Eine Tour die schon sehr, sehr lange auf meiner Wunschliste stand ist Heute bei traumhaften Bedingungen in Erfüllung gegangen.Stabiles Wetter, noch angenehme Temperaturen und vor allem guter Trittfirn auf dem Gletscher. Später im Jahr wenn der Gletscher aper ist und die Randkluft offen sind die Schwierigkeiten erhöht.
Los ging es um 6:30 Uhr am Wanderparkplatz an der Straße kurz vor der Seeklause am Hintersee. Man folgt dem Weg Nr. 482 und der Beschilderung Richtung Blaueishütte. Erst auf breiten Forststrassen und zuletzt auf einem sehr komfortabel angelegten Steig. Im unteren Teil kann man immer wieder abkürzen. Besonders der Abkürzer der die Schärtenalm umgeht bringt einiges an Zeitgewinn. Er ist auch in der Karte gestrichelt eingezeichnet. Um 8 Uhr komme ich so auf der Hütte an und bin gut in der Zeit. Ein Blick auf den Gletscher, der so früh im Jahr durchaus noch ansehnliche Ausmasse hat, verrät mir dass ich heute nicht alleine sein werde. Eine DAV Ausbildungsgruppe ist schon auf dem Weg und ermöglicht mir den Luxus einer tiptop Spur. Danke noch mal dafür! Ohne Euch wärs deutlich anstrengender gewesen. Ab ca. 2200m liegt nämlich noch einiges an Neuschnee der letzen Tage. Der Vorteil ist natürlich dass die Steigeisen im Rucksack bleiben können. Der Pickel leistet aber im bis zu 45 Grad steilen oberen Teil gute Dienste. Am oberen Ende des Gletschers gibt es später im Jahr eine Randkluft die aber heute noch völlig zu war. Also kein Problem. Um auf das obere Firnfeld und in die Blaueisscharte zu gelangen muss man eine kleine Felsbarriere überwinden (Eine der Schlüsselstellen der Tour). Man hält auf die schmalste Stelle zu und quert dann nach links hinaus. Es hängen Fixseile um die ich bei der Schneeauflage auch ganz froh war.
An der Blaueisscharte öffnet sich erstmals der Blick. Die Berchtesgadener stehen Spalier. Es ist atemberaubend schön! Gerade auch der Kontrast zwischen Winter und Sommer. Hier oben auf 2400m weht ein kalter Wind während unten die Leute zum Baden gehen. Mmmm...Baden....später dann...;-)
Inzwischen habe ich zu der Gruppe aufgeschlossen, lasse ihnen aber den Vortritt. Wenn sie schon so toll gespurt haben sollen sie auch als erste am Gipfel sein. Außerdem gehen sie auch ohne Seil und sind durchaus flott unterwegs. Ab der Scharte bewegt man sich durchwegs im IIer Gelände. Nicht wirklich schwierig aber mit dem Neuschnee doch ab und zu fordernd. Die Route ist mehr oder weniger eindeutig. Es gibt Steinmanndl, alte Haken und massenhaft Begehungsspuren die den richtigen Weg weisen. Grob gesagt hält man sich überwiegend auf der Linken Seite der großen Rinne. Erst ganz zum Schluß wechselt man auf die Rechte Seite hinüber. Der Fels ist gut und die Kraxelei abwechslungsreich. Macht richtig Spaß! Nach ca. einer dreiviertel Stunde ist man dann oben am Gipfel. Der Blick in alle Richtungen ist gewaltig.
Aber kalt ist es und so mache ich mich nach einer halben Stunde um 12:00 Uhr wieder auf den Abstieg. Den Normalweg über den Kleinen Kalter und den Schönen Fleck. Es zieht sich lang am Grat entlang ist aber vorwiegend unschwierig mit nur einzelnen Kletterstellen. Die Schneefelder im Moment eignen sich auch noch hervorragend dazu mühelos Höhenmeter zu vernichten und so bin ich um 14:30 wieder an der Blaueishütte angekommen. Es ist heiß und die Kuchenportionen sind wie immer gigantisch und auch ebenso lecker.
Ein schöner Tag!
Weiterer Abstieg wie Aufstieg.
Anmerkungen: Helm und Pickel sollten immer dabei sein. Später im Jahr dann auch Steigeisen bis hin zu kompletter Eisausrüstung. Die Bewertung Hochtouren- Schwierigkeit bezieht sich auf die aktuellen Verhältnisse und steigt je nach Ausaperung des Gletschers deutlich an.
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