Rinderhorn, etwas anders
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Geplant war die Normalroute aufs Rinderhorn, sprich über den Rindersattel und weiter über den Firn zum Gipfel. Es kam ein wenig anders ; )
In den vergangenen Monaten hatten mein Kollege goodcat und ich schon mehrere Gipfel gesammelt, allesamt im 2000er Bereich. Nun stand endlich eine richtige Hochtour auf dem Plan. Voller Vorfreude reisten wir Freitag abend im Gasthaus Schwarenbach an. Ausser uns waren nur noch zwei weitere Berggänger-Gespänli dort, die aber das Balmhorn anvisiert hatten.
Aufgestanden sind wir um 3:30 und um 4:15 gings dann los. Wie gesagt, es handelte sich um unsere erste richtige Bergtour und schon nach knapp einer halben Stunde – wir waren mittlerweile am Daubensee angekommen und diesen einige Schritte entlang gegangen – wussten wir nicht mehr so recht weiter. Wie sich später herausstellte hatten wir den Einstieg verpasst (laut Wirt hinter den Serpentinen, vom Gasthaus kommend). Gut, erfahrenere Berggänger hätten sich wohl am Tag zuvor schlau gemacht. Wir wussten, dass wir links rüber mussten, also sind wir nach einiger Diskussion an der Spitze des Daubensees abgegangen.
Unser Weg führte uns nun die West/Nord-West Flanke hoch. Wir bestiegen das Rinderhorn also quasi von der anderen Seite, so dass wir uns dem Firnfeld von rechts näherten. Auf dem Bild habe ich versucht unseren Weg so gut wie möglich darzustellen. Auf unserer Route gab es keine Steinmännchen und uns wurde dann auch irgendwann klar, dass wir nicht auf den Sattel gelangen, aber auf dem richtigen Weg in Richtung Gipfel sind. Die Route an sich war abwechslungsreich mit einigen Kraxelpassagen. Der Fels hier ist relativ brüchig und beim nächsten Mal empfiehlt es sich definitiv einen Helm mitzunehmen! Glücklicherweise waren wir mutterseelen allein, so dass einige losgetretene Steine niemand gefährdeten. Weiter oben verlief unser Aufstieg dann rechter Hand der Firn, auf der wir dann doch noch zwei andere Berggänger gesehen haben, die sich grade im Abstieg befanden. Nach knapp vier Stunden erreichten wir den kurzen Grat unterhalb des Gipfels, den wir flux mit Steigeisen passierten und endlich auf dem Gipfel standen. Geschafft! Hier genossen wir erstmal die grandiose Aussicht.
Der Abstieg erfolgte dann gegen 10:00 auf dem normalen Weg, d.h. ein kurzes Stück über den Firn, dann sind wir wieder auf die Geröllspur gestiegen, weil der Schnee weiter unten doch recht weich und matschig war. Dann kamen wieder Kraxelpassagen hinzu, die sich teilweise als recht knifflig erwiesen. Auf dem Rindersattel angekommen, konnte man sich wieder mehr um die Aussicht kümmern.
Alles in allem haben wir für die Tour ohne Pausen 7h gebraucht. Bin mit der Routenbewertung noch nicht so vertraut, ich geb ihr mal ne T4+/II/F. Der Umstand, dass wir den regulären Aufstieg verpasst hatten, erwies sich im Nachhinein als gar nicht so schlecht, da wir so eine sehr schöne, abwechslungsreiche Tour hatten. Next!
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