Nationalpark durchquerung von Zernez nach S-chanf


Publiziert von Rafael , 22. August 2007 um 06:50.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Oberengadin
Tour Datum:16 August 2006
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 1400 m
Abstieg: 1200 m
Strecke:Zernez 1471m - Fopps 2126m - Chamanna Cluozza 1882m - Fuorcla val Sassa 2857m - S-chanf 1662m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit der SBB bis zum Bahnhof Zernez von welchem aus unsere Wanderung startete.
Unterkunftmöglichkeiten:Chamanna Cluozza 1882m

Nach einem Jahr schaffe ich es dann endlich einen kleinen Bericht über unsere 2-tägige Tour durch den Nationalpark zu verfassen :-)

1. Tag

Nun ja, endlich war es Samstags und wir konnten unsere Tour durch den Nationalpark starten. Leider erst sehr spät da mein Cousin Martin (Informatiker) Pikket bis am Mittag hatte, somit waren wir erst gegen 17.30 Uhr in Zernez und wussten, dass wir uns für unsere erste Etappe ziemlich beeilen müssen, laut angaben beträgt die Marschzeit ca. 3h.

Wir machten uns also vom Bahnhof in Zernez auf den Weg. Anfangs Wald begann die Strasse dann anzusteigen und wir erreichten bald einen kleinen Waldweg welcher uns an die Grenze des Nationalparks führte. Die Wettervorhersage für das Wochenende war nicht gerade berauschend und bald fielen die ersten Regentropfen, zum Glück nur ein paar Minuten. Nach etwa einer Stunden machten wir eine Pause auf einem gemütlichen Bänkchen und genossen den schönen Ausblick in die Cluozza Schlucht. Die Wege wurden immer wie enger und wir gingen eine ganze Weile den Berghang entlang. Bereits jetzt sah man, dass wir ziemlich nach an der Grenze zwischen Bewaldetem Gebiet und der Steinöde waren. Nach überquerung eines Baches erreichten wir bald die Chamanna Cluozza.

Obwohl wir nur etwas mehr als 2 Stunden benötigt haben, waren wir die letzten Gäste für Heute. Dies hatte allerdings den Vorteil dass wir in einem separatem Zimmer schlafen konnten weil der Massenschlag bereits voll war :-) Ein paar Minuten nach dem Zimmerbezug gab es auch schon ein reichhaltiges Abendessen und ein verdientes Bier. Während wir mit unseren Tischnachbarn ein paar Runden "Tschau-Sepp" gespielt haben, erfuhren wir, dass wir die einzigen von den ca. 40 Wanderern waren, welche am nächsten Tag die lange, alpine Route über die Fuorcla val Sassa in Angriff nehmen würden.

2. Tag

Nach einem erholsamen Schlaf sind wir um 06.00 Uhr aufgestanden und nahmen unser Frühstück als eine der ersten zu uns. Wir machten uns auf den Weg, welcher uns zuerst wieder runter an das Bachbett führe, diesem folgten wir dann für einige Zeit bevor es auf den mit Schutt übersäten Hang rauf zur Fuorcla val Sassa ging. Läck war dass anstrengend! Nicht nur dass man kaum vorwärts kam und jeden Schritt genau überlegen musste, da die Steinbrocken lose daliagen, man sah auch kaum wo man hinlaufen sollte da Steinmännchen auf einer Geröllhalde nicht gerade sehr auffallen ;-) Der Anstieg betrug 1000 Höhenmeter innerhalb 7km Distanz also gnueg :-) Wir wurden dafür mit ein paar "Wilden" Tieren belohnt. Gämse (junge und alte) Murmeltiere…

Vor dem Gipfel gab es dann noch einige heikle Passagen, welche durch den feuchten Untergrund (ein wenig Nieselregen) noch mehr erschwert wurden, hier konnte man sich wirklich keine Ausrutscher leisten. Auf dem Fuorcla val Sassa 2857m angekommen machten wir unsere Mittagspause. Seit dem Start waren ca. 4h vergangen, wir waren also gut in der Zeit. Auf dem Gipfel war der einzige Ort an dem wir jemanden angetroffen haben, die Gruppe machte allerdings die umgekehrte Route, so wie es normalerweise üblich ist. Der Aufstieg ist dann einiges angenehmer da man die Geröllhalde abwärts anstatt aufwärts laufen muss und die Steigungen auf eine viel längere Distanz verteilt ist.

Nun begann der Abstieg welcher wieder einige heikle Passagen beinhaltete. Einen grossen Teil der Strecke läuft man wieder am Berghang auf einem kleinen, schmalen Pfad auf welchem man sich keinen Ausrutscher leisten darf (siehe Fotos).

Langsam kamen wir wieder in die Vegetation und der Weg wurde flacher. Unterwegs machten wir noch paar mal Halt und dösten etwa 40 min. lang auf einer Brücke über dem Bach. Gegen dem Ende zu dachten wir wir würden nie mehr in S-Chanf ankommen, der Weg zieht sich wirklich lange, seeeehr lange dahin.

Wenn ich mich recht erinnere sind wir gegen 16.30 Uhr in S-Chanf angekommen! Das heisst wir waren etwa 9.5h unterwegs, wovon ca. 2h Pausen waren. Jedenfalls waren wir froh als wir uns in S-chanf in die Bahn setzten konnten und unsere Schuhe ausziehen, wäääh ;-)

 

FAZIT:

Eine schöne Tour welche uns aber vor allem am 2ten Tag einiges abforderte. Vor allem der letzte Teil Richtung S-chanf hat es in sich, man hat das Gefühl es nehme kein Ende. Wir sind die Tour umgekehrt gelaufen, was vermutlich etwas anstrengender und mühsamer ist. Vor allem die Geröllhalde rauf zur Fuorcla val Sassa war nicht ohne.

Landschaft:

Am Anfang und am Ende der Tour ist man im Wald und oft in der nähe von Bächen. Ansonsten besteht die Umgebung aus Felsen, Steinen und Geröll, auch dies hat seine schönen Seiten. Wir haben einige male Gämsen und Murmeltiere getroffen, leider keinen Steinbock…

Details:

1. Tag: Distanz 8.5km, Höhendifferenz 700m rauf, 400m runter

2. Tag: Distanz 18.5km, Höhendifferenzen 1000m rauf, 1200m runter

 


Tourengänger: Rafael


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