Breiter Grieskogel (3285m), ein leichter (noch) Gletscherberg


Publiziert von kardirk , 20. August 2011 um 13:45.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Stubaier Alpen
Tour Datum:18 August 2011
Wandern Schwierigkeit: T5+ - anspruchsvolles Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: L
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   A-T 
Zeitbedarf: 12:00
Aufstieg: 1700 m
Abstieg: 1700 m
Strecke:20km
Unterkunftmöglichkeiten:In der Ortschaft Gries. Winnebachseehütte (2381m)

Schöne einsame Tour auf einen "noch" Gletscherberg.

Start war wieder Gries (1559m) im Sulztal.
Über den schönen, recht steilen Steig am Winnebach entlang zur Winnebachseehütte, die man erst ganz zuletzt sieht. - 2,30h zuletzte tolle Blicke auf die Bachfälle, einen gewaltigen Wasserfall.
Am Winnebachsee entlang auf W142 zunächst sehr bequem leicht ansteigend links um das kecke Letschhorn herum - leicht mitzunehmen, etwas Kraxelei - dann steil über Moränenschutt hinauf zum Zwieselbachjoch (2868m) 2h.
Knapp unterhalb des Joches zweigt die Steigspur zum Grieskogel ab. Ab hier keine Markierungen mehr, nur noch wenige Steinmänner und Steigspuren. Über Schutt links vom Gletscher über seine Abläufe und am linken Rand über Schutt oder das blanke Eis (unbedingt Steigeisen!!!) hinauf zur Steilstufe.
Hier im sehr sulzigen Firn - ein Schritt vor , ein halber zurück - anstrengend hinauf - Achtung, am Ende der Steilstufe eine etwas verdeckte Spalte, deren Größe nicht richtig zu übersehen ist - hier habe ich mich vorsichtig über festen Firn vorgetastet, die vorhandenen Spuren gingen teilweise direkt hinein!!!
Darüber wieder nach rechts über den blanken Gletscher zum O-Grat und über diesen unschwierig zum Gipfel. - gut 2h
Tolle Aussichten, besonders auch auf den Strahlkogel.
Abstieg nun über den SO-Rücken, über den man ohne Gletscherberührung bis zur Steilstelle hinabkommt. Dort wieder vorsichtig über die Spalte und dann rasch über den Firn hinab.
Bei den Temperaturen konnte man dem Gletscher förmlich beim wegschmelzen zusehen. Wenns so weiter geht dürfte in ein paar Jahren die Tour komplett ohne Eisberührung möglich sein.
Über den Wanderweg wieder zur Hütte - Achtung Mittagessen nur bis 14:30 - sonst nur kleine Brotzeiten, aber gut. 2,30h.
Zurück über den schönen Wanderweg nach Gries, der mittlerweile leider auch von MTB-Trail-Fahrern gefahren wird - ob die den Weg auch hochgefahren sind, entzieht sich leider meiner Kenntnis.

Fazit:
Sehr schöne Tour, zuletzt in urtümlicher Landschaft. Technisch nicht allzu schwer, alles Gehgelände, aber ACHTUNG - GLETSCHERBEGEHUNG, entsprechende Erfahrung und Ausrüstung (Steigeisen, ev. auch Seil, Pickel) notwendig. Bei mir war der Gletscher fast aper, alle Spalten waren zu sehen und sind anscheinend im Gegensatz zu älteren Aufnahmen (Google-Earth) aufgrund der Gletscherschmelze auch teilweise verschwunden, bzw so klein, das man sie gefahrlos überqueren kann. Lediglich auf die eine Spalte oberhalb der Steilstufe sollte man besonders acht geben.

Tourengänger: kardirk


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Kommentare (3)


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83_Stefan hat gesagt:
Gesendet am 20. August 2011 um 19:07
Spitzentour, ich gratuliere dir! Ich war da im Winter mal mit Schneeschuhen oben, die Aussicht ist vom Allerfeinsten.
Aber ohne Gletscherausrüstung hätte ich das jetzt im Sommer nicht gemacht ;-) .
PS.: Es gibt übrigens seit einigen Jahren einen aperen Anstieg.

kardirk hat gesagt: RE:
Gesendet am 21. August 2011 um 15:19
Hallo Stefan.

im Grunde war der Anstieg schon fast aper - Steigeisen hatte ich dabei und waren auch nötig, ansonsten ists aber gut machbar - mit der nötigen Erfahrung und Respekt.
An der Spalte war ich auch kurz davor umzukehren, hab dann aber doch den sicheren Übergang gefunden.

VG
Dirk

DHM123 hat gesagt: Sehr schöne Bilder
Gesendet am 5. September 2011 um 13:42
Klasse Bilder !
Aber 5+ ? Max. 4+ würde ich mal sagen :)
und das + auch nur, weil eine gewisse Spaltengefahr da ist ... :)
LG aus München


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