Roggalkante


Publiziert von Dolmar , 25. Januar 2015 um 20:24.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Lechtaler Alpen
Tour Datum:20 September 2014
Klettern Schwierigkeit: IV (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 1 Tage
Aufstieg: 850 m
Abstieg: 850 m

Ja es kommt auch vor, das ich in Seilschaft unterwegs bin und dies sehr gerne, in diesem Falle war es mit meinem Sohnemann. 

Der Einfachheit halber habe ich meinen Tourenbericht für  den TUS kopiert.

Tourenbericht

TUS Klettertour in den Lechtaler Alpen.

Ziel: Roggalspitze 2673 m via Roggalkante / Nordkante (UIAA Skala IV)

Ziel erreicht. 1 Seilschaft 2 Personen

 

Nach wie vor scheint es das Wetter diesen Sommer mit den Kletterern nicht uneingeschränkt

gut zu meinen. Zweifel ob die Bergtour durchgeführt werden kann, kamen schon bei der Abfahrt in Steißlingen um 5:00 Uhr morgens auf. Es regnete, und nicht zu knapp. Für eine Kletterei braucht´s aber trockene Felsen.

Diesen Sommer ist so vieles des Wetters wegen schon ins buchstäbliche Wasser gefallen, dass diesmal der absolute Optimismus gesiegt hat. Zumal das Ziel der Begierde ja in den Lechtaler Alpen und nicht in Steißlingen steht, und wie es dort aussieht sollte sich dann zeigen.

Schon so eine Anfahrt kann anders verlaufen als geplant.

Von Bregenz auf der Autobahn dem Arlbergpass entgegen, die Ausfahrt Passstraße verpasst, und schon dauert die Reise unfreiwillig etwas zu lange.

Bei der Zahlstation dürfen wir uns aber an der Unfehlbarkeit der Zahlautomaten erfreuen, und bekommen immerhin zum Trost unseres Umwegs 1 Euro mehr Retoure als eingeworfen.

Nun denn von Süden über den Pass kommend erreichen wir gegen 8:45 Uhr Lech. Die Mautstraße zum Spullersee darf nur bis 8:00 Uhr mit privatem PKW befahren werden, also müssen wir den Bus nehmen.

Um 9:30 Uhr steigen wir in den sehr gut gefüllten Shuttlebus (die Fahrt hin und retoure für 2 Personen für 26,40 €). Wohlgemerkt, dieser Preis ist ohne Sitzplatzreservierung und ohne Getränk oder Snack. Eine halbe Std. später spuckt uns der Bus am Spullersee aus.

Das Wetter weiß selbst auch nicht so recht was es machen soll. Wir wissen nicht ob`s halten wird, zumindest regnet es nicht. Aber einen Sonnenbrand werden wir auch nicht fürchten müssen.

Zu zu später Stunde für eine Bergtour dieser Größenordnung bei unsicherer Wetterlage, marschieren wir schnellen Schrittes am Spullersee entlang, an der Ravensburger Hütte vorbei zum Einstieg der Nordkante in 1 ½ Std.

Seil raus, Gschirr raus, Jacke an es ist frisch, für heute sind wir an dieser beliebten Route alleine unterwegs. Zweifelhaftes Wetter kann auch Vorteile bringen.

Die erste und zweite Seillänge im III-Schwierigkeitsgrad sind noch mit steifen Fingern zu meistern.

Wir müssen uns auch noch an das Gestein, welches hier in den ersten Längen nicht ohne Zweifel erhaben ist, gewöhnen. Wir klettern überschlagen (i.d. Führung abwechselnd), und gewinnen schnell die nötige Sicherheit, die Seilmanöver laufen automatisiert ab, es macht round about richtig Spaß. Seillänge um Seillänge streben wir empor, die steilheit und ausgesetztheit der zu erkletternden Kante ist grandios. Links geht es senkrecht mehrere 100m in die tiefe und rechts

reicht der Blick noch weiter steil hinab bis zu den grünen Matten der bewirtschafteten Alpen.

Wir können kaum glauben, das die Kante so leicht zu erklettern ist, man hält sich weitestgehend an die Kante, teilweise in der Westwand kletternd, mal gut gestuftes Gestein, mal auf Reibungstritten, an senkrechten Rissen haltend bietet die Kante abwechslungsreiche Kletterei im III Schwierigkeitsgrad (1 Stelle IV abgespeckt). Nach viel zu kurzen 2 ½ Std. Kletterzeit erreichen wir den Gipfel. Das Wetter hat es mit uns sehr gut gemeint, kein Tropfen hat bis hier herauf unsere Bergfahrt getrübt.

Nach kurzer Rast geht`s an den Abstieg. Dieser ist nicht ohne, er fordert nochmal unsere ganze Aufmerksamkeit. Teilweise Drahtseil gesichert geht es auf rutschigem und steinschlägigem Pfad steil hinab. Während des Abstiegs erreichen uns nun doch noch ein paar Regen und Graupelschauer von kurzer Dauer, welche unsere Freude aber nicht mehr trüben können, nein sie treiben uns sozusagen vielmehr auf ein Bierchen hinein in die Ravensburger Hütte.

Die Sonne zeigt sich sodann gleich wieder. Was wir glatt als Aufforderung verstehen, noch einen Kurzbesuch im Klettergarten beim Spullersee zu unternehmen. Nach 2 Sportkletterrouten an

griffigen Wasserrillenplatten, welche eine spezielle Klettertechnik erfordern, geht’s rapide zur Bushaltestelle. Mit dem letzten Bus verlassen wir zufrieden die Region, 3 Std. später können wir ohne weitere Nennenswerte Vorkommnisse im heimatlichen Steißlingen einfahren. 



 


Tourengänger: Dolmar


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