Hoher Ziegspitz (1864 m) - Paradetour im Angesicht der Zugspitze


Publiziert von 83_Stefan , 6. Dezember 2012 um 21:38. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Ammergauer Alpen
Tour Datum:16 November 2012
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 6:30
Aufstieg: 1300 m
Abstieg: 1300 m
Strecke:P Tal-Rotmoosalpe-Ziegspitzsattel-Vordere Ziegspitz-Hohe Ziegspitz-Rauhenstein-Jhh. Griesbergalpe-Laimeck-P
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Auf der B 23 Garmisch-Partenkirchen - Reutte zum kostenfreien Parkplatz bei der Ochsenhütte östlich von Griesen.
Zufahrt zum Ankunftspunkt:mit dem PKW via Garmisch und Grainau zum P an der B 23
Kartennummer:Bayerisches Landesamt für Vermessung und Geoinformation UK50/50: Werdenfelser Land - Ammergebirge.

Es gibt die Berge, die jeder kennt und es gibt die Geheimtipps. Letztere ziehen die Massen aus unerfindlichen Gründen nicht in ihren Bann - sei es, weil sie im Rund ihrer Nachbarn untergehen, weil die Ausblicke von oben nicht lohnen oder weil sie nur umständlich zu erreichen sind. Beim Hohen Ziegspitz in den Ammergauer Alpen ist es eigentlich nicht zu erklären, warum es auf ihm recht ruhig zugeht: Ein schöner Steig führt zum Gipfel, im Rahmen einer Rundtour folgt ein landschaftliches Highlight dem nächsten und die Aussicht von oben bietet womöglich den schönsten Zugspitz-Blick überhaupt. Warum also nicht mal auf den Hohen Ziegspitz?!? Lassen wir doch die überlaufenen Berge besser den Massen...

Start am Parkplatz an der Ochsenhütte. Auf breitem Wirtschaftsweg geht's in Richtung Rotmoosalm; das letzte Stück Schotterstraße kann auf dem zusehends verfallenden, alten Steig abgekürzt werden (ein kleines Markierungsschildchen mit Wegnummer zeigt rechts des Sträßchens den Beginn des undeutlichen Pfads an; Abzweig nicht beschildert). Von der Alm leitet ein Karrenweg hinauf zum Sattel zwischen Hirschbühel und Vorderem Ziegspitz.

Am Sattel wird der Weg nach rechts auf deutlichem Pfad verlassen; er leitet am Nordkamm bergan, zieht anschließend nach links herum in die Südostflanke und quert knapp unterhalb des Gipfels des Vorderen Ziegspitz nach Südwesten. Der kurze Abstecher durch die Grasflanke zum Kreuz lohnt sich.

Es ist nicht mehr weit zum Hohen Ziegspitz; dem Kamm folgend, wird er bald auf deutlicher Spur erreicht. Die Aussicht ist erstaunlich umfassend - vor allem das Wettersteingebirge überzeugt mit der mächtigen Zugspitze, aber auch die umgebenden Ammergauer Berge wissen sich in Szene zu setzen. Die Fernblicke reichen bis zum markanten Hochvogel. Auch der Weiterweg am Kamm zum Rauhenstein ist bereits zu überblicken.

Der Gipfel wird in westlicher Richtung verlassen. Auf dem Kamm leitet die nach wie vor deutliche Spur durch die Latschen in Richtung Rauhenstein, später führt der Steig etwas in die Südflanke bergab. Um den Gipfel zu erreichen, ist etwas Aufmerksamkeit gefragt: Bevor die Spur absteigend um eine Kante herum führt, steigt man einen kleinen begrünten Rücken innerhalb des Latschenfelds ein paar Meter bergan. Links haltend trifft man auf eine undeutliche, freigeschnittene Gasse der Marke "Haste mal 'ne Kettensäge?!?", die in eine Wiesenmulde hinauf führt. Dort nicht direkt auf den Gipfel zu (die ersten zwei Meter sind ausgeschnitten, der Rest nicht), sondern nach links in der Mulde weiter, bis eine ausgeschnittene Spur hinauf zum Gipfelkamm führt, der hinüber zum Kreuz leitet (Kreuz und Buch, gestiftet von Günther Laudahn!). Ein ausgezeichneter Aussichtspunkt vis-à-vis der Zugspitze ist erreicht! Nordseitig bricht der Berg schroff ab.

Auf der Anstiegsspur geht's wieder hinunter auf den deutlichen Steig, dem man bergab zur Griesbergalm folgt. Er leitet im Wald weiter abwärts und teilt sich in zwei deutliche Spuren; man wählt die linke, abfallende Spur, die sich nach einiger Zeit abermals in zwei deutliche Äste teilt - auf dem rechten Ast geht's weiter! Er quert einen Graben und führt im Auf und Ab - an schroffen Felsen vorbei - im wunderschönen Kiefernwald um den Bergstock herum und mündet schließlich in einen Ziehweg. Auf ihm geht's links bergab, bis er auf den Schotterweg trifft, den man bereits vom Aufstieg her kennt. Auf der Forststraße wieder zurück zum Parkplatz an der Ochsenhütte.

Schwierigkeiten:
Via Rotmoosalm zum Vorderen Ziegspitz: T2; bis zum Sattel T1.
Übergang zum Hohen Ziegspitz: T2.
Weiter zum Rauhenstein: T3 (einige Stellen).
Abstieg über Griesbergalm: T3 (steile Hänge).

Fazit:
Eine landschaftlich äußerst eindrucksvolle 5*-Rundtour in den südlichen Ammergauer Alpen, die phantastische Ausblicke ins Wetterstein bietet. Lediglich der Forststraßenhatscher am Anfang der Tour mag zart besaitete Naturen stören.

Mit auf Tour: ADI.

Anmerkungen:
Etwa eine Woche nach uns war Yeti69 am Ziegspitz unterwegs; aufgestiegen ist er über die Stepbergalm. Hier sein Bericht: *Vom Hohen Ziegspitz (1864m) zum Rauhenstein (1728m) - ein schöner Saisonabschluß.
felixbavaria hat die hier vorgestellte Tour bereits beschrieben: *Ziegspitzen und Rauhenstein - leichter, einsamer Grat in den Ammergauern.

Kategorien: Ammergauer Alpen, 5*-Tour, 1800er, T3.

Tourengänger: ADI, 83_Stefan


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Kommentare (2)


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Gelöschter Kommentar

83_Stefan hat gesagt: RE:
Gesendet am 7. Dezember 2012 um 15:48
Hallo Markus, vielen Dank von meiner Seite! Schaut so aus als würden wir uns tatsächlich ab und zu mal über den Weg laufen wegen des ähnlichen Geschmacks.
Wir sind übrigens auf der gesamten Tour (außer am Parkplatz) keiner Menschenseele begegnet - schade, dass du nicht so viel Glück hattest.


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