Damülser Gipfel


Publiziert von Jackthepot , 21. Oktober 2011 um 23:32.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Bregenzerwald-Gebirge
Tour Datum:16 Oktober 2011
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 6:00
Strecke:Parkplatz Gasthof Edelweiß - Mittlere Argenalpe - Damülser Mittagspitze - Wannenkopf - Gungern (Ost-/Westgipfel) - Mittlere Argenalpe - Sackalpe - Korbalpe - Gh. Edelweiß
Kartennummer:Kompass Nr. 2 Bregenzer Wald / Westallgäu

Dem Rat von alpstein folgend ;-)  machte ich mich also in den Bregenzer  Wald auf, um dem Bodenseenebel noch einmal zu entfliehen. Ziel waren die Damülser Berge - eine Überschreitung in West-Ost Richtung mehrerer Gipfel -was eben der Sonntag Nachmittag hergab- angefangen vom Hauptgipfels des gesamten Bregenzer Waldes -der Damülser Mittagsspitze (2095m) - dem Wannenkopf (2006m) und eventuell des Gungern (2053m) ... je nach Lust und Laune.
Als Startpunkt wählte ich den Alpengasthof Edelweiß oberhalb von Au am Fuße der Westflanke des Kanisfluh, weil man hier schon ziemlich weit mit dem Auto nach oben kommt (ca. 1450m). Kurz vor 12h gings also erst los (der Vormittag war leider von einem anderen unverschiebbaren Termin geblockt). Über einen bequemen Almweg hinauf zur Oberen Alpe (1593m). Direkt hinter dem Almgebäude beginnt ein guter Pfad zuerst wenig steiler Pfad nach links (Süden) in die immer steiler werdende Bergflanke zwischen Klippern und Korbschroffen. Zuerst über wenig steile Almwiesen später durch Buschwerk in vielen immer steiler werdenden Serpentinen zur Geländekante empor. Die Schneereste auf dem schattigen Weg waren immer noch bockhart gefroren, was den Anstieg nur "temperaturmäßig" angenehm gestaltete. Ich beschloß, sofern möglich, diesen gefrorenen Steig im Abstieg zu vermeiden.
Schließlich auf der Geländekante angekommen, beginnen abrupt sanfte, grüne Matten. Der markierte W führt nun auf die SO Flanke des Klippern zu über das Bächlein hinweg in einen Sattel (ca. 1860m). Hier öffnet sich der Blick südwärts auf die abwechslungsreiche Gipfelwelt von Allgäuer Alpen, Lechtaler Alpen und dem lechquellengebirge - hier dominiert von der Südflanke des Zitterklapfen. Im Westen spitzen die 3 Türme durch die Lücke des Laternser Tales hindurch. Die mühsam gewonnenen Höhenmeter gibt man beinahe wieder vollends her. Auf gutem Steig wandert man oberhalb der Sackalpe vorbei. Jetzt kommt das erste Tagesziel in Sicht -weit hinten - die felsige Ostflanke der Damülser Mittagsspitze. Bei ca. 1680 erreicht man schließlich den Fahrweg und ein paar 100m weiter die Mittlere Argenalpe (1688m). Diese kann man auch auf einem Almweg herauf von Uga (Damüls) aus erwandern. Weiter geht's hinein ins Herz des Damülser Skigebiets Richtung Uga-Alpe / Oberer Argenalpe. Ein Versuch direkt (und cross-country) auf die Mittagsspitze zu zu steuern endete nach 50mH vor einem tief eingeschnittenen Graben eines Baches, der vom Gungern herabrauscht. So gab ich schweren Herzens und Schweiß auf der Stirn die 50m Meter wieder her und stieg wieder zum Almweg ab. Keine 200m weiter -bei der hinteren Argenalpe- führt ein ziemlich steiler Almweg nach rechts den Hang hinauf. Unter dem neuen Verbindungslift zum Wannenkopf hindurch erreicht man bald ein flachen Boden. Die Natur hat hier einen hohen Preis für den Zusammenschluss der Skigebiete Mellau und Damüls bezahlt. Für die Trassierung der neuen Piste wurden hier kräftig Bagger benutzt, die tiefen Wunden sind nicht zu übersehen und auch noch nicht ganz verheilt - dennoch nutze ich diesen Pistenabschnitt um die nächsthöhere Geländestufe zu erreichen. Von dort geht's nun wieder auf pfadlos über grüne Almwiesen nach Westen direkt auf den Gipfelaufbau der Mittagsspitze zu. Alsbald trifft man auf den Verbindungsweg von der Uga-Alpe zur Kanisalpe, auf diesem weiter bis man auf den Steig auf die Mittagsspitze trifft. Im Vergleich zur den vergangenen 11/2h ist hier die Hölle los. Am teils sehr steilen, aber immer guten Gipfelsteig trennt sich schon bald das bergsteigerische "Streu vom Weizen". In vielen Serpentinen, gespickt mit felsigen Wegabschnitten (meist in den Kehren) gehts schnell höher, um eine Bergkante herum noch 50mH und man steht neben dem Kreuz.
Zum Wannenkopf: Nach kurzer Rast steige ich auf gleichem Steig wieder von der felsigen Gipfelkalotte hinab bis ins grasige Areal. beim ersten (und einzigen) Steinmann folgt man dem deutlichen Pfad nach links Richtung Wannenkopf. Man wandert mit wenig Höhenverlust hinüber zum Sattel zwischen Mittagsspitze und Wannenkopf. Dieser wird heute (leider für den Bergsteiger/oder zur Freude der Skifahrer) von einer riesigen Gipfelstation des Lifts von Mellau/rRossstelle herauf 'verziert' - notwendig geworden aufgrund des Zusammenschlusses der Skigebiete Mellau-> mit Damüls. Wenig oberhalb (10min) eine ebenfalls neue Bergstation der Verbindungslifts Damüls-> mit Mellau. An dieser links vorbei, über einen künstlich angelegten Damm zurück in die Natur. Auf einem schmalen Steiglein durch grasige Flanken, mäßig steil auf den Gipfel des Wannenkopfs.
Zum Gungern (Doppelgipfel):
Dioe Gungern brechen, wie alle Gipfel der Region, nach Norden mit wilden Wänden ab. Vom Wannenkopf aus bietet der doppelgipfelige Gungern ein besonders faszinierenden Anblick. Von Wannekopf gehts erst über schmalen grasigen Grat in die tiefste Scharte (ca. 1970m). Dann im nahe der Abbruchkante halten durch steiles/teils sehr steiles Gras auf die Schneide. Von dort dann flacher auf teils undeutlichen Steigspuren auf den Westgipfel, der ein paar Meter niedriger ist als sein östlicher Nachbar. Zum Ostgipfel zuerst über sehr steiles Gras -aber immer mit guten Tritten- in die ca. 30m niedrigere Scharte zwischen den Gipfeln. dann wieder über sehr steile Gras und leicht felsiges Gelände auf den Gungern Westgipfel (2053m).
Der Abstieg:
Über den Westgipfel wieder zurück bis fast in die Einschartung zwischen Wannenkopf und Gungern, dann in direkter Linie -gut griffige schiefrige, grasfreie Stellen nutzend-  anfangs sehr steil die Grasflanke hinab auf die Mittlere Argenalpe zu. Bis man den schon bekannten Almweg erreicht. Auf diesem weiter ostwärts (Wegweiser) , rechts haltend Richtung Sackalpe, weiter zur Korbalpe. Dort rechts (Wegweiser) weiter Richtung Öberle/Gh. Edelweiß. Bei Weiß-Rot-Weißem Wegweiser vom Almweg links abzweigen. Über ein teils steiles Steiglein bergab im Zickzack durch den Wald hindurch, dann hinaus auf ein weites Schotterkar. Mitten drin liegt ein flacher Steinblock mit Wegweisern dran. Dort geradeaus (nicht nach rechts ins Tal) weiter, nun wieder bergauf kreuz-und-quer, über Stock und Stein, teils frei, teils im Wald nordwärts an der Geröllflanke der Korbschrofen entlang - ganz ehrlich der Weg zieht sich. Schließlich führt der Pfad irgendwo aus dem Wald heraus und man ist vorm Gasthof Edelweiß. Mit echt schweren Beinen die wenigen Meter hinunter zum Parkplatz.



Tourengänger: Jackthepot
Communities: Bregenzerwald


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentare (2)


Kommentar hinzufügen

sven86 hat gesagt:
Gesendet am 22. Oktober 2011 um 11:46
Schöne Grasberge

alpstein hat gesagt:
Gesendet am 22. Oktober 2011 um 19:10
Hallo Harald,

Du erweist Dich als ausgewiesener Kenner des schönen Bregenzerwald-Gebirges. Da dieser Teil der Region für mich noch ein weisser Fleck auf der Tourenkarte ist, habe ich mir erlaubt Deinen Bericht zu meiner Touren-Planungsliste hinzuzufügen.

Beste Grüße
Hanspeter


Kommentar hinzufügen»