Über Ciampediè (2000m) zum Santnerpass (2742m) und am Rio Soial zurück nach Pozza di Fassa


Publiziert von Gemse , 5. Mai 2011 um 08:48.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:11 Juli 1967
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 8:30
Aufstieg: 1600 m
Abstieg: 1600 m
Strecke:Pozza di Fassa - Ciampediè - Gardeccia - Vajolet-Hütte - Gartl - Santnerpass - Gardeccia - Ronch - Pozza di Fassa (20,8 km)
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Bozen über den Karrerpass nach Pozza di Fassa
Zufahrt zum Ankunftspunkt:dito
Unterkunftmöglichkeiten:Rif. Ciampediè, Rif.Gardeccia, Rif. Vajolett, Gartlhütte, Santnerpasshütte

Wir sind das erste Mal hier in den Dolomiten. Der Charakter der Berge hier ist doch erheblich anders als in den Nördlichen Kalkalpen. Während man in den Bayerischen Bergen meist sanft auf die Gipfel kommt, ist der Übergang von den Almflächen zu den Gipfeln in den Dolomiten meist senkrecht. Die Gipfel sind somit häufig nur über Klettersteige oder Kletterei erreichbar.
 
Wir haben unser Zelt in Pozza di Fassa am Fuße des Karrerpasses aufgebaut und wollen hier einige Berge unter unsere Füße nehmen. Der Wanderführer schlägt eine Wanderung auf Ciampediè vor, kein typischer Dolomitengipfel, also das richtige um die Dolomiten einmal kennen zu lernen.
Ein zusätzlicher Vorteil, der Berg ist oberhalb von Pozza di Fassa und so brauchen wir auch kein Fahrzeug. Wir gehen also vom Campingplatz durch den Ort durch in die Via Ciampedie. Am Ende der Straße, bereits nach knapp 100 m erreichen wir den Wald. Der Weiterweg ist sehr gut ausgeschildert, sodass ein Verlaufen nahezu nicht möglich ist. Steil geht’s in Serpentinen hoch. Wir überwinden immerhin auf 3,3 Km 700 Hm. Immer wieder gibt es schöne Ausblicke in die weitere Umgebung. Der Weg ist sehr einsam, es kommt uns niemand entgegen, bzw. wir haben auch niemand überholt. Umso mehr wundert es uns, als wir nach 2 Std. oben sind, Leute anzutreffen mit einem gut besuchten Rifugio. OK, ein breiter Wanderweg, nahezu Forststraße führt von Gardeccia herauf. Vom unauffälligen Gipfel des Ciampedie auf 2000 m ist der Ausblick verhältnismäßig gut, obwohl teilweise Wald hier oben ist. Im Westen die wilden Zacken rund um die Rotwand und gegen Nordwesten die Rosengartenspitze mit den berühmten Vajolettürmen. Im Norden die Larsecgruppe, ein Teil des Rosengartens und in Osten die Marmolada, schön ist die mächtige ca. 600 m hohe Südwand zu sehen.
Unser Weiterweg führt uns nun in nordwestlicher Richtung zum Rif. Gardeccia, aber nicht auf dem breiten Promenadeweg sondern links davon auf einem schönen schmalen Wandersteig. Lichter Wald wechselt mit Almflächen. Der Abstieg zu Gardeccia erweist sich völlig harmlos. Der Steig verläuft nahezu eben. Von Ciampedie zu Gardeccia überwinden wir ein Gefälle von 50 Hm auf 3 km. Nach einer gemütlichen 3/4 Stunde erreichen wir das Rif. Gardeccia auf 1950 m.
Da wir erst rund 3 Std. unterwegs sind, reizt uns noch der Weiterweg zur Rif. Vajolet. Der Weg hinauf ist breit aber ein wenig steil. Nach 300 Hm sind wir oben. Neben Der Rif. Vajolet steht auch noch die alte Preußhütte (2342 m) vorne auf einem Felsvorsprung.
Blickt man links hoch, ragen die Vajolettürme wie Nadeln in den Himmel. Da müssen wir noch hin. Über den Gartlsteig geht’s nun steil über eine Felsstufe hoch. Hier müssen wir doch tatsächlich die Hände einsetzten. Bei einer Bewertung dieser kurzen Steilstufe tue ich mich hart, ich würde sagen T3+ , aber ohne irgendwelche Ausgesetztheit.
Nach dieser kurzen Steilstufe (100 Hm) wird Steilrinne wieder breiter und mündet in ein Schuttkar, links am gleichnamigen See liegt die Gartlhütte, vor uns die Sandreise hoch zum Santnerpass und rechts erschlagen einem beinahe die 3 Vajolettürme. Wir gehen weiter über die rechte Seite der Sandreise und erreichen den Santnerpass (2742m) etwa 1 1/2 Std. ab Vajolethütte.
Der Blick nach Norden zu den Vajolettürmen ist schon beeindruckend. Hier machen wir unsere erste Rast und essen ein wenig, nach 5 Std. haben wir uns das verdient.
 
Den Abstieg auf gleichen Weg zurück bis Rif. Gardeccia bewältigen wir in 2 Std. Ab hier gehen wir nun weiter hinab über die alte Kriegsstraße aus dem 1. Weltkrieg am Rio Soial entlang. Klingt unwahrscheinlich spektakulär, der Rio ist ein ganz normaler Bach.
Nach 5 km erreichen wir Ronch über dem Fassatal. Rasch gelangen wir hinunter auf die Dolomitenstraße und über Pera di Fassa wieder zurück zum Campingplatz in Pozza die Fassa.
 
Fazit: Eine ruhige Tour, im Bereich des Gartlsteiges Trittsicherheit erforderlich, der Rückweg über die Schotterstraße in wenig eintönig.
 
Bergsteiger: Monika und Karl

Alle meine Dolomitentouren auf Hikr
Ciampedie – Santnerpass 11.07.1967
Bindelweg 20.08.1967
Piz Boe 18.+22.07.1967
Rotwand 16.08.1968
West-Steig Kesselkogel 19.08.1968
Pößnecker Klettersteig Piz Selva 20.08.1968
Marmolada di Penia 22.08.1968
Plattkofel 28.08.1968
West-Ost-Steig Kesselkogelüberschreitung 20.08.1978


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Tourengänger: Gemse


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Geodaten
 5875.gpx Santnerpass

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Kommentare (2)


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Felix hat gesagt: da bist du mir um Jahrzehnte voraus ...
Gesendet am 7. Mai 2011 um 16:53
warte ich doch immer noch auf eine "Exkursion" in diese wunderbare Gegend!...

lg Felix

Gemse hat gesagt: RE: und das soll ich dir glauben ...
Gesendet am 7. Mai 2011 um 17:20
... du warst noch nie in den Dolomiten - den Bleichen Bergen . Ich gebe zu, in der Schweiz gibt es auch wunderbare Ecken, aber die Dolomiten sind etwas besonderes.
Die Berge solltest du mal in Natura gesehen, erlebt und gefühlt haben. Sie sind in ihrer Art einmalig.

LG Dein Karl



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