Piz Albris, 3166m


Publiziert von Linard03 , 7. August 2013 um 21:45.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Oberengadin
Tour Datum:25 Juli 2013
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Aufstieg: 1170 m
Abstieg: 940 m
Strecke:Bernina Diavolezza - Fcla. Pischa - Piz Albris - Lej Languard - Cna Paradis - P.2357 - Alp Languard
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Bernina Diavolezza
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Pontresina

Für heute war schönstes Wetter angesagt – das wollte genutzt werden. Der Piz Albris stand seit Jahren auf meiner Pendenzenliste, bislang passten jedoch die Verhältnisse nicht oder andere Projekte wurden vorgezogen.
Dieses Jahr wollte ich es probieren, allerdings lag noch überaus viel Schnee in höheren Lagen. Zuviel Schnee für den Piz Albris?
 
Wir fuhren mit dem Zug nach Bernina-Diavolezza, von wo aus wir unsere Tour starteten. Von der Bahnstation überquert man die Strasse, steigt ein paar Meter zur Brücke ab, um den Bach zu überqueren. Hinein in das Val da Fain, um bald nach links abzuzweigen. Bei herrlichstem Wetter ging’s steil hinauf zur Fuorcla Pischa.
Wir waren beinahe alleine unterwegs, einzig ein Paar mit Hund stieg hinter uns auf (à propos: ganz und gar nichts gegen Hunde, aber ich verstehe nicht ganz, weshalb man in einem speziell mit „Wildgebiet“ gekennzeichneten Gelände mit nicht angeleintem Hund unterwegs sein kann …).
 
Kurz bevor man die Höhe der Fuorcla erreicht, gilt es eine Geröllrinne zu queren. Es ist alles ziemlich rutschig, wohl deshalb wurden hier Geländer und Ketten angebracht. Weiter jedoch nicht schwierig. Wie erwartet, trafen wir auf der Fcla. Pischa (2838m) noch zahlreiche Schneefelder an.
 
Das Hauptaugenmerk galt jedoch dem Piz Albris: ist eine Besteigung möglich? Welche Aufstiegsroute kam überhaupt in Frage? Das von Schlumpf beschriebene NW-Couloir (orographisch rechts) war nicht komplett einsehbar – ich ging jedoch davon aus, das es komplett mit Schnee gefüllt war. Der Aufstieg über den SO-Grat (orographisch links) sah relativ einfach aus, wie gelangt man jedoch über die Scharte zum Hauptgipfel?
 
Wir entschieden uns deshalb für den mittigen Aufstieg, welcher komplett schneefrei war und auch machbar aussah. Einzige Unbekannte war die kleine Felsbarriere in etwa der Mitte des Aufstiegs; schaun’mer’mal …
Zunächst galt es jedoch zwischen der Fcla. Pischa und dem Felseinstieg einige Schneefelder zu queren. Abwechslungsweise stapften wir also über bereits aufgeweichten Schnee und Geröll. Schliesslich lagen die Schneefelder hinter uns und wir gelangten auf festeren Untergrund. Und bald schon entdeckten wir einzelne Steinmannli; so falsch konnten wir also nicht liegen …
 
Die erwähnte Felsbarriere war nicht ganz so tricky wie befürchtet, jedoch galt es einige ausgesetzte Meter zu überwinden. Insgesamt fand ich die Route logisch, die Steinmannli jeweils eine Bestätigung. So gelangten wir recht zügig auf’s Gerölldach; hier waren allerdings einige Gipfel auszumachen. Welcher ist wohl der Richtige?
 
Den etwas mühsam über noch mehr Geröll ausgemachten Gipfel entpuppte sich als Vorgipfel. Den etwas höheren Gipfel erspähten wir dank Gipfel-Steinmann. In wenigen Minuten standen wir dann auf dem Gipfel des Piz Albris (3166m). Die Rundsicht war leider nicht ganz so toll wie erhofft; innerhalb von ca. 30 Min. hatte sich der Himmel verdunkelt. Ich dachte, heute sei super-Wetter …? Hoffentlich hält es noch eine Weile …
 
Viele „verirren“ sich nicht auf den Gipfel; dieses Jahr waren wir die 3. (!) Partie … Aufgrund der mir etwas unsicher erscheinenden Wetterlage wollten wir nicht zu lange auf dem Gipfel bleiben. Ich zog noch eine alternative Abstiegsvariante über den SO-Grat in Betracht. Doch wie ist die Scharte zu überwinden? Abzusteigen und queren (wäre logischer) kam auch nicht in Frage, da zuviel Schnee lag.
 
Also auf der Aufstiegsroute zurück. Bis auf einen kleinen Versteiger gelang dies problemlos und so erreichten wir wiederum die Schneefelder unterhalb der Fcla. Pischa. Da wir den Lej Languard (2594m) als nächstes Ziel auserkorten, querten wir möglichst direkt, um zum Wanderweg zu gelangen.
 
Am See hielten wir nochmals inne, um auf den Piz Albris zurückzublicken. Danach wanderten wir weiter hinab bis zu P.2486. Wir entschieden uns, noch einen Abstecher zur Paradis-Hütte (2540m) zu machen, um die viel gerühmten Früchtekuchen zu kosten.

Wir nahmen also nochmals ein paar Aufstiegsmeter in Kauf und erreichten die erwähnte Hütte. Kleiner als erwartet, dafür mit beinahe unschlagbarer Aussicht auf Bernina & Co. Die Sonnenterrasse war gut gefüllt, jedoch fanden wir ein Plätzchen.
Auf den Früchtekuchen hatten wir uns jedoch zu früh gefreut: ausverkauft oder reserviert!
(dazu muss man Folgendes wissen: Pia bäckt jeweils die Früchte- und Schoggikuchen zu Hause, dann wird alles per Rucksack hochgetragen! "S'hät solang's hät" finde ich deshalb voll ok. Aber reservieren? Finde ich daneben; während allen Neu-Eintreffenden dasselbe erzählt wird, serviert man 10 Min. später am Nachbartisch frische Früchtekuchen für diejenigen, welche am Morgen um 10 Uhr reserviert haben ... Jä nu, dann haben wir also die Cna Paradis auch mal gesehen ...).

Nach einem erfrischenden Getränk ging's also weiter via P.2434 hinunter zu P.2357, um dann wieder auf die Alp Languard aufzusteigen. Hier bestiegen wir den Sessellift, welcher uns nach Pontresina hinuntergondelte. Anschliessend noch der Waggel durch's Dorf, bis wir wieder zum Bahnhof Pontresina gelangten.
 
Fazit:
Sehr schöne Tour, selbst ohne Piz Albris. Ab Fcla. Pischa völlig einsam, wenn man die Richtung zum Piz Albris einschlägt. Der Piz Albris selbst ist etwas für Schutt- und Geröll-Liebhaber ... ;-)

Tour mit Andri

Tourengänger: Linard03


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Kommentare (2)


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Nicole hat gesagt:
Gesendet am 7. August 2013 um 22:11
...auch eine sehr schöne Tour :-)...ja es hat noch viele Ziele ;-)

Ganz lieben Gruss
Nicole

Linard03 hat gesagt: RE:
Gesendet am 7. August 2013 um 22:16
merci ... & en liebe Gruess zrugg
Richard


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