe sind atemberaubend!
Nach einem kurzen Schwenk nach links geht es östlich weiter. Das Gelände ist nicht mehr ganz so ausgesetzt und nähert sich einer Felswand. Um diese herum kommt man in einen kleinen Kessel. Hier geht es über eine steile Wiesenflanke hinauf auf einen kleinen Rücken. Die wilde Felszenerie rückt nun näher.
Der Weg hält auf eine langezogene Felsmauer zu, wendet sich dann aber kurz nach links über Felsplatten und Schotter bis zu einem Felsaufschwung, der mit Ier Stellen erklettert wird. Nun steht man auf einem kleinen Absatz. Nach rechts führt ein kleiner Pfad zum Kleinen Waxenstein, ein rotes GW mit Pfeil auf einem Felsen weist uns nach links. Wir befinden uns nun auf dem Schafsteig. Dieser quert über einige Rippen nach links zur Einstiegsstelle der Waxensteinrinne (mit W markiert).
Der Schafsteig (angeblich T3 - 4) würde hier im Auf und Ab nach links (westlich) weiter zur Riffelkarscharte führen, von wo man wieder ins Höllental absteigen könnte.
Wir wenden uns der Waxensteinrinne zu, wo gleich zu Beginn die Schlüsselstelle kommt (II, bei trockenen Verhältnissen griffiger Fels). Hat man die überwunden, ist der rest normalerweise nicht mehr so schwer (I bis untere II). Nur ist die Rinne auf ihrem mittleren Teil noch mit Schnee gefüllt und praktisch auch nicht zu umgehen. Wegen der Hitze war der Schnee ganz schön aufgesulzt und mit äußerster Vorsicht zu begehen (vor allem abwärts).
Im oberen Teil muß man aufpassen, daß man die Rinne rechtzeitig nach rechts verläßt (circa wenn man das Gratende erblickt). Die Querung selbst ist kaum zu erkennen, aber man sieht rechts einen rot markierten Stein.
Nun ist es nicht mehr weit und man umkurvt noch einige Felsen und steht unvermittelt beim Kreuz des Großen Waxenstein.

Der Ausblick auf das Zugspitzmassiv, den Eibsee, Garmisch und die Vorberge ist phantastisch!
Bei gutem Wetter eine sehr empfehlenswerte Tour mit unvergesslichen Eindrücken!

Tourengänger: Tef


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Kommentare (5)


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mali hat gesagt: Glückwunsch ...
Gesendet am 24. Juni 2008 um 20:45
Wie genial. Die Tour steht auch schon länger bei mir im Programm. Jetzt konnt ich ja wenigstens schon mal Fotos gucken. Dank dafür :-) ...

Tef hat gesagt: RE:Glückwunsch ...
Gesendet am 24. Juni 2008 um 21:32
danke!
es war wirklich sensationell, wir sind immer noch tief beeindruckt von dieser tollen Tour! Bei gutem Wetter sehr empfehlenswert, viel Spaß dabei!

ju_wi hat gesagt: Echt klasse
Gesendet am 25. Juni 2008 um 00:06
... auch ich hab die Tour auf der Karte schon ein paar Mal durchwandert. Sieht von den Fotos aber echt nicht ohne aus. Vor allem der untere Bereich - die Grashänge - sehen recht ausgesetzt aus. Ist das das unangenehmste Stück?

Tef hat gesagt: RE:Echt klasse
Gesendet am 25. Juni 2008 um 20:03
ja, das unterste Stück ist am ausgesetztesten, aber wenn es trocken ist und man konzentriert geht durchaus machbar (auch weil es bei den steilsten Stücken guten Fels zum zupacken gibt). Am unangenehmsten war eigentlich das recht lose Gestein fast auf der gesamten Strecke (zum Glück ist nicht viel los) und der Schnee in der Rinne, der aber bald verschwinden sollte. Trotzdem eine geniale Tour, viel spaß dabei!

rained_in hat gesagt: Gute Beschreibung und Bilder
Gesendet am 3. August 2010 um 17:01
Danke, mit Deiner Hilfe leicht zu finden.


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