Meine Motivation für diese Tour war, dass mir für die komplette Überschreitung des Waxensteinkamms, noch der Abschnitt vom kl. Waxenstein bis zum Zwölferkopf gefehlt hat. Aufgrund der mittlerweile doch sehr frostigen Vormittagstemperaturen war für mich von Anfang an klar, dass nur ein Aufstieg über die Höllentalangerhütte in Frage kommt. Und wenn ich schon mal in der Gegend bin, dann kann ich dem gr. Waxenstein auch nochmal einen Besuch abstatten.
Gleich zu Beginn 2 Überraschungen: der Parkplatz ist momentan nicht gebührenpflichtig, und die Höllentalklamm hat bereits geschloßen. Der Zugang zum Höllental ist somit nur über den Stangensteig möglich, also noch ein paar Höhenmeter draufgepackt.
Bei -5 Grad laufe ich um 7:45 Uhr, bewaffnet mit dem Tourenbericht von Tef zum gr. Waxenstein und dem Tourenbericht von Ime zum kl. Waxenstein, vom Parkplatz los. Etwas Sorge bereitet mir das verfügbare Zeitfenster, Tef schreibt in seinem Tourenbericht, dass von der Höllentalangerhütte bis zum gr. Waxenstein bereits 3 Std. anfallen, dann noch die Ungewissheit bzgl. des Abstiegsweges vom kl. Waxenstein ( ich bin ja der Meister der Verhauer und Irrwege ), das kann ganz schnell ins Auge gehen. Ich fürchte, heute muss ich mal den Turbo auspacken, obwohl ich die 'Rennerei' am Berg nicht besonders schätze. Um 9:10 Uhr erreiche ich die Höllentalangerhütte, und um 10:45 Uhr stehe ich vor dem Gipfelkreuz des gr. Waxensteins ( bzgl. der Routenbeschreibung verweise ich auf den Tourenbericht von Tef vom 22.06.2008 ). Na also, geht doch. Soviel zur Tour: der Weg ist gut markiert, und Trittsicherheit ist von großem Vorteil. Dem weiteren Verlauf dieses Tages kann ich nun wesentlich gelassener entgegen sehen.
Beim Übergang zum Zwölferkopf kommen gleich zu Beginn die 2 Schlüsselstellen ( III ). Direkt vom Gipfel kurz eine Rinne nach Osten hinunter, dann steht man schon vor dem Abbruch. Direkt hinunter führt ein wohl äußerst unangenehmer Kamin ( würg ). Ich ziehe es vor, im orographischen Sinne links davon über mehrere Stufen abzuklettern ( siehe Bild, ist schwerer als es aussieht ). Ein paar Meter hinab zur Scharte, dann geht es auf der anderen Seite einen schrägen Kamin hoch, der ist jedoch gut machbar. Kurz vor dem Aufschwung zum Zwölferkopf wird ein Turm auf der Nordseite ausgesetzt umgangen.
Vom Zwölferkopf geht es auf dem normalen, gut markierten Steiglein ausgesetzt hinunter zur Mittagsscharte. Östlich davon, erhebt sich der kl. Waxenstein, der nun über den Westgrat ( III ) erklommen wird. Die Kletterei ist sehr schön, nur leider viel zu kurz. Anfangs geht man etwas links des Grates bis zu einer markanten Bilderbuchverschneidung. Diese empor, und dann linkshaltend wieder am Grat weiter, bis man flaches Gelände erreicht. Nun in wenigen Schritten auf den Gipfel.
Nach einer ausgiebigen Brotzeit, und dem Genuß der warmen Sonnenstrahlen mach ich mich wieder vom Acker. Zunächst am Grat entlang, bis zum Abbruch oberhalb des Manndl. Ich steuere von links eine Rinne an, von dort geht es in leichter Kletterei hinunter auf ein Band. Hier linkshaltend den Spuren folgend über steile Schrofen hinunter bis in den Sattel vor dem Manndl. Es ging wirklich ohne größere Probleme, ich habe mich an die Trittspuren und Steinmänner gehalten, und mußte kein einziges Mal umkehren. Natürlich noch eine kurzer Abstecher zum Manndl hinauf, und dann weiter auf den deutlich sichtbaren Trittspuren hinunter zur Mittagsreiße. Im Geröll abfahren soweit es geht, dann auf einem schmalen Steig durch Latschen hinunter bis zum Hauptweg. Diesem rechts folgend wieder hinab nach Hammersbach.
( bzgl. der genauen Routenbeschreibung verweise ich auf den Tourenbericht von Ime vom 17.09.2011 )
Auch bei dieser Runde ist die Trittsicherheit wieder das A und O. Der unangenehmste Teil der Kletterei, ist der Abstieg vom gr. Waxenstein. Hier sollte man einen IIIer schon sicher beherrschen, aber evt. gibt es ja noch eine einfachere Variante. Der Westgrat zum kl. Waxenstein ist Klasse, und wird offenbar auch öfters geklettert ( Abriebstellen am Fels ).
Gruss Albert
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