Hintere Karlspitze (2284m)


Publiziert von Tef , 4. Dezember 2012 um 19:33.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Kaiser-Gebirge
Tour Datum:18 November 2012
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Aufstieg: 1200 m
Abstieg: 1200 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Ellmau Richtung Wochenbrunner Alm , dort Parkplatz für satte 4 €, aber im Spätherbst wird oft so wie heute nicht mehr kassiert :-)
Kartennummer:Kompass Nr.09

Von Gämsen bschossen und ein heikles, eisiges Schneefeld waren die zwei kritischen Aufreger heute. Erstere belagerten uns im Aufstieg und wir waren ob des Beschusses kurz vorm Umdrehen, das Schneefeld, beinhart gefroren und von einer dünnen Eisschicht überzogen, bereitete vor allem im Abstieg Probleme. Man darf in dieser Jahreszeit ostseitig nicht ohne Steigeisen aufbrechen!
Aber es ging alles gut und die positiven Eindrücke überwogen bei weitem! Während es drüben am Goinger Halt Stau gab, waren wir (wenn man die Gämsen nicht mitzählt) ganz allein unterwegs in einer wuiden Landschaft.
Der Anstieg ist zwar frisch markiert und an den schwersten Stellen helfen Krampen, man hat aber trotzdem wegen des unaufgeräumten Geländes das Gefühl, weglos unterwegs zu sein. Und wenigstens ein IIer und unzählige Ier sind dabei, oberes T5 Gelände, heute bei Schnee eigentlich schon eher ne Hochtour.
Los geht es erstmal wie schon so oft von der Wochenbrunner Alm Richtung Gaudeamushütte, ein breiter Weg in schöner Landschaft. Noch ein Stückchen vor dem Haus kann man links auf einen Pfad abbiegen. Nun geht es auf guem Steig hinauf zum Ellmauer Tor, zunächst durch niedriges Erlengebüsch, später durch Latschen und zuletzt in Gerölllandschaft, alles bei besten Ausblicken in wunderschöner Landschaft. Da kann man auch verschmerzen, daß man nicht alleine unterwegs ist. Führt der Pfad im Aufstieg oft auf der linken Seite, kann man im Abstieg auf der anderen Seite über Geröllreißen ganz leidlich abfahren.
Schließlich nähern wir uns dem Ellmauer Tor. Noch vor dem Erreichen des höchsten Punktes schwenken wir leicht links, überqueren eine fast kreisrunde Ebene und steigen dann im hinteren Eck in eine kleine Scharte auf. Hier beginnt nach links ein breiter Rücken, den wir nach einer kleinen Rast und dem Aufsetzen von unseren Helmen hinaufsteigen. Bereits ab hier findet man Markierungen, zudem gibt es eine Stapfspur (laut Gipfelbuch gab es im November 2 Begehungen). Da das Geröll Schnee bedeckt ist, der hier gut zu stapfen ist, kommen wir zunächst gut voran.
Kritischer wird es, als vor dem Wandfuß der Weg nun nach rechts quert. Bereits jetzt liegt dieser Teil im Schatten und der Schnee ist hart. Im Aufstieg geht es noch, im Abstieg werden wir uns hier im Zeitlupentempo Stufen schlagend hinab kämpfen. Nach etwa 20 Meter Querung kommt eine erste Kletterstelle (I), danach geht es am Wandfuß schräg empor und man erreicht so ein breites Geröllfeld, das von unten gut zu erkennen war.
Man quert das Geröllfeld nach rechts und glelangt so zum eigentlichen Einstieg. Wir deponieren die Stecken und gehen die erste Kletterstelle (II) an.
Es folgen weitere, macht Spaß, wenn da nicht die Gämsen wären, die uns natürlich als Eindringle sehen und mit Steinsalven eindecken, in diesem abschüssigen Gelände eine äußerst heikle Sache. Ich versuche mit ihnen zu Reden, weil wir sehr ungern jetzt umdrehen wollen. Tatsächlich verziehen sich langsam etwas höher und wir können weiter ansteigen. Die Route zieht etwas nach rechts und hält dann von Geröll (und Schnee) bedeckte Rinnen nutzend schräg nach links genau auf den gigantischen Felsüberhang zu, genannt das "Bügeleisen".
Links davon geht es nun wieder über Fels in leichter Kletterei aufwärts, Ziel ist eine kleine Scharte im Grat, die über eine Schnee gefüllte Rinne (war im Abstieg auch nicht ohne) erreicht wird. Bei mehr Schnee verperrt hier wohl bald eine Wächte den Weg.
Oben am Grat blickt man erstmals auch nach Westen, gleich gegenüber der Ellmauer Halt.  Am Grat bieten sich nun zwei Gipfelbesteigungen an: die niedrigere und etwas weiter entfernte Vordere und die höhere Hintere Karlspitze. Man kann problemlos beide besteigen und normalerweise wird das auch gemacht, wir nehmen uns heute nur die Hintere Karlspitze vor um wegen des fordernden Abstieges Kraft zu sparen.
Also wenden wir uns am Grat nach rechts. Entweder direkt auf ihm oder etwas auf der trockenen Westseite geht es ohne Probleme und nicht ausgesetzt hinauf zum kleinen Gipfelkreuz mit hübschem Gipfelbuch aus dem Jahr 1993.
Die Aussicht ist wunderbar, sowohl die Nah-, Tief- wie auch Weitblicke, man kann sagen daß sie der vom Ellmauer Halt durchaus ebenbürtig ist.
Der Abstieg auf gleichem Weg fordert wegen des steilen abschüssigen Gelände und den Schneefeldern unsere volle Konzentration, immerhin werden wir nicht wieder von Gämsen beschossen, dafür aber wie wir nun wissen, von nem anderen hikr beobachtet :-)
Unterhalb des Ellmauer Tores suchen wir uns dann im Abstieg noch a sonniges Platzal für unsere Brotzeit.

Tourengänger: Tef


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Kommentare (2)


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Gelöschter Kommentar

Tef hat gesagt: RE:Der "Beobachter"
Gesendet am 4. Dezember 2012 um 23:08
Merci!
da sind wir schon gespannt auf deinen Bericht! Wir haben natürlich euch auch am Grat rumkraxeln sehen :-)
beste Grüße
Tef


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