Sella di Sennes (2787 m)

Für diese mindestens 5*e-Tour habe ich Tef zu danken - er gab mir den heißen Tip, und seinem hervorragenden Tourenbericht ist nichts hinzuzufügen - besser kann man es nicht machen !

Ich starte am Großparkplatz bei der Pederühütte (1540 m, eigene Homepage)  gegen 6:15 Uhr - gleich wird mir warm, es geht in vielen engen Kehren auf Steig Nr. 9 die steile Militärstraße hinauf zu den Almhütten von Fodara Vedla (1950 m, 1 Std.). Der Anstieg steht ganz im Zeichen der gegenüberliegenden, in der aufgehenden Sonne rot glühenden Eisengabelspitze.

Um es vorwegzunehmen: die Forststraße ist bis zur Senneshütte von Schneeraupen gewalzt - es ist ein leichtes Dahinwandern, deshalb nehme ich nicht den Direktaufstieg zur Senneshütte, sondern mache den kleinen, aber bequemen Umweg über Fodara Vedla.

Weiter gehts auf dem geräumten Sträßchen, immer der Beschilderung zur Senneshütte folgend; das Sennes-Hochplateau ist inzwischen erreicht, die Wanderung wird zur gemütlichen Schlenderei. Als hinter der Hohen Gaisl die Sonne aufgeht und mir ihre wärmenden Strahlen zukommen läßt, ist das Bergglück nahezu perfekt. Wäre da nicht noch der laaange Weg zum Gipfel mit seinem anstrengenden Gipfelhang.

Ziemlich genau 2 Std. nach Abmarsch komme ich an der Senneshütte (2126 m) vorbei. Sie ist ganzjährig geöffnet, Informationen können der eigenen Homepage entnommen werden. Vom nahegelegenen Seelein ist nichts zu ahnen - er verschwindet unter meterhohem Schnee. Das geräumte Sträßlein führt sogar noch 20 Minuten weiter bis zu einer Kuppe oberhalb der Hütte (2245 m gemäß Tabacco-LK) - herrlicher Blick über die Hochfläche von Sennes und zu meinem noch weit entfernten Gipfelziel, der Sella di Sennes.

Erst jetzt kommen die Schneeschuhe zum Einsatz: knapp 50 Hm geht es hinunter zum (geschlossenen) Rifugio Munt de Sennes. Die Spur zieht nun durch welliges Gelände an den Südfuß der Sella di Sennes, nach 1 weiteren Stunde sind die Felswändchen erreicht, auf die der Gipfelstock aufsetzt. Einige kleinere Schneerutsche sind hier in letzter Zeit abgegangen, und hier und während der Ersteigung einer weitläufigen, etwas steileren Mulde ist wohl der einzige Bereich der ganzen Tour, wo bei höherer Lawinenwarnstufe Vorsicht geboten ist.

Diese letzten 300 Hm sind der anstrengende Teil der Besteigung: es geht steil bergauf, ich komme ordentlich ins Schnaufen, aber der immer grandiosere Ausblick entschädigt mich vollkommen. Zuletzt noch zwei weitere Kuppen, aber dann ist es nach genau 5 Std. Aufstieg geschafft: ich stehe auf der Sella die Sennes (2787 m) - und dies unverständlicherweise absolut allein an diesem großartigen Tag! Erst später kommen noch 2 Schitourengeher nach.

Nach einer Stunde Gipfelpause geht es auf dem gleichen Weg wieder hinunter nach Pederü.

Erwähnenswertes:

Aufstieg 5 Std.
Abstieg 3 Std.

Mit Ausnahme der letzten 300 Hm ist der gesamte Aufstieg völlig harmloses Gehgelände - WT1;
Gipfelbereich WT2 (bei derzeit angenehmer Schneebeschaffenheit), da etwas steiler; allerdings keinerlei technische Schwierigkeiten.
Bei tiefem, weichem Schnee oder vereisten Verhältnissen dürfte der Gipfelbereich deutlich anspruchsvoller zu gehen sein (bis WT4 ?).

Die gesamte Tour ist südseitig ausgerichtet, man wird deshalb von der Sonne mehr als verwöhnt.
Deshalb Empfehlung: so früh wie möglich losgehen, bis zur Senneshütte kann man problemlos auch bei Mondschein wandern (Stirnlampe mitnehmen).

Die Tabacco-Karte der Sennes-Fanes-Gruppe gibts in Pederü für knapp 10 Euro.