Ligurische Alpen, Teil 8: Vom Rifugio Don Barbera zum Rifugio Mongioie


Publiziert von Felix , 25. Juni 2012 um 21:07. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Frankreich » Alpes-Maritimes » Valle Pesio » Marguareis
Tour Datum:11 Juni 2012
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Aufstieg: 350 m
Abstieg: 800 m
Strecke:Rifugio Don Barbera - P. 1815 - Carnino Superiore - Carnino Inferiore - Colla di Carnino - Ponte Tibetano - Grotta delle Vene - Rifugio Mongioie
Unterkunftmöglichkeiten:Rifugio Mongioie
Kartennummer:ICG 8: Alpi Marittime e Ligure (1:50.000)

Wie dankbar waren wir, Punta Marguareis bei bestem Wetter erklimmen zu können - bereits beim Zwischenhalt auf der Hütte sahen wir, wie in den letzten Tagen üblich, dass sich den Bergkuppen entlang Wolken bilden und die Szenerie etwas verdüstern …

 

Kurz vor Mittag starten wir beim nun wieder verschlossenen Rifugio Don Barbera zu unserer langen Etappe, meist hinunter, zu unserem nächsten, letzten gemeinsamen Übernachtungsort.

Der erste Teil unserer heutigen Wanderung kennen wir vom Vortag her; wo es steil hinauf ginge zum Colle del Pas, wandern wir geradeaus weiter und kommen bald einmal an verfallenen Gebäulichkeiten vorbei – es handelt sich wohl um eine ehemalige Unterkunft und eine Kapelle.

Abwechslungsreich gestaltet sich der grösste Teil unser Wanderung hinsichtlich Geländebeschaffung: mal wandern wir über ebene Grasflächen, dann wieder durch relativ enge Talabschnitte steil hinunter – friedlich und einsam zeigt sich uns hier die Gegend; einmal können wir sogar ein Rudel Gämsen beobachten, wie es am Gegenhang sich behände vorwärts bewegt. Und auch hier ist die Blumenpracht ein weiteres Mal beträchtlich; einzelne der schönen Exemplare vermag ich leider auch nach intensiver Konsultation der Flora Helvetica nicht zu bestimmen …

Die Ursprünglichkeit des langen Tales fasziniert uns, die Einsamkeit (mindestens die heutige) gefällt uns – die reichhaltige Blumenwelt auch in diesem Teil der Ligurischen Alpen bezaubert uns zusätzlich.

Kurz vor Erreichen von Carnino Superiore rasten wir etwas länger – die erste blühende Feuerlilie und attraktive Nelken laden uns geradezu ein.

 

Nach dem Abstieg in dieses teils verfallende, teils wieder im Aufbau begriffene kleine Dorf und dem Gegenanstieg nach Carnino Inferiore, wo ähnliche, verheissungsvolle Ansätze bestehen, gilt es eine längere Gegensteigung in Angriff zu nehmen: bei meist bedeckten Verhältnissen wandern wir angenehm hoch zum Colla di Carnino.

 

Sanft absteigend und an unzähligen Weissen Waldvögelein vorbei gelangen wir zum Ponte Tibetano; hier wenden sich Juergen und ich erst einmal hoch zur Grotta delle Vene: ein absolut lohnender, sogar seilgesicherter, Abstecher – ist doch bereits der Eingang zum 1,8 km langen Höhlensystem in der senkrechten Felswand ein Genuss: die erste Leiter und Quergang meistern wir, danach benötigte es viel Licht und wohl Kletterausrüstung …

 

Wieder zurück zum Abzweiger lassen wir uns die neue Brücke, die alte wurde 2009 von den Schneemassen weggedrückt, und das schwankende Erlebnis, darüberzulaufen, nicht entgehen. Mit einiger Verspätung auf Ingrid und Angelika machen wir uns wieder auf den Weg, welcher sich nun einfach präsentiert – und sich hinzieht …

 

Was lange währt, wird endlich gut – so erreichen wir auf der schönen Hochebene Pian Rosso endlich das Rifugio Mongioie; was wir hier an Gastfreundschaft und in erster Linie an hochstehender Küche erwarten, sprengt jeden Rahmen (und dies zu einem absolut günstigen Preis – HP mit den auf den Fotos ersichtlichen Köstlichkeiten, Massenlager [wir vier alleine in einem Achtbettzimmer – inkl. Duschgelegenheit]) für ca. 35 Euro!). Das Rifugio – und die Umgebung mit attraktivem Gipfelziel (Monte Mongioie) ist eine Reise wert – so werden Juergen, Angelika und Ingrid einen weiteren Tag hier verbringen …

 

Wir geniessen hier, bedient von der freundlichen und sympathischen Giovanna (eine Kletterin der höheren Klasse), einen schlechthin tollen Abschlussabend; morgen wird es auf getrennten Wegen weitergehen – das war eine überaus stimmige Tourenwoche; ich danke euch allen herzlich. 


Tourengänger: Felix, Juergen


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Kommentare (2)


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kopfsalat hat gesagt:
Gesendet am 26. Mai 2015 um 22:01
Tolle Sachen habt Ihr da gemacht. Bin gerade dabei unsere drei Wochen Sommerferien zu planen. Wir wollen die GTA von Ventimiglia nach Norden machen. Aber wenn ich deine Bilder so sehe, werden wirs wohl nicht allzuweit schaffen ... es scheint schlicht zu viel Ablenkung botanischer und kulinarischer Art zu geben ... ;-)

Besten Dank fürs Gluschtig machen.

Felix hat gesagt: RE:
Gesendet am 26. Mai 2015 um 23:08
also zum Ersten: viel Spass - und nehmt euch Zeit!

und: besten Dank; auch wir beabsichtigen, nochmals eine kürzere Variante "dort unten" in Angriff zu nehmen - um die "kulinarische Hütte Mongoie" mit dem mir noch fehlenden Gipfel rum ...

lg Felix


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