auf - und um den Hahnen


Publiziert von Felix , 24. August 2012 um 16:03. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Obwalden
Tour Datum:18 August 2012
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-OW 
Aufstieg: 1625 m
Abstieg: 1625 m
Strecke:Engelberg, Hinter Horbis - Pfaffen - Zieblenzopf - Ober Zieblen - P. 1909 - Chli Hahnen - Hahnenband - Hahnen - Hahnenband - P. 2489 - Ryffen - Ängi - Ober Chüeboden - Furggi - Hinter Horbis
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW via Huttwil, Autobahn Sursee - Stans, nach Engelberg
Kartennummer:1191

Nach der Umfahrung von Engelberg zweigen wir am Dürrbach ab und folgen diesem, welcher später Bärenbach heisst, bis nach Hinter Horbis, wo wir bei der Kapelle unterhalb des Restaurants „Ende der Welt“ parkieren.

 

Ein weiterer hitverdächtiger Sommertag in, für Rosmarie und mich, neuer Berggegend, beginnt: strahlend blauer, wolkenloser Himmel – und, da wir frühzeitig losmarschieren, im Schatten sehr angenehme Temperaturen. Beim Restaurant tauchen wir für kurze Zeit in den Wald ein, in welchem wir empormarschieren in die Runse Pfaffen; steil über uns erheben sich die westlichen schroffen Felsvorbauten unseres heutigen Gipfelzieles. Auf dem hier wrw markierten Weg gelangen wir nach der offenen Rinne kurz wieder in den Wald und erreichen bald den Zieblenzopf.

 

Nach einem kurzen Steilstück im Wald leitet der Weg über Weiden flacher zur Alp Ober Zieblen, wo wir beim einfachen Holzkreuz und Bank eine kurze Pause einlegen und uns für den nun sehr steilen und langen Anstieg auf recht guter Spur Richtung P. 1909 stärken. Nach dessen Erreichen queren wir leicht flacher den obersten Teil des schuttigen und steilen Rotigrabens und gelangen im Bereich Chli Hahnen ein erstes Mal an die Sonne – bis hier haben wir die bis anhin angenehmen Temperaturen auf diesem recht mühseligen Aufstieg geschätzt; wärmer wird es nun …

 

„Dank“ einer ausgeprägten Spur und Steinmännern lassen wir uns unterhalb des Einstiegs zum ersten Couloir verleiten, Richtung Hinter Schafberg weiterzugehen; wir geben diese falsche Variante bald einmal auf und steigen zum kleinen Steinmann auf, welcher den Beginn des nun felsig-blockigen Couloirs kennzeichnet, und stärken uns hier ein weiteres Mal. Zwar wiederum steil, doch sehr gutgängig und nach wenigen Metern mit Eisenbügeln, Schlaufe und Seil gesichert, wechselt das Gelände seinen Charakter wieder und lässt und im steilen Gras weiter aufsteigen zum Einstieg ins hier erst eher flache Hahnenband. Doch für einige Meter ist es dafür recht ausgesetzt; wenig später bietet es (für mich glücklicherweise) wieder mehr Gelände und bringt uns zu einem nun wiederum steilen Anstieg: in etwa entlang der Felsen leitet nun eine seilgesicherte Spur im gelegentlich nicht allzu festen Erdboden und mit einigen lockeren Steinen, hoch zu einer etwas flacheren, doch stets abschüssigen Passage, wo auf vielen Meter das Drahtseil ausgerissen ist. Für die letzten ca. Hundert Höhenmeter zum und im Gipfelcouloir ist dieses erfreulicherweise intakt – ohne scheint mir der nachfolgende Abstieg problematisch … So erreichen wir bald einmal frohlockend den Ausstieg, ab welchem der Weg zum Gipfelkreuz des Hahnen einfach über Schrofen führt.

 

Welch schöne Rundsicht wir geniessen können – und welch atemberaubender Tiefblick auf Engelberg hinunter; herrlich! Neben dem Titlis zeigt sich sogar die Wetterhorngruppe; mir bekannte Berge „begrüsse“ ich besonders: Huet- und Rigidalstock, Engelberger Rot- und Wyssigstock habe ich bereits erklimmen können …

Nicht allzu lange verweilen wir jedoch, da wir den Abstieg und die nachfolgende Begehung des Hahnenbandes konzentriert angehen wollen – und unsere „Reise“ damit noch lange nicht abgeschlossen ist …

Dankbar sind wir, wie erwähnt, im Hinuntersteigen um die Fixseile; der Weiter-„Weg“ kommt ohne solche aus – die kaum sichtbare Spur steigt über einigen tiefer drohenden Felsabbrüchen für meine Verhältnisse gelegentlich etwas luftig höher bis zum Beginn des eigentlichen Ostgrates. Hier weitet sich das Gebiet sehr: die Ryffen stellen eine eher sanfte, von wenigen nur unbedeutenden Gräben durchzogene Gras- und Split-Landschaft dar, welche allerdings gegen Südosten jähe Abstürze aufweist.

Ausnehmend schön zeigt sich hier der Hahnen von seiner Ostseite; markant treten auch hier Engelberger Rot- und Wyssigstock, die beiden Spannorte und der Titlis auf.

 

Nach der nun ausgiebigeren Rast und einem Blick über P. 2489 in die besagten Tiefen, machen wir uns auf die Wegsuche, um das markante Ryffenband bezwingen zu können, welches Ryffen von Ängi und Ängigriessen trennt. Gleich zu Beginn sichten wir einen Steinmann, welcher wohl den Einstieg in das steile Geröllfeld signalisiert, das den Zugang zur Route zur Rugghubelhütte ermöglicht. Bereits einiges weiter unten, etwas nordöstlich von P. 2283, beim Beginn einer ausgeprägten steilen Runse, finden wir den Steinmann, welcher uns die Spur hinunter anzeigt.

Insgesamt recht gut ausgeprägt und mit einigen weiteren Steinmännern ausgestattet, überwindet sie mal steiler, dann wieder flacher, die erwähnte Runse – und auf einem etwas schmalen und abschüssigen Band die letzten Meter bis zum abschliessenden Geröllfeld, welches sich nach Ängi hinunterzieht.

 

Hier zeigt sich das Gelände wieder sympathischer mit viel Weideland nebst weiteren Geröllhalden (in welchem wir ein wohl erst vor kurzem abgestürztes Schaf entdecken); doch nach dem Übergang in den Ober Chüeboden geht es allmählich in die Knie: erst schuttige Wegspuren, dann hohes Gras mit nicht erkennbaren Löchern machen das Gehen etwas mühsam – wie froh sind wir, dass wir auf Furggi, wo wir einen Trinkhalt einlegen, einen zwar steilen, doch gut begehbaren Waldweg antreffen.

Auf diesem erreichen wir in den Pfaffen wieder unsere morgendliche Aufstiegsvariante; kurz danach kehren wir – nach einer insgesamt beglückenden Tour mit zahlreichen „anregenden“ Episoden – im Restaurant „Ende der Welt“ auf Hinter Horbis ein und stillen unseren Durst.


Tourengänger: Ursula, Felix, Freudenjuz
Communities: Projekt OW


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Kommentare (1)


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Fraroe hat gesagt:
Gesendet am 25. August 2012 um 13:05
eine super Tour, können uns gar nicht erklären, warum thomas im letzten Jahr dafür keine Teilnehmer hatte.

LG Franz / Rösly


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