Aabeberg - mit anregendem Golderezahn resp. -hore


Publiziert von Felix , 27. April 2011 um 13:22. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Bern » Frutigland
Tour Datum:22 April 2011
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE 
Aufstieg: 1275 m
Abstieg: 1275 m
Strecke:Kiental, I der Pochte - Bir Alperue - P. 1282 - Tschugge - Hasebode - Chanzel - Aabeberg - Golderezahn - Golderhore - P. 1652 - Golderli - NFH - Pochtenalp - Griesschlucht - P. 1153 - Kiental, I der Pochte
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW via Autobahn bis Spiez; über Reichenbach nach Kiental
Kartennummer:1228, 1248

Einmal mehr ein herzliches Dankeschön an alpinbachi, welcher uns zu dieser Tour "verleitet" hat - wirklich sehr lohnenswert!

Und wieder mit unserem Bergfreund Jumbo unterwegs ... weitere "Schmankerl" mit ihm werden folgen ...


Wir starten kurz nach dem Camping hinter dem Dorf Kiental beim Hüttchen, wo wohl während der Saison die Fahrverbotstafel aufgestellt ist (heute liegt sie noch unwirksam neben der Hütte ...). Wir beschliessen gemeinsam, den südseitigen Aufstieg anzuvisieren - im Norden des Aabebergs könnten in den steilen Flanken noch schwierig zu begehende Schneereste liegen. Dieser Entscheid wird sich "bezahlt" machen - auf jeden Fall wandern wir auch hier lange noch im Schatten, in der Kühle des Morgens, dem Gornerewasser entlang hoch bis Bir Aberue. Kurz weiter auf dem Strässchen und dann signalisiert durch den Wald hoch Richtung Aabeberg. Länger steigt der Pfad an; wir bleiben stets auf der westlichen Seite des Baches und erreichen die Wiesen unterhalb der aussichtsreich gelegenen Hütte auf 1500 Metern: wie stolz präsentiert sich hier das Ärmighore und der verschneite Gipfelkranz gegen den Zahm Andrist hinüber! Nach einer Stärkung wandern wir wenige Meter auf dem Alpsträsschen abwärts in ostlicher Richtung, den Ryscherebach querend, um die Geländenase herum und verlassen nach dem Hüttchen bei einem neuen Wegweiser die Strasse und steigen steil über die Wiese hoch - den wenigen Markierungspfählen nach. Die schmale Wegspur, welche nun im Wald weiterführt, ist zum Teil neu angelegt; eine alte Wegführung musste wegen des instabilen Geländes gesperrt werden - oder ist evtl. sogar abgerutscht.
Aus dem Wald heraus an die Sonne tretend, flacht der Weg etwas ab und wir erreichen bald die Alphütte Tschuggen. Und ab hier, über die folgende Alp Hasebode hinaus, "erschlägt" es uns beinahe ob der Wucht, mit welcher nun Frühlings- (und Sommer-Blumen) auftreten: ganz besonders angetan haben uns die sehr grossen, in einer riesiegen Anzahl blühenden Enziane - welche Pracht!

Derart von einem Blumenteppich begleitet, ist's ein Hochgenuss, die wenigen Meter, zudem noch attraktiv felsig, vom Sattel Chanzel zum Gipfel Chanzel hochzugehen - hier sind allerdings die Krokusse wieder in Überzahl. Wir sehen nun, dass auf der Nordseite doch noch einige Schneefelder liegen - die Gratlinie zum Aabeberg trennt klar zwischen grün und weiss.
Das Mittagessen wollen wir nach dem Aufstieg auf den Aabeberg geniessen; also wandern wir erst der eleganten Linie nach hoch - stellen dann aber auf dem tollen Aussichtspunkt fest, dass es uns zu zügig ist. Wir geniessen kurz auch die Tiefsicht auf den verlandenden Tschingelsee (an den Abstürzen vorbei) und finden einige Meter weiter unten auf der Gratforstetzung einen sonnigen, windstillen und gemütlichen Rastplatz. Gestärkt, u.a. dank einer schmackhaften Wildschweinwurst, gehen wir an die Überschreitung ...

Wirklich attraktiv, das Herangehen an den Golderezahn: dass sich das Unterfangen etwas brüchig gestalten würde, wussten wir aus dem Bericht von Markus; doch anregend und einfach schön ist die kurze, etwas ausgesetzte, Stelle zu meistern; zu kurz beinahe. Und nicht mehr weit ist's auch bis zum Golderehore: hier beschliessen wir endgültig, nicht nordseitig abzusteigen, sondern den Weg zum Golderli einzuschlagen. So können wir auch den Pochtenfall und die Griesschlucht anhängen.

So dürfen wir den Golderezahn noch einmal überschreiten - und queren kurz nachher in die Südflanke. Der teilweise kaum sichtbare Weg führt uns wieder zur Alphütte auf 1500 Metern. Dieses Mal wandern wir auf dem Strässchen weiter bis zu P. 1440, wo wir weglos zur Verbindungstrasse zum Golderli queren. Dort angelangt, lassen wir uns einen letzten Halt im Naturfreundehaus Gorneren gönnen - ein Bier und eine letzte Wurst für heute darf es sein ...

Und es bewährte sich der südseitige An- und Absteig nicht nur der Blumen wegen: der Abstieg auf schönem Weg zum Pochtenfall belohnt die Programmänderung ein weiteres Mal. Zuletzt jedoch stellt die Griesschlucht mit dem Hexenkessel einen weiteren Höhepunkt dar: wie sich hier auf vielen Metern das Wasser durch die Felsen zwängt, sprudelt, herabschiesst - und dabei herliche Gesteinsformationen erschaffen hat, ist ausserordentlich!
Und wenige Höhenmeter tiefer verläuft das Gornerewasser sanft und mündet in den allmählich verlandenden, noch nicht so alten Tschingelsee. Auch er stellt eine Besonderheit fürs Auge - und für Natur und Lebewesen dar - heute sind wir wirklich reich beschenkt mit Erlebnissen in und der Natur!

Das Auslaufen zurück zum Startpunkt, je nach Gutdünken wieder links des Wassers oder der Strasse entlang, zieht sich hin - wir sind auf jeden Fall glücklich ob unserer heutigen Tour!

Tourengänger: Ursula, Felix


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Kommentare (2)


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Alpenorni hat gesagt: Das urige Kiental
Gesendet am 27. April 2011 um 14:07
Sehr schön ! Genau diese Tour war mal meine erste im Kiental gewesen - und in 2 1/2 Monaten zieht es mich im Sommerurlaub wieder dorthin ! Ich kann es kaum erwarten, wenn ich diese Bilder sehe. Hoffentlich ist dann nicht schon alles verblüht, wenn es so weiter sengt...
Dem Golderezahn könnte man aber auch ein T4... verpassen - für nicht Schwindelfreie geht das nämlich gar nicht !
Gruß
Martin

Felix hat gesagt: RE: Das urige Kiental
Gesendet am 27. April 2011 um 22:45
... eine tolle Gegend, wirklich.
Da wünsch ich dir auf jeden Fall einen erfreulichen Sommerurlaub!

lg Felix

Leider befürchte ich, dass bei dieser Wetterlage die Blumen-Schönheiten bereits passé sind ... und zum T4: das ist ja bereits vergeben worden; meinerseits scheine ich mich allmählich ein ganz wenig an kleine "Schwindel" gewöhnen zu dürfen ...


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