Vinschgau 3: Matscher Höhenweg - Oberetteshütte


Publiziert von kopfsalat , 29. Juli 2012 um 21:53. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:19 Juli 2012
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zufahrt zum Ausgangspunkt:SAD Matsch, Wandertaxi Glieshöfe
Unterkunftmöglichkeiten:Oberetteshütte
Kartennummer:Tabacco 043

Für Donnerstag und Freitag wollen wir eine zweitägige Wanderung machen, mit Übernachtung auf einer Alpenvereinshütte.

Mit dem Bus nach Matsch und dem Wandertaxi zu den Glieshöfen.

Auf Weg Nr. 16 auf der Fahrstrasse taleinwärts bis ca. 1900m. Zuerst auf einem ehemaligen, teilweise gar gepflästerten Alpweg auf ca. 2060m, dann auf einem schmaleren, gut markierten Pfad zur Alpberghütte auf ca. 2300m. Entgegen der Tabacco-Karte verläuft der Weg nicht so direktlinig, sondern weist etliche Zick-zacks auf und verliert stellenweise sogar etwas an Höhe, die man danach wieder aufsteigen muss! Allerdings lässt der Ausblick und die Flora diese Anstrengungen vergessen!

Nun folgen wir Weg Nr. 7, der ebenfalls nur gerade beim Beginn- und Endpunkt mit dem auf der Karte eingezeichneten übereinstimmt. Die Querung etlicher, nicht eingezeichneter, Blockschutthalden verlangt erhöhte Trittgenauigkeit, wodurch wir nicht so schnell vorwärtskommen, wie wir das eigentlich gedacht haben, denn auf den Abend hin sind leichte Gewitter vorhergesagt.

Für den Aufstieg zur Oberetteshütte gibt es gemäss Karte den "offziellen" Hüttenweg, sowie einen weiteren Zustieg durch ein steiles Felsband. Leider finden wir zu diesem keine weiteren Angaben in der Führerliteratur und anhand der Karte ist es schlicht unmöglich, die Schwierigkeit abzuschätzen. So muss uns ein Augenschein vom Gegenhang reichen, um unseren Entscheid zu treffen. Für alle Fälle haben wir ja immer noch unsere Grödel (Microspikes) dabei.

Kurz vor der ersten Steilstelle treffen wir die Spitze eines Tazelwurms von gut 50 Wanderern einer Südtiroler Alpenvereinssektion. Leider versperrt uns ein Felsvorsprung die Sicht auf die Schlüsselpassage aber die entgegenkommenden Wanderer aller Altersgruppen sind bis auf ein, zwei Ausnahmen alle vollkommen locker. Somit kanns nicht so wild sein.

Und tatsächlich ist die Stelle vorbildlich mit Stahlseilen versichert, die es dank des gutgriffigen Fels im Aufstieg gar nicht unbedingt bräuchte. Eine zweite S(t)eilpassage folgt ca. 20m weiter oben. Auch diese lässt sich problemlos bewältigen. Leider fehlen uns immer noch gut 200 Höhenmeter bis zur schützenden Hütte, denn mittlerweile zieht sich der Himmel mit drohend grauen Wolken zu. Aber wir haben Glück und erreichen die Hütte trocken. Bis das Gewitter dann tatsächlich losbricht, dauert es sogar nochmals gut 3 Stunden.

Der Entscheid in dieser Hütte zu übernachten hat sich gelohnt - nicht nur wegen der geplanten Wanderung vom nächsten Tag - sondern wegen der überaus herzlichen Atmosphäre in der Hütte! Zu dem legt das Hüttenteam Wert auf lokale Produkte und eine regionale, frische Küche:

Höhepunkt des Tages: drei Knödel nach Grossmutter's Art (es waren drei Generationen der Hüttenwartfamilie anwesend): Randen, Speck und Spinat, angerichtet wie ein Sorbet-Teller. Nicht nur ein Gaumen- auch ein Augenschmaus. Nur leider liegen unsere Kameras oben im Schlafzimmer, somit müsst Ihr es Euch vor Eurem geistigen Auge vorstellen. (Nach dieser kleinen Vorspeise gab es natürlich noch einen Hauptgang und als Dessert mit Marmelade gefüllte Buchteln...)

Nach diesem Mahl sanken wir in unsere Betten und schliefen tief und fest - ohne fremdes Geschnarchel, hatten wir doch ein Zimmer für uns (der Luxus, wenn man unter der Woche unterwegs ist....).

Tourengänger: kopfsalat, lemon


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