Roggalspitze Nordkante


Publiziert von MatthiasG , 21. August 2012 um 21:10. Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Lechquellengebirge
Tour Datum:22 September 2009
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: WS+
Klettern Schwierigkeit: V+ (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 12:00
Aufstieg: 900 m
Abstieg: 1200 m
Strecke:Nordkante
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Bus
Kartennummer:Don't remember.

Mit einem alten Freund, den ich 15 Jahre nicht gesehen habe die Roggalspitze (2673m) über die Nordkante geklettert. Wunderschön und ziemlich exponiert, genau wie ich das beim Klettern mag. Da man aber fast die ganze Zeit über die Kanten von schiefstehende "Felsblättern" klettert, sollte man nicht unbedingt in eine Situation kommen, in der man abseilen muss, außer man hat gerade ein 400 Meter Seil parat.

Die Schlüsselstelle (zumindest für mich) liegt ungefähr in der Mitte der Route, eine wirklich blöde Stelle. Technisch aber sehr leicht zu machen, und so hab ich es dann auch gemacht nach ewigem rumprobieren.

Mein alter 80 Liter Militärrucksack, der ein Leergewicht von 3 Kilo hatte war vielleicht auch nicht ideal und da es für mich die erste alpine Kletterei war, hab ich vielleicht auch ein wenig mit dem Sichern übertrieben, dadurch kamen wir dann genau zum Sonnenuntergang auf dem Gipfel an.

Zum Glück hatten wir in unserem Ausrüstungswahn alles dabei was wir brauchten und auch vieles was wir nicht brauchten. Aber die Stirnlampen waren schon sehr praktisch, denn der Abstieg über die Normalroute (T5) ist im Dunkeln nicht gerade ungefährlich.

Für's Fotografieren natürlich perfekt :)

Was haben wir gelernt? Ned hudla (vorarlbergerisch für "es gemächlich angehen lassen"), leichte Ausrüstung kaufen, Steighilfe mitnehmen für den Fall der Fälle und nie ohne Stirnlampen aufbrechen. Ich bin schon oft in der Nacht heim gekommen, weil ich länger brauchte, einen Extra-Gipfel oder ähnliches machen wollte oder einfach beim Fotografieren die Zeit vergessen habe.

Für diese Route: eher große Keile, eventuell zwei drei Friends. Standplätze sind super.

PS: Einsam ist der Berg sicher selten. Wir waren an einem Wochentag unterwegs und dennoch war ein weiteres Team am Berg.

Tourengänger: MatthiasG, paul_sch


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentare (2)


Kommentar hinzufügen

eganahl hat gesagt: Roggal-Nordkante
Gesendet am 20. September 2012 um 10:33
Hallo Matthias habe gerade Deinen Bericht über die Nordkante gelesen und vor allem Deinen Wahnsinnsrucksack bestaunt. Hoffe Du hast Dir in der Zwischenzeit einen ordentlichen Kletterrucksack zugelegt ;-)
Diese herrliche Kante bin ich vor etwa 45 Jahren mit Gummistiefel, so wie halt Kleinhirten ausgerüstet sind, geklettert. Immer wenn ich daran vorbeigehe so wie vorgestern muss ich über unsere Jugendaktionen noch heute lachen, es waren einige Kanten und Wände auf der Trittalpe, der Tannlägeralpe, der Spulleralpe und der Monzabonalpe die wir alleine oder auch mal mit anderen Hirten bekraxelt haben. Kletterausrüstung war für uns natürlich ein Fremdwort, wir waren froh eine Lodenhose und Lodenjacke zu besitzen, an Schuhwerk hauptsächlich Gummistiefel, denn alles Andere war sowieso immer nass.
Wünsche dir noch viele herrliche Klettererlebnisse in meinem Heimatrevier.

Gruß
Egon

MatthiasG hat gesagt: RE:Roggal-Nordkante
Gesendet am 21. September 2012 um 08:53
Ja, gleich nach der Tour hab ich einen modernen Rucksack gekauft :) Das war mir eine Lehre. Dennoch tu ich mich oft schwer mein Gepäck so stark zu beschränken. Als ich anfing in die Berge zu gehen gab es noch keine Handys und ich lernte viel Flüssigkeit (4l) und Ersatzkleidung mitzunehmen - falls man mal liegen bleibt kann es ja durchaus eine Weile dauern ohne Handyempfang. Und in ein überraschendes Gewitter bin ich am Berg auch schon mal geraten. Inzwischen sind die Wetterberichte viel besser geworden und Handyempfang hat man auch schon fast überall. Und den dicken Schafwollpullover hab ich durch ein leichtes Fliess ersetzt. Ich glaub mein durchschnittliches Rucksackgewicht hat sich seitdem fast halbiert.

Mit Gummistiefeln und ohne Kletterausrüstung ist aber auch ganz schön krass auf dieser Route. Zugegeben, sie ist nicht sonderlich schwer, aber wenn man da mal einen Fehler macht, braucht man dann auch keinen Hubschrauber mehr...


Kommentar hinzufügen»