Ziegspitzen und Rauhenstein - leichter, einsamer Grat in den Ammergauern


Publiziert von felixbavaria , 29. August 2010 um 18:45.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Ammergauer Alpen
Tour Datum:29 August 2010
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 4:45
Aufstieg: 1200 m
Abstieg: 1200 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Parkplatz an der Ochsen-Hütte, in der Nähe des Bahnübergangs zwischen Grainau und Ehrwald. Bahnhof Griesen in der Nähe (ca. 2 km, schöner Weg durchs Friedergrieß).
Kartennummer:Kompass 25

Vom Parkplatz an der Ochsenhütte auf der Forststraße durchs Elmautal. Nach knapp 4 km zweigt rechts ein Forstweg zur Elmau-Hütte ab (Wegweiser Kramerspitze, Stepberg). Eindrucksvoller Blick in die Nordabstürze des Rauhenstein.

Auf den Karten ist der Weiterweg als Wanderpfad eingetragen, doch könnte man hier problemlos mit dem MTB fahren. Auf diesem breiten Weg zu einem Sattel zwischen Hirschbichl und Vorderer Ziegspitze. Hier ist der Hatscher vorbei und ein schöner Pausenplatz mit Bank.

Auf "bescheidenem Steig" (Wortwahl des AVF) geht es nun ziemlich steil den Nordhang des Ziegspitz hinauf, bis man kurz unterhalb des Vorderen Ziegspitz auf die Südseite quert. Das kleine Kreuz befindet sich wenige Meter oberhalb des Pfades. In wenigen Minuten geht es weiter zum Hohen Ziegspitz, die letzten Meter etwas mühsam durch schottriges Gelände. Schöner Rundblick auf die Ammergauer und die Zugspitze. Ich hatte knapp 2 1/2 Stunden gebraucht, die mir aber eher wie 4 vorkamen.

Weiter nun auf dürftigen Pfadspuren in Richtung des weiteren Gratverlaufes zum weithin sichtbaren Rauhenstein. Bald werden die Spuren deutlicher, auf einem etwas ruppigen Steig geht es im Wesentlichen unschwierig dahin, lediglich eine kurze schrofige Passage in der Nordflanke (unterhalb eines Gratkopfs, der so umgangen wird) fordert etwas Trittsicherheit (hier T3, sonst leichter).

Wenn man den Rauhenstein-Gipfel mitnehmen will, muss man kurz, bevor der Steig deutlich an Höhe verliert, aufpassen und auf Trittspuren durch Latschengassen aufsteigen. Tendenziell an Verzweigungen dabei immer links halten. Ohne Verhauer wird man es aber kaum schaffen. Sobald man Latschen wegdrücken oder überklettern müsste, ist man falsch - lediglich etwas ducken muss man sich manchmal (ggf. Rucksack und Stöcke deponieren). Oberhalb der Latschenzone wenige Meter über eine steile, schottrige Passage auf den exponierten Gipfel mit GK + GB von 2004 (wenige Seiten pro Jahr gefüllt). Ein eigenwilliger, exklusiver Gipfel, für den weniger Trittsicherheit und Schwindelfreiheit, als vor allem eine hohe Frustrationstoleranz und ggf. Zeckenschutz erforderlich sind ;-) Sehr schöner Blick auf den Eibsee und die Zugspitze, Einsamkeitsgarantie.

Zurück zum Steig und weiter etwas ruppig, aber ohne Orientierungsprobleme, zu einer Hütte und nun nach Westen (im Abstiegssinn rechts) querend durch bewaldete Hänge (hellrote Markierungen) um den Rücken des Rauhecks herum. Man erreicht einen Ziehweg, der zur Forststraße zurückführt (Stelle mit einem demolierten Wegweiser "Griesen"). Zwischendurch könnte man wohl auch auf einen direkteren Abstieg abzweigen (blaue Punkte).

Fazit: Lohnend ist diese Tour vor allem wegen der Überschreitung mit schöner Aussicht, der Hatscher am Anfang ist wenig attraktiv. Der Abstieg führt dagegen durch sehr schönes Gelände und ist durchweg empfehlenswert, evtl. auch als Frühjahrswanderung.

Tourengänger: felixbavaria


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentare (4)


Kommentar hinzufügen

trainman hat gesagt:
Gesendet am 29. August 2010 um 19:50
Hallo Felix
Schöne Tour,gratuliere! In der Gegend war ich auch schon unterwegs,von Garmisch aus.Den Rauhenstein habe ich damals nicht geschafft,ich habe mich in den Latschen regelrecht verirrt.
Grüsse trainman

felixbavaria hat gesagt: RE:
Gesendet am 29. August 2010 um 20:16
Hi trainman,

danke! Das nächste Mal werde ich auch von Garmisch (oder Grainau) übers Gelbe Gwänd rauf, dann runter nach Griesen und mit dem Zug zurück. So spart man sich das Gehatsche am Anfang...

Ich bin am Rauhenstein auch 4x in der Sackgasse gelandet. Jetzt weiß ich's aber wie's geht. Habe nämlich am Gipfel die Wanderstöcke vergessen und musste nochmal hoch :)

Viele Grüße, Felix

soundjata hat gesagt:
Gesendet am 18. Mai 2012 um 08:35
**Aufstieg Rauhenstein**: Wenn der von der Ziegspitze kommende Weg kurz vor dem Rauhenstein den Grat nach links verläßt, ca. 100m leicht absteigend weitergehen. Dann öffnet sich die Latschengasse nach rechts oben. (Im Aufstieg von der Griesbergalm geht man am besten bis zum Gratweg und dann besagte 100m zurück.)
Wenn man oben an der Latschengassen angekommen ist, erstmal links haltend queren bis man den Rauhenstein wirklich sieht (wenn man hier direkt aufsteigt, landet man nur auf einem kleinen Vorgipfel). Nach abgesägten Latschenästen Ausschau halten. Der Rauhenstein wird zunächst links (westlich) haltend unterhalb gequert und dann an der Westflanke erstiegen.

**Alternativabstieg von Grießbergalm** (sehr schön): Von der Grießbergalm (die Hütte im Wald) wie oben beschrieben den Höhenweg westlich folgen, dann jedoch nach ca 1km in einen Pfad nach unten abzweigen und ca 100 Höhenmeter absteigen bis man einige Meter unterhalb eines Wasserfalls und oberhalb eines Felsabbruchs auf einen anderen Höhenweg trifft, dem man für ca 500m östlich folgt, Nach einer Verzweigung mit absteigenden Pfadspur suchen und auf dieser bergab (rote Punkte an den Bäumen). Man trifft die B23 ca 500m östlich des Parkplatz und 100m östlich des Bahnübergangs.

**Weganfang Alternativweg im Aufstieg**: Vom Parkplatz Ochsenhütte östlich zurück zum Bahnübergang und ca 100m weiter entlang der Bahnlinie. Die Pfadspur beginnt etwa halbwegs zwischen dem Ende des Zaunes und dem nächsten Strommasten(10/7). Genau schauen, nicht leicht zu sehen.

felixbavaria hat gesagt: RE:
Gesendet am 18. Mai 2012 um 08:39
Danke für die Ergänzungen!

Felix


Kommentar hinzufügen»