über die Roggalkante IV+ auf die Roggalspitze, 2673m
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Auf der Roggalspitze war ich vor vier Jahren schon mal, damals war ich allein unterwegs und wollte nur ein bisschen wandern. Als am Parkplatz aus dem Auto neben mir damals drei Kletterer ausgestiegen sind, hab ich natürlich nachgefragt und beschlossen, wieder zu kommen...
Wir starten 08:18 Uhr am kleinen Parkpatz / der Bushaltestelle Spullersee. Schnell ist auf dem Wanderweg die Ravensburger Hütte erreicht, auch wenn sich Seil & Metall im Rucksack bemerkbar machen. Von der Hütte ist es noch ca eine Stunde bis zum Einstieg, der über einen Wiesenpfad bzw. am Ende das Schotterfeld ausnahmsweise einfach zu finden ist. Topo der Tour z.B. hier .
Wie's der Teufel haben will ist die einzige andere Seilschaft, die heute die Kante gehen möchte, - zwei nicht mehr ganz junge Allgäuer, einer sehr entspannt, der andere etwas ungeduldig - fast zeitgleich mit uns am Einstieg. Naja, wir waren einen Hauch früher da und starten deshalb auch zuerst. Der Ungeduldige ist unzufrieden mit Peters Routenwahl und beginnt seine Variante, noch bevor ich die erste Seillänge nachsteige. Dadurch überkreuzen sich zwar die Seile, aber die unruhige Allgäuer Seele findet ihren Frieden. Am zweiten Stand lassen wir die Allgäuer dann offiziell überholen und gehen gemütlich im Überschlag unser Tempo. An der Schlüssenstelle (kleiner Überhang, IV+, ziemlich abgespeckt) bin ich dran mit Vorsteigen. Hmmm. Da Peter einen ganzen Viertelmeter größer ist als ich uns zudem extra-lange Arme hat, hängt er mir die erste Exe gleich vom Stand aus ein, wofür ich sehr dankbar bin - mein persönlicher Cheaterstick sozusagen :)
Die Tour hält, was versprochen wurde: luftige Kante mit festem Fels, ab und zu ein Haken, aber genug Möglichkeiten, sicherungstechnisch selbst kreativ zu werden. Probleme mit losen Steinen hatten wir nur im Ausstiegskamin ganz oben, im fast-schon-Gehgelände.
Wie immer brauchen wir länger als angegeben, es ist schon fast 18.00 Uhr, als wir am Gipfelkreuz anschlagen. Den Abstieg kenne ich ja schon, steil, schuttig, nicht im engeren Sinne ein Wanderweg. Man könnte fast den gesamten oberen Teil des Abstiegs abseilen, wir packen aber nur noch einmal das Seil aus für ein besonders steiles Altschneefeld. Dank unserer Langsamkeit werden wir Zeugen eines spektakulären Kampfes zwischen drei ausgewachsenen Steinböcken, den sie im Abendlicht über dem Abgrund austragen, während insgesamt ca 8 Weibchen und Jungtiere völlig unbeeindruckt von den männlichen Machtkämpfen weiter saftige Bergkräuter in ihre Mägen wandern lassen.
Obwohl die Theke schon geschlossen hat, bekommen wir an der Hütte noch ein Bier "nur noch Flasche" und sind erst unten, als es schon richtig dunkel ist.
Persönliche Bemerkung:
Heute ist für uns ein wichtiges Datum: Peter hat Geburtstag. Das ist ja an sich noch nicht so wirklich spektakulär, wichtiger ist eigentlich, dass ich heute auch Geburts-Tag habe. Allerdings nicht happy birthday und so, das ist für mich im Oktober, vielmehr ist heute mein Wieder-geburts-Tag. Genau heute vor 30 Jahren, am 9. Juli 1990 bin ich nach der Predigtstuhl-Nordkante, dem "Oppelband" im Wilden Kaiser beim Abseilen durch den Bozong-Kamin von durch Blitzschlag ausgelösten Steinschlag getroffen worden und mit schweren Verletzungen, aber lebend davon gekommen. Danach war erstmal Schluss mit lustig, also mit sich im Gebirge herumtreiben. Über viele Umwege bin ich dann doch wieder dorthin zurückgekehrt, wo ich am liebsten bin, nämlich im Gebirge. Danke, Peter, ohne Dich hätte ich mich nicht zurück getraut an den Fels. Es fühlt sich schon ein bisschen an wie Wiedergeburt.
Wir starten 08:18 Uhr am kleinen Parkpatz / der Bushaltestelle Spullersee. Schnell ist auf dem Wanderweg die Ravensburger Hütte erreicht, auch wenn sich Seil & Metall im Rucksack bemerkbar machen. Von der Hütte ist es noch ca eine Stunde bis zum Einstieg, der über einen Wiesenpfad bzw. am Ende das Schotterfeld ausnahmsweise einfach zu finden ist. Topo der Tour z.B. hier .
Wie's der Teufel haben will ist die einzige andere Seilschaft, die heute die Kante gehen möchte, - zwei nicht mehr ganz junge Allgäuer, einer sehr entspannt, der andere etwas ungeduldig - fast zeitgleich mit uns am Einstieg. Naja, wir waren einen Hauch früher da und starten deshalb auch zuerst. Der Ungeduldige ist unzufrieden mit Peters Routenwahl und beginnt seine Variante, noch bevor ich die erste Seillänge nachsteige. Dadurch überkreuzen sich zwar die Seile, aber die unruhige Allgäuer Seele findet ihren Frieden. Am zweiten Stand lassen wir die Allgäuer dann offiziell überholen und gehen gemütlich im Überschlag unser Tempo. An der Schlüssenstelle (kleiner Überhang, IV+, ziemlich abgespeckt) bin ich dran mit Vorsteigen. Hmmm. Da Peter einen ganzen Viertelmeter größer ist als ich uns zudem extra-lange Arme hat, hängt er mir die erste Exe gleich vom Stand aus ein, wofür ich sehr dankbar bin - mein persönlicher Cheaterstick sozusagen :)
Die Tour hält, was versprochen wurde: luftige Kante mit festem Fels, ab und zu ein Haken, aber genug Möglichkeiten, sicherungstechnisch selbst kreativ zu werden. Probleme mit losen Steinen hatten wir nur im Ausstiegskamin ganz oben, im fast-schon-Gehgelände.
Wie immer brauchen wir länger als angegeben, es ist schon fast 18.00 Uhr, als wir am Gipfelkreuz anschlagen. Den Abstieg kenne ich ja schon, steil, schuttig, nicht im engeren Sinne ein Wanderweg. Man könnte fast den gesamten oberen Teil des Abstiegs abseilen, wir packen aber nur noch einmal das Seil aus für ein besonders steiles Altschneefeld. Dank unserer Langsamkeit werden wir Zeugen eines spektakulären Kampfes zwischen drei ausgewachsenen Steinböcken, den sie im Abendlicht über dem Abgrund austragen, während insgesamt ca 8 Weibchen und Jungtiere völlig unbeeindruckt von den männlichen Machtkämpfen weiter saftige Bergkräuter in ihre Mägen wandern lassen.
Obwohl die Theke schon geschlossen hat, bekommen wir an der Hütte noch ein Bier "nur noch Flasche" und sind erst unten, als es schon richtig dunkel ist.
Persönliche Bemerkung:
Heute ist für uns ein wichtiges Datum: Peter hat Geburtstag. Das ist ja an sich noch nicht so wirklich spektakulär, wichtiger ist eigentlich, dass ich heute auch Geburts-Tag habe. Allerdings nicht happy birthday und so, das ist für mich im Oktober, vielmehr ist heute mein Wieder-geburts-Tag. Genau heute vor 30 Jahren, am 9. Juli 1990 bin ich nach der Predigtstuhl-Nordkante, dem "Oppelband" im Wilden Kaiser beim Abseilen durch den Bozong-Kamin von durch Blitzschlag ausgelösten Steinschlag getroffen worden und mit schweren Verletzungen, aber lebend davon gekommen. Danach war erstmal Schluss mit lustig, also mit sich im Gebirge herumtreiben. Über viele Umwege bin ich dann doch wieder dorthin zurückgekehrt, wo ich am liebsten bin, nämlich im Gebirge. Danke, Peter, ohne Dich hätte ich mich nicht zurück getraut an den Fels. Es fühlt sich schon ein bisschen an wie Wiedergeburt.
Tourengänger:
lila

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