Nördlicher Tüfelsstock (2961 m) und Chli Tüfelsstöck (2961 m)


Publiziert von PStraub , 29. August 2010 um 17:57.

Region: Welt » Schweiz » Glarus
Tour Datum:22 Juli 1994
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: ZS
Klettern Schwierigkeit: VI (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GL   CH-UR   Claridengruppe 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1000 m
Abstieg: 2000 m
Unterkunftmöglichkeiten:Clariden- oder Planurahütte
Kartennummer:1193

Die Tüfelsstöck bilden eine markante Gruppe von Gipfeln und Zinnen zwischen dem Gemsfairenjoch und dem Bocktschingel am Nordrand des Claridenfirns. Sie werden, wie der benachbarte Speichstock, selten bis nie bestiegen, was zumindest beim Speichstock (2967 m), beim Nördlichen und beim Gross Tüfelsstock eigentlich schade ist. Denn diese sind unschwierig zu erreichen. Anders die Zacken der Chli Tüfelsstöck, die dem Kletterer einiges abfordern.
 
Den höchsten Punkt der Gruppe, den Gross Tüfelsstock  (2974 m), hatte ich schon bestiegen. Nun wollte ich auch einmal auf dem höchsten Turm der Chli Tüfelsstöck stehen. Und das brauchte ich gar nicht erst alleine zu versuchen. Darum hatte ich den Bergführer Hans Rauner verpflichtet. Und Peter Beglinger, der Hüttenwart der Claridenhütte, liess sich die Gelegenheit nicht entgehen und schloss sich mit seiner - na ja - Hüttengehilfin an. 
Wir stiegen zum Gemsfairenjoch und einfach weiter auf den Speichstock (T4). In weiterhin leichtem Gelände (WS) hinunter in die Senke und hinauf auf den Nördlichen Tüfelsstock. Das erfordert allenfalls, was wir "chräsmä" nennen - Gehen im Gelände mit gelegentlichem Einsatz der Hände.
Auch auf der andern Seite hinunter gehts unschwierig. Auf diesem Bild sieht man nicht nur die Route, sondern auch, dass sich vom Nördlichen Tüfelsstock ein Band die Wand hinunter auf den Firn vom Roten Nossen zieht. Dem folgten wir bis zur Runse, die vom ersten Turm der Chli Tüfelsstöck hinunter kommt, auch sie ist auf dem Bild knapp erkennbar.
In dieser noch einigermassen einfach (ZS) hinauf bis zu einem kleinen Plateau, kurz vor dem Einschnitt zwischen den Türmen. Hans stieg hier vor und richtete auf dem Gipfel einen guten Stand ein, sodass wir ihm, jetzt am Seil, nachsteigen konnten (frei: SS). 
Wir fanden übrigens in dieser Route Stücke eines Hanfseiles. Wenn das von letzten Begeher war, dann war die letzte Besteigung doch schon ein paar Tage her ..
 
Für den Abstieg seilten wir uns auf der Südseite auf die Schutthalde auf halber Höhe der Wand hinunter, die auf diesem Bild knapp zu erkennen ist. Von da aus konnten wir die Senke zwischen Chli und Gross Tüfelsstock erreichen, von wo wiederum ein Band, diesmal allerdings wirklich steil, auf den Firn oberhalb des Roten Nossen führt. Auch dieses ist auf dem Bild zu erkennen. 
 
Nun über Firn und Blockschutt recht einfach zum Tüfelsjoch und auf dem Claridenfirn zur Hütte zurück.
 
Für Nachsteiger: Die Route wäre also ausgerüstet!
 
Dass Peter Beglinger diese Tour mitmachen konnte, war alles andere als selbstverständlich. Kurz zuvor hatte er bei einer Explosion in der Planurahütte schwerste Verbrennungen, unter anderem an den Armen, erlitten. Die Haut hatte sich noch nicht neu gebildet, sodass er wegen der kleinsten Berührung mit dem Fels zu bluten begann. Und in solchem Gelände bleiben Kratzer halt nicht aus: Kein Wunder, war er nach der Rückkehr in die Hütte blutverkrustet wie ein Märtyrer auf einem manieristischen Gemälde.
 
Bemerkung zu den Fotos: Ich habe derzeit noch keine eigenen Bilder von dieser Tour, werde aber gelegentlich welche nachliefern. 
In den oben erwähnten Aufnahmen und denen der untenstehenden Links sind die Tüfelsstöck und die Route gut zu erkennen.
 
Von Norden und Norden
Von Süden und Süden und Süden

Tourengänger: PStraub


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden


Kommentar hinzufügen»