Canonlerntour oder als ich vom Föhnsturm fast ins Rheintal geluftet wurde


Publiziert von 360 Pro , 29. April 2012 um 13:17.

Region: Welt » Liechtenstein
Tour Datum:28 April 2012
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR   FL 
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Balzers, Höfle
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Fläsch, Post

Eigentlich hätte ich heute so in etwa marmotta's *Gratwanderung wiederholen wollen. Allerdings waren mir die äusseren Bedingungen nicht so wohl gesinnt. Genauer gesagt zwang mich der Föhnsturm auf die aussichtsreiche Gratwanderung zwischen Mittlerspitz und Rotspitz zu verzichten. Der "älteste Rheintaler" war nämlich heute ausserordentlich aktiv und hätte mich auch so noch fast ins Rheintal hinuntergeluftet!

Ich starte bei der Bushaltestelle cff logo Balzers, Höfle und mache mich alsbald auf den markierten Weg Richtung Guscha. Schon hier macht sich der Föhn äusserst eindrücklich bemerkbar, zum einen ist es sehr warm und zum anderen bläst auch im Tal unten ein zünftiger Wind. Ein zwei grössere Kehren des Weges kürze ich im lichten Wald ab. Der Wanderweg ist hübsch angelegt und führt eindrücklich durch die wilde Westflanke und ist an einer Stelle auch mit einem Stahlseil ausgerüstet.

In Guscha angekommen wird mir klar, dass eine Gratwanderung allenfalls etwas gefährlich werden könnte, denn schon hier bläst der Wind mit voller Stärke. Auf der anderen Seite hat der "älteste Rheintaler"  volle Arbeit geleistet und den Schnee der letzten Woche und des Winters fast vollständig weggeputzt. Die Südflanke bis zum Mittlerspitz ist auf jeden Fall schneefrei und auch die Südwestflanke bis zum Rotspitz glänzt nicht mehr mit allzu vielen Überresten der weissen Pracht. 

Auf dem markierten Weg wandere ich via Überm Bach zu den Hütten bei Matan und von dort direkt über die Wiese zum Guschner Gir. Es begegnet mir ein Wanderer, der mir berichtet, dass er beim Auf- und Abstieg zum Mittlerspitz seinen Hund anbinden musste, da er sonst befürchtete, dass dieser vom Wind ins Tal befördert würde... Auf meinem Weg vom Guschner Gir zum Mittlerspitz kriege ich den Sturm dann auch eindrücklich zu spüren und ich bewege mich immer deutlich unterhalb der Krete, denn ich spüre, dass bei starken Böen nicht viel fehlt, mich aus dem Gleichgewicht und zu Boden zu werfen.

Das ganze Gestürme gipfelt dann beim Gipfelkreuz. Ich stehe breitbeinig dort und gebe mir Mühe das Gleichgewicht beim Schiessen einiger Fotos nicht zu verlieren. Während einer zwischenzeitlichen  Beruhigung des Windes versuche ich mir das Gipfelbuch anzuschauen, nur um kurz danach von einer Böe wieder so richtig durchgeschüttelt zu werden. Zum Glück ist da das Gipfelkreuz an dem ich mich dankend festhalten kann, ansonsten wäre ich wohl tatsächlich vom Gipfel geblasen worden.

Ich beschliesse, dass es unter diesen garstigen Umständen (das waren wohl schon fast orkanartige Böen) zu gefährlich ist, eine zum Teil ausgesetzte Gratwanderung zum Rotspitz unter die Füsse zu nehmen und blase deshalb zum Rückzug. Für den Abstieg nach Guscha wähle ich dazu die Variante über Heuberg - Stafel, wodurch die mitgebrachten Gamaschen auch noch zu ihrem gebührenden Einsatz kommen, denn in den zum Teil westseitigen Hangabschnitten, liegen zum Teil noch beträchtliche Schneemengen. Von Guscha bewege ich mich auf dem kürzesten Weg zur Kaserne St. Luziensteig und da ich keine Lust habe den kürzesten Weg nach Fläsch (Teerstrasse) zu begehen, nehme ich den markierten Umweg via Matlusch, Halden, welche nochmals einen Gegenanstieg von ca. 150Hm beinhaltet, jedoch eine echte Alternative zur Teerstrasse darstellt.


Tourengänger: 360


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