Vinschgau 8: Stilfserjoch ... oder besser doch nicht ...

Heute wollten wir endlich auch mal auf's oft zitierte Stilfser Joch. Nach kurzem Kartenstudium bietet sich der Wormisionssteig als aussichtsreicher Höhenweg an.

Mit dem Bus fahren wir bis zur Franzenshöhe, wo wir uns erst mal mit einem Latte Macchiato an die Höhe von fast 2200m gewöhnen müssen. Es ist noch früh und der Auto- und Töffverkehr noch gering, sodass wir das kurze Stück entlang der Strasse unbeschadet überstehen. Schon tauchen wir in die Blumenpracht ein und gewinnen auf Weg Nr. 12 gemächlich an Höhe, immer begleitet vom Ortler-Panorama auf der gegenüberliegenden Talseite. Auf ca. 2500m treffen wir auf den Goldseeweg aka (also known as) Wanderautobahn. Wir spuren ein, und folgen den Scharen, respektive kreuzen die entgegenkommenden.

Beim Goldsee (oder was davon noch übrig ist) haben wir einen schönen Blick auf's Stilfser Joch. Leider. Dank Zoom und Feldstecher können wir das Grauen aus der Ferne betrachten und beschliessen stattdessen den Abstieg über die Sela da Piz Cotschen durchs Val Costainas Richtung Sta. Maria zu nehmen.

Gut markiert und ohne nennenswerte Schwierigkeiten gleangen wir über die Grenze, wo schon wesentlich weniger Trubel herrscht. Nach einer kurzen Rast wandern wir talauswärts und ich stolpere dabei beinahe über eine mitten auf dem Weg liegende, gut 1m lange Kreuzotter. Ich bin zu verdutzt und bis ich die Kamera griffbereit habe, ist die Schlange auch schon in einem nahen Wacholdergestrüpp verschwunden.

Nach der Alp Prasüra folgt ein eher mühsamer Wegabschnitt auf der steilen Alperschliessungsstrasse, bis wir unterhalb von Marangun de la Prasüra auf einen angenehm weichtrittigen Wanderweg wechseln können. Flott gehts hinunter, sodass wir gerade noch rechtzeitig in Plattatschas ankommen, um ins Postauto einzusteigen, welches die verbleibenden 300 Höhenmeter äusserst kniefreundlich vernichtet.

Mit dem Schweizer Postauto von Sta. Maria via Glurns nach Mals.