Rinderhorn ( 3448m ) - Mit 23 - und 23 Jahre später
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Die Besteigung des Rinderhorns ist bei guten Schneeverhältnissen eine relativ einfache Hochtour. Allerdings kann der oberste Firnhang bei Vereisung auf längere Strecken solides Steigeisengehen erfordern, speziell im Abstieg ist dann noch mal Konzentration gefragt.
Ich bin schon dreimal dort oben gewesen, dazu einmal bei widrigem Wetter auf 3150m umgekehrt - lang ist`s her ( 1980, 1983 und 1986 war`s), und damals hatten wir besten Trittfirn , gutes Wetter und andere Tourengänger in der Nähe. Der Blick in`s Wallis war großartig und am Gipfel konnte man sogar in der Sonne sitzen und die Füße hoch über Leukerbad baumeln lassen.
In diesem Jahr nun gab es ein Wiedersehen, nicht nur mit dem Rinderhorn, sondern auch mit dem Berghotel Schwarenbach. Dort kann und sollte man sich über die aktuellen Verhältnisse informieren, Herr Stoller, der dort geschäftig und freundlich den Betrieb lenkt, ist vom Fach. Im Gastraum kursierten allerdings auch Infos über "Umkehren am Gipfelhang" , "Eisschrauben setzen" , "morgen könnte es noch gehen" und ähnlich spannende Details der Touren-Rückkehrer ( bzw. - Umkehrer).
Am nächsten Morgen waren Gudrun und ich dann aber die einzigen, die in Richtung Rinderhorn aufbrachen. Außer uns war nur noch eine einzige Zweierpartie in Richtung Balmhorn unterwegs.
Über die Route gibt es keinen Zweifel, hikrorg und SAC u.a.-Führer geben Auskunft :
Den Daubensee erreicht, links auf Pfadspur in das Rindertälli und über Schneefelder und steile Geröllhänge zum Sattel. Nun über den anfangs breiten Schuttgrat empor ( Wegspur) und an den Fuß des Gipfelaufbaus.
Bis hierher nicht schwieriger als T4/L ! Hier Steigeisen montieren.
Nun rechtshaltend, unter Felssporn hindurch auf die Firnflanke und über diese, die Felsen zur Linken, steil empor ( ein bisserl ausgesetzte Schussbahn ) auf den Gipfelgrat und auf diesem ( Firn, Achtung auf Wächten ) nach links zum Gipfelkreuz mit Buch, 4 - 5 Std. Marschzeit, 1400 Hm, WS- .
Oben angekommen, hat man eine fabelhafte Rundsicht. Das Rinderhorn überragt alles weit und breit, außer dem benachbarten Gipfelpaar Altels-Balmhorn, auf dessen verfirntem oberen Zackengrat man vielleicht ein paar Seilschaften ausmachen kann, wie sie ameisengleich dort hinaufkrabbeln.
Wie also erwartet, waren die Verhältnisse wahrlich etwas ungünstig, die Querung in die Flanke hatte einige vereiste Stellen, und zu unserer Überraschung waren bloß maximal verblichene Fragmente einer verwehten, verblasenen Spur zu erkennen, so dass nun ein sehr belebendes Tritte- und Stufentreten schön den ganzen Hang hoch beginnen konnte...immerhin sorgten klamme Temperaturen und ein frischer Wind dafür, dass man nicht zu sehr in`s Schwitzen kam. Aufkommende Bewölkung kroch um die Hänge, so dass sogar die Orientierung darunter zu leiden begann. Nix mit Fernsicht, schluchz !
Aber hatte man sich erstmal damit abgefunden, bekam das Emporstapfen, nur wir zwei in dieser wolkenumhüllten Einsamkeit, wie unter einer Käseglocke Schritt um Schritt voran, eine ganz eigene Note.
Der Gang über den Gipfelgrat, wo wir die Tiefe zur Leukerbader Seite hin mehr ahnen als wirklich sehen konnten, war famos, und nach 23 Jahren wieder hier oben anzukommen, ein bewegender Moment !
Der Abstieg verlief problemlos, und auf den ersten grünen Matten des Rindertällis könnte man dann stundenlang herumliegen und die Welt genießen...und uns erwartete auf Schwarenbach gar noch ein mehrgängiges Menue zum krönenden Abschluss !
Leider hatten meine Kamerabatterien am Rindersattel den Geist aufgegeben, deshalb existieren nur diese gescannten Bilder von Gudruns Apparat...aber schöne Erinnerungen an eine sehr "alpine" Tour sind`s !
( Und ein kleiner ornithologischer Nachtrag noch: Am Gipfel umflog uns ein Mauerläufer - eine ohnehin schon seltene Vogelart, die man aber doch eher an felsigen Hängen und nicht in solcher Höhe erwarten würde...
welch unverhoffter Anblick ! )
Ich bin schon dreimal dort oben gewesen, dazu einmal bei widrigem Wetter auf 3150m umgekehrt - lang ist`s her ( 1980, 1983 und 1986 war`s), und damals hatten wir besten Trittfirn , gutes Wetter und andere Tourengänger in der Nähe. Der Blick in`s Wallis war großartig und am Gipfel konnte man sogar in der Sonne sitzen und die Füße hoch über Leukerbad baumeln lassen.
In diesem Jahr nun gab es ein Wiedersehen, nicht nur mit dem Rinderhorn, sondern auch mit dem Berghotel Schwarenbach. Dort kann und sollte man sich über die aktuellen Verhältnisse informieren, Herr Stoller, der dort geschäftig und freundlich den Betrieb lenkt, ist vom Fach. Im Gastraum kursierten allerdings auch Infos über "Umkehren am Gipfelhang" , "Eisschrauben setzen" , "morgen könnte es noch gehen" und ähnlich spannende Details der Touren-Rückkehrer ( bzw. - Umkehrer).
Am nächsten Morgen waren Gudrun und ich dann aber die einzigen, die in Richtung Rinderhorn aufbrachen. Außer uns war nur noch eine einzige Zweierpartie in Richtung Balmhorn unterwegs.
Über die Route gibt es keinen Zweifel, hikrorg und SAC u.a.-Führer geben Auskunft :
Den Daubensee erreicht, links auf Pfadspur in das Rindertälli und über Schneefelder und steile Geröllhänge zum Sattel. Nun über den anfangs breiten Schuttgrat empor ( Wegspur) und an den Fuß des Gipfelaufbaus.
Bis hierher nicht schwieriger als T4/L ! Hier Steigeisen montieren.
Nun rechtshaltend, unter Felssporn hindurch auf die Firnflanke und über diese, die Felsen zur Linken, steil empor ( ein bisserl ausgesetzte Schussbahn ) auf den Gipfelgrat und auf diesem ( Firn, Achtung auf Wächten ) nach links zum Gipfelkreuz mit Buch, 4 - 5 Std. Marschzeit, 1400 Hm, WS- .
Oben angekommen, hat man eine fabelhafte Rundsicht. Das Rinderhorn überragt alles weit und breit, außer dem benachbarten Gipfelpaar Altels-Balmhorn, auf dessen verfirntem oberen Zackengrat man vielleicht ein paar Seilschaften ausmachen kann, wie sie ameisengleich dort hinaufkrabbeln.
Wie also erwartet, waren die Verhältnisse wahrlich etwas ungünstig, die Querung in die Flanke hatte einige vereiste Stellen, und zu unserer Überraschung waren bloß maximal verblichene Fragmente einer verwehten, verblasenen Spur zu erkennen, so dass nun ein sehr belebendes Tritte- und Stufentreten schön den ganzen Hang hoch beginnen konnte...immerhin sorgten klamme Temperaturen und ein frischer Wind dafür, dass man nicht zu sehr in`s Schwitzen kam. Aufkommende Bewölkung kroch um die Hänge, so dass sogar die Orientierung darunter zu leiden begann. Nix mit Fernsicht, schluchz !
Aber hatte man sich erstmal damit abgefunden, bekam das Emporstapfen, nur wir zwei in dieser wolkenumhüllten Einsamkeit, wie unter einer Käseglocke Schritt um Schritt voran, eine ganz eigene Note.
Der Gang über den Gipfelgrat, wo wir die Tiefe zur Leukerbader Seite hin mehr ahnen als wirklich sehen konnten, war famos, und nach 23 Jahren wieder hier oben anzukommen, ein bewegender Moment !
Der Abstieg verlief problemlos, und auf den ersten grünen Matten des Rindertällis könnte man dann stundenlang herumliegen und die Welt genießen...und uns erwartete auf Schwarenbach gar noch ein mehrgängiges Menue zum krönenden Abschluss !
Leider hatten meine Kamerabatterien am Rindersattel den Geist aufgegeben, deshalb existieren nur diese gescannten Bilder von Gudruns Apparat...aber schöne Erinnerungen an eine sehr "alpine" Tour sind`s !
( Und ein kleiner ornithologischer Nachtrag noch: Am Gipfel umflog uns ein Mauerläufer - eine ohnehin schon seltene Vogelart, die man aber doch eher an felsigen Hängen und nicht in solcher Höhe erwarten würde...
welch unverhoffter Anblick ! )
Tourengänger:
Alpenorni

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Kommentare (5)