4 Spitzen am Vilsalpsee


Publiziert von sven86 , 31. Juli 2011 um 17:01.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum: 4 Juli 2011
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 10:00
Aufstieg: 1200 m
Abstieg: 1200 m
Strecke:16 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Zufahrt zum Visalpsee nur bis 10 Uhr möglich, Parken kostet 6,50 €, Rückfahrt jederzeit
Kartennummer:freytag&berndt Ehrwald Lermoos et. al. 1:50k

Die Gegend um den Vilsalpsee ist ein beliebtes Wandergebiet und in diesem Portal schon prominent vertreten. Dennoch gibt es hier Wege, die nicht überlaufen sind. Die Tour erfordert an einer umgehbaren Stelle etwas Schwindelfreiheit und Trittsicherheit.

(1) Schochenspitze (2069 m)
Vom Parkplatz am Visalpsee zunächst entlang der Strasse wieder zurück und nach dem Waldstück rechts abbiegen am Steinbruch vorbei. Anstieg zur Gappenfelder Scharte (1858 m) landschaftlich sehr reizend und abwechslungsreich, der Weg ist gut zu gehen. Dabei befindet man sich oft in der Nähe des Baches, sodass man immer mal wieder trinken kann. Im unteren Bereich muss der Bach an einer etwas breiteren Stelle gequert werden: Hier muss man springen um keine nassen Füsse zu bekommen. Nach einer Regenperiode oder Schneeschmelze muss man hier möglicherweise zu Fuß durch! Bis hier relativ einsam.

Schliesslich erreicht man kurz nach der Gappenfelder Alm an der Gappenfeldscharte den Saalfelder Höhenweg, der von der Sulzspitze herüberkommt. Man folgt nun diesem breiten Weg (T1)  Richtung Schochenspitze. Nun- bei Kaiserwetter, aber Montags- ziemlich viel Verkehr. Nochmals ein kleiner Bach auf ca. 1900m. Zur Schochenspitze gibt es sogar eine kleine felsige Passage, wo man die Seile bei trockenen Bedingungen aber nicht braucht. Zum Gipfel geht es weiter über Grasgelände (T2). Die Schochenspitze ist ein Grashügel, der nach der anderen Seite steil abbricht. Der Gipfel selber bzw. die Aussicht ist nicht so interessant und auch ziemlich voll. Den kurzen Abstecher kann man sich also eigentlich sparen.

(2) Lachenspitze (2126 m)
Nach dem Abstieg trennt sich sozusagen die Spreu vom Weizen: Die Menschenmassen gehen nach rechts hinunter zur Landsberger Hütte. Ich hingegen gehe geradeaus weiter (Pfadspur, unbeschildert, zunächst nicht markiert) über einen kleinen Rücken. Hier beginnt dann der Aufstieg in der Ostflanke der Lachenspitze. Man quert im Hang, wobei dieser zunehmend steiler wird. Alsbald folgt die erste schwierige Stelle, wo man einen Felsblock griffarm queren muss, wobei es hier schon ziemlich ausgesetzt ist. Könnte man eventuell schon als Schlüsselstelle des Anstieges bezeichnen. Nach einem einfacheren Stück geht es dann rechts den mäßig ausgesetzten Hang hinauf, das Gelände ist nun erdig- rutschig und deshalb relativ anspruchsvoll (T4). Der Weg ist hier nun aber immer gut markiert. Schliesslich wechselt man in etwas festeren Fels auf den Nordostgrat (I), wobei man etwas Abstand zu den senkrechten Abbrüchen an der Nordwand hat. Hier noch eine gute Aufnahme des kurzen Gratstückes und der Ostflanke von oben. Der Abstieg von der Lachenspitze ist einfacher, aber ziemlich geröllig und daher etwas unangenehm. (T3)

Wenn man es stressfreier mag, kann man die Lachenspitze auch auf einem Höhenweg umgehen: Man biegt dann vorher links ab und geht zur Lechtaler Scharte (Weg klar erkennbar). Von dort kann man dann rechts an der Lachenspitze vorbei (wäre auch eine Option, wenn man auf die Leilachspitze möchte, dort aber umkehren muss) und kommt dann wieder auf dem Abstiegsweg von der Lachenspitze heraus. (vermutlich T3)

(3) Steinkarspitze (2067 m)
Nachdem man in flacheres Gelände gekommen ist, beginnt auch gleich der kurze Aufstieg zur Steinkarspitze. Von hier könnte man direkt ins Kastenjoch absteigen. Der Weg sieht mir aber wieder sehr geröllig und steil aus, darauf habe ich heute keine Lust mehr. Also folge ich der Pfadspur über den Südwestgrat, der relativ breit und nur leicht ausgesetzt ist. (Man erkennt auf den Bildern auch viele andere Pfadspuren, die aber vermutlich grossteils von Schafen und Wild stammen, da würde ich nicht vorzeitig rechts absteigen, da es schon immer wieder steilere Felsstufen gibt. )
Es gibt auf diesem sehr schönen Grat ein paar etwas felsigere Stellen, die aber gut zu gehen sind (T3). Man kommt dann schliesslich auf den langen Rundweg, der vom Kirchdachsattel herüberkommt (sicher auch eine schöne Wanderung rund um den Visalpsee, da immer auf einer Höhe)
Hier biegt man dann rechts auf diesen Weg ab, wo es etwas hoch und runter zum Kastenjoch geht. Der Südwestgrat bedeutet somit nur geringen Höhen- und Zeitverlust im Vergleich zum direkten Abstieg.

(4) Rote Spitze (2130 m)
Am Sattel bin ich verwundert: Dort ist 1 std. angegeben bis zur Roten Spitze, deren Gipfel so nahe erscheint. Täuscht etwa einmal mehr die Perspektive? Nein, selbst bei meinem geringen Tempo bin ich in 20 Minuten oben, einfacher Weg, lediglich die Gipfelfläche ist ziemlich ausgesetzt, da es hier nach 3 Seiten steil abbricht. Nach der Landsberger Hütte gibt es eine seilgesicherte Steilstufe, die einfach zu gehen ist. Der Abstieg bis zum Traualpsee ist landschaftlich schön, der steinige Abstieg hinunter zum Vilsalpsee ist aber recht abgespeckt.

Fazit
- Ständige Wasserversorgung im Aufstieg, sehr vorteilhaft im Sommer
- Möglichkeiten zur Einkehr im ersten und letzten Viertel der Tour (Gappenfelder Alm, Landsberger Hütte, Traualpe)
- Schochenspitze kann man sich sparen, Lachenspitze kann auch umgangen werden, dann ist es eine nette und recht einfache, aber dennoch nicht sehr überlaufene Höhenwanderung.


Tourengänger: sven86


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Kommentare (1)


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maxl hat gesagt:
Gesendet am 2. August 2011 um 17:37
Schöne Tour, ja. Ich habe sie mal andersrum gemacht. Nachdem ich aber auf meinem letzten Ziel, der Schochenspitze, von Herdenscharen angefallen wurde (bei vorheriger Einsamkeit), bin ich kurzentschlossen noch zur Sulzspitze. Da wars dann wieder nett und einsam --- und die 5-Gipfel-Runde perfekt:-)


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