Fuorcla Val Sassa (2857 m.ü.M.)


Publiziert von engadiner , 3. Juli 2009 um 23:45.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Unterengadin
Tour Datum:11 Oktober 2008
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Zeitbedarf: 10:00
Aufstieg: 1523 m
Abstieg: 1719 m
Strecke:S-chanf - Parkhütte Varusch - Val Müschauns - Fuorcla Val Sassa - Val Sassa - Chamanna Cluozza - Bellavista - Zernez
Zufahrt zum Ausgangspunkt:RhB bis S-chanf
Zufahrt zum Ankunftspunkt:RhB ab Zernez
Unterkunftmöglichkeiten:Parkhütte Varusch (40 Betten), Tel.: 081 854 31 22 und Chamanna Cluozza (59 Betten), Tel.: 081 856 12 35
Kartennummer:1238 Piz Quattervals, 1218 Zernez

Diese lange Tour, welche quer durch den Schweizerischen Nationalpark führt, bietet gute Gelegenheit, dessen wilde Natur kennenzulernen und die verschiedensten Wildtiere zu beobachten. Sie kann auch als mehrtätige Tour unternommen werden (siehe "Unterkunftsmöglichkeiten" oben).

Wir starten frühmorgens beim Bahnhof S-chanf (1669 m.ü.M) und wandern, den Nationalpark-Wegweisern folgend auf der Fahrstrasse (Pte. 1657, 1665, 1668) bis zum Parkplatz Prasüras, wo ein Pfad nach rechts in den God Aruozzas hineinführt. Der Weg steigt zunächst etwas an, um dann gemütlich an der rechten Talseite ca. 50 m oberhalb der Ova da Varusch in Richtung Val Trupchun zu ziehen. Bei der Punt da Val da Scrigns (Pt. 1736) überkreuzen wir den Bach und wechseln die Talseite. Nach ca. 400 m erscheint links die schön gelegene Parkhütte Varusch (1771 m.ü.M.). Wir marschieren etwas unterhalb daran vorbei und passieren bald die Grenze zum Schweizerischen Nationalpark.
Auf dem schönen Weglein geht's weiter an der Alp Purcher (Pt. 1858) vorbei bis zum Pt. 1878, vo der Weg nach links in die wilde Val Müschauns abzweigt.
Zunächst geht's an der linken Talseite entlang, wo auf den höher gelegenen, bereits von der Sonne beschienenen Wiesen, zahlreiche Gämsen und Hirschkühe äsen. Bei Pt. 2084 kreuzen wir die Talseite und der Weg wird merklich steiler. In einem grossen Rechtsbogen geht's um eine Flanke herum und teils etwas ausgesetzt immer höher hinauf. Ab Pt. 2285 windet sich der Pfad in Serpentinen eine Grashalde hinauf und der Untergrund wird zunehmend felsiger. Es sind einige etwas heikle Schneefelder zu traversieren und kurz bevor es dann wieder flacher wird, fordert eine kurze Kletterstelle (I) leichte Kraxlerei.
Die Sonne beginnt nun auch unsere Talseite zu bescheinen, so dass wir bei einem Hügel bei Pt. 2601 eine kurze Rast einlegen. In der steilen Südwestwand unterhalb des Piz Quattervals geniessen etliche Gruppen von Gämsen die warme Herbstsonne.
Nach einer Weile gehen wir weiter und erreichen dann, zum Teil nur wenige Meter an einigen frechen jungen Gämsen vorbeiziehend, über eine Geröllhalde die Fuorcla Val Sassa (2857 m.ü.M.).
Gegen Süden sehen wir den Lej da Müschauns, welcher bereits leicht zugefroren ist und im Nordwesten breitet sich uns die ziemlich verschneite Val Sassa vor den Füssen aus. Uns steht eine lustige Rutschpartie bevor!
Wir traversieren zunächst etwas nach links um einigen Felsen auszuweichen und surfen dann auf Schnee und Geröll ins Tal hinunter. Welch ein Spass!
Der Schnee schwindet dann allmählich und macht etwas gröberem Geröll und zum Teil blockigen Felsen Platz. Die Markierungen kommen gelegentlich zum Vorschein und wir müssen vom "surfen" wieder auf das "gehen" umstellen.
Woher das Tal seinen Namen hat, muss man nicht zwei Mal fragen: hier gibt es wirklich nichts anderes als Steine...!  Der Weg zieht sich scheinbar endlos hinunter bis wir dann am Bächlein bei Pt. 1939 in die Val Cluozza einbiegen.
Weiter geht's bis zum Pt. 1835, wo der Weg zum Piz Quattervals links weg geht. Wir gehen rechts über die Brücke und nehmen die fiese Steigung zur Chamanna Cluozza (1882 m.ü.M.) in Angriff. Hier machen wir kurz Halt und füllen unsere Flaschen mit frischem Wasser auf. Der Hüttenwart freut sich über den Romanisch sprechenden Besuch und hält ein kurzes Schwätzchen.
Wir haben noch ein gutes Stück vor uns und machen uns deshalb bald wieder auf den Weg. Dieser führt zunächst ca. 80 Höhenmeter zur Brücke bei Pt. 1804 hinunter und dann auf der anderen Talseite wieder gut 300 mehr oder weniger steile Höhenmeter aufwärts. Für die bereits ziemlich müden Beine ist das schon recht dicke Post!
Wir nehmen den rund 2.5 km langen Aufstieg also unter die strapazierten Füsse und sind heilfroh, als wir beim Pt. 2092 ankommen und es dann "nur" noch abwärts geht. Leicht östlich der Bellavista (2039 m.ü.M.) passieren wir die Grenze des Schweizerischen Nationalparks und steigen dann auf mehreren Abkürzungen durch den wunderschön herbstlich gefärbten Lärchenwald Richtung Zernez hinunter.
Die Abendsonne, welche durch die gelben Bäume auf die zahlreichen Lichtungen scheint, zaubert eine wahnsinnige Stimmung in die Umgebung und auch in unsere Herzen. Voller Glück über die schönen Eindrücke auf unserer strengen Herbsttour kommen wir schliesslich in Zernez (1473 m.ü.M.) an und freuen uns auf das wohlverdiente Bier.

Tourengänger: engadiner


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