Bridge of Light...bis es etwas feucht wurde...


Publiziert von ossi , 16. Juni 2013 um 08:13.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum: 6 Juni 2013
Klettern Schwierigkeit: 6c (Französische Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: Alpstein   CH-SG 
Strecke:Bridge of Light
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Gamplüt (Bähnli)-Fros-Schafberwand oder Wildhaus-Flürentobel-Schafbergwand
Kartennummer:Kletterführer Alpstein

...und ein bisschen Grössenwahn.

Unterwegs mit dem weltbesten Kletterer des untersten Thurtals, das ist natürlich eine Ehre für mich. Entsprechend macht sich Lampenfieber breit, wenn der Champ aus einem lieblichen kleinen Winkel des Weinlands auftaucht und mich mitnimmt auf Kletterfahrt; ein Erlebnis für die Ewigkeit....naja.

Zustieg: Gamplüt-Fros-Schafbergwand oder Flürentobel-Fros-Schafbergwand. Der letzte Hang gleich unter dem Einstieg ist T4 und damit einfacher als die Zustiege zu den Touren im hinteren Wandteil. Mit dem Kletterführer Alpstein geht's kaum anders, als den Einstieg nicht zu verpassen.

Zustiegslängen (IV+): Start wenig links der Rissverschneidung, nach etwa fünf Metern folgt ein Bohrhaken. Was anfänglich als "Wanderseillänge" ausschaut, entpuppt sich dann spätestens über dem ersten Bohrhaken als ziemlich knifflig. Ein loser Grasbüschel beschert mir gleich zu Saisonbeginn den ersten 5m-Sturz. Die zweite mit 3a bewertete SL hält erst etwas nach links, um dann nach rechts aufsteigend über eine grasige Schrofenzone den Stand zu erreichen; nicht sehr übersichtlich, recht schwer für den angegebenen Grad.

Nun die Rinne hoch (ca. 55m) bis zum Einstieg der Bridge of Light. Anfänglich T5, überrascht die Rinne im oberen Teil mit ordentlich Schwierigkeiten (T5+). Es sind kaum Trittspuren vorhanden und es liegt viel loses Material herum, eine durchaus interessante Strecke für Freunde gepflegter Alpinwanderungen. Wer beim grossen Abseilring ankommt, ist bereits sieben Meter zu hoch aufgestiegen.

Bridge of Light: Die erste sehr gut abgesicherte Seillänge führt im unteren Teil anhaltend durch steilen Fels, wobei wirklich tolle Griffe fehlen. Stehtechnik, Ausdauer und Gespür für die Routenfindung zahlen sich hier aus. Im oberen Teil wird's dann einfacher und auch etwas freier abgesichert. Nach unserem Dafürhalten ist die Länge schwieriger als 6c.

Die zweite Seillänge muss entlang einem Riss auf den ersten Metern selber abgesichert werden, was sich auch dringendst empfiehlt. Die Griffe im Riss sind besser als erwartet. Mit einem Friend mittleren/grösseren Modells lässt es sich entspannter klettern, wenig oberhalb kann zusätzlich eine gute Zackenschlinge gelegt werden. Anschliessend geht die Seillänge weiter in die Platte hinaus (guter Normalhaken) und entlang von Bohrhaken über die Platte zum nächsten Stand. 6b scheint uns hier eine stimmige Bewertung.

Leider ist dies bereits das Ende der Tour, denn die nachfolgenden, sehr schön anzusehenden Risseillängen entlang einer Platte sind durchgehend nass, die angetrockneten Stellen rutschig wie Schmierseife: Wir seilen ab.

was wir lernen daraus: Wer entspannt klettern will, nimmt für die einfacheren Längen mittlere und grössere Freunde mit. Nach Regen bleiben die Risse noch eine ganze Weile nass. Auch dem Zustieg zur Bridge of Light sollte die nötige Beachtung geschenkt werden.

Grössenwahn (7a): Technisch anspruchsvolle Kletterei an Rissen in kompakter Platte. In der oberen Hälfte lässt sich einiges im Piaz-Stil machen, andernfalls guckt man recht unglücklich aus der Wäsche. sehr gut abgesichert. Es gäbe noch eine zweite SL (6c/A1). Sehr schöne erste Seillänge, die viel Gefühl fürs feine Antreten braucht und ein ausgefeiltes Bewegungsrepertoire.

Tour mit dem weltbesten Kletterer des untersten Thurtals.

Tourengänger: ossi


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