Braunarlspitze - Aufstieg über's Fürggele, Abstieg über'n Butzensee

Zum Abschluß des Seminars im Hotel Sonnenburg in Oberlech fahre ich nach Schröcken und unternehme bei herrlichem Wetter eine flotte Nachmittagstour auf die Braunarlspitze.
12:15 Uhr - im Rahmen des Zivilschutz-Probealarms heult die Sirene im Dauerton, während ich zügig von der Kirche in Schröcken 1269m aufwärtssteige. 4 3/4 Std bis zur Braunarlspitze gibt der Wegweiser an der L200 für meine heutige Wanderung vor, nicht mehr als 6 Stunden hin und retour habe ich vorgesehen. Eine Brücke führt über das tief eingeschnittene Bachbett der Bregenzerach, dann zieht die Schotterstrasse hinauf zur Felle Alp. Der Weg wird schmäler und steiler, das Rauschen des Fellbachs begleitet mich. Auf einer kleinen Kuppe 1800m gabelt sich der Weg. Der Geislinger Steig führt links hinüber zu Butzensee und Mohnenfluh, rechts ab geht mein Steig zu Fürggele, Hochberg und Biberacher Hütte. Es geht flott aufwärts, nach eineinhalb Stunden habe ich das Fürggele 2145m erreicht.
13:49 Uhr - Auf dem gut markierten Weimarer Steig steige ich in der beeindruckend alpinen Umgebung über Felsstufen und Grate bergauf bis ich um
15:00 Uhr beim Gipfelkreuz der Braunarlspitze 2649m stehe. Es bietet sich eine überwältigende Rundsicht, ausführlichst beschrieben im Flaig AV-Führer Lechquellengebierge: Verwallberge, Silvretta, Rätikon, am Horizont die Berninagruppe, ganz nah die Rote Wand mit ihrem Firnfeld, die Glarner Alpen, Alviergruppe und Alpstein. Im Westen der Feuerstein und tief unten der Metzgertobel mit Unt. und Ob. Alpschellen Alp, auf der anderen Talseite die Ischkarnei Alpe. Eine etwas ausgiebigere Jause, danach mein Eintrag und Durchblättern des Gipfelbuchs - ein Fotoapparat ist letzte Woche abgestürzt. Leider kann ich ihn auch nicht entdecken, man müsste einer der beiden Kolkraben sein, die in den Felswänden hausen. Die Gipfelrast wird etwas länger, erst nach 40 Minuten packe ich meinen Rucksack und steige auf dem Braunarlsteig (I) über die Südflanke ab, bis ich auf cirka 2400 oberhalb des bereits sichtbaren Wegkreuzes - und einer 20-köpfigen Steingeißherde mit ihren Kitzen - einem links abzweigenden Steig folge, der mich auf dem Tit.Prasler Weg unter der Butzen Spitze hinüberleitet zum grün schimmernden Butzensee 2115m (unterhalb der Mohnenfluh).
Von hier geht es über den teilweise versicherten Geislinger Steig in nassem, ausgesetzten Fels bzw Rinnsalen hinunter zur Unterstandshütte auf der Hochgletscher A. bevor der Steig in den Aufstiegsweg (Fürggele) einmündet. Besonders beeindruckt auf dieser Route vom Butzensee der Blick zum Wasserfall, der über die schwarzen Felswände talwärts donnert. Der weitere Abstieg über die Felle Alpe ist mir ja schon bekannt, trotzdem ist im obersten steilen Wiesengelände und beim Überqueren des Bachtobels Vorsicht erforderlich.
Um 18:00 Uhr bin ich nach genau fünf Stunden reiner Gehzeit (Aufstieg übers Fürggele 2Std36, Abstieg über Butzensee 2Std24) wieder zurück beim Parkplatz und es geht mit einer Fülle von Eindrücken, die nur teilweise auf den vielen Fotos festgehalten werden kann, wieder heimwärts.