Rundtour Tüfelsjoch mit Abseilabenteuer


Publiziert von Karton , 26. April 2021 um 16:05.

Region: Welt » Schweiz » Uri
Tour Datum:22 April 2021
Ski Schwierigkeit: S+
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GL   CH-UR   Claridengruppe 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1170 m
Abstieg: 1700 m

Bei etwas unsicherem Wetter wollten wir heute trotzdem unser beider Projekt, die Tüfelsjoch Überschreitung angehen. Das Wetter am frühen Morgenwar vielversprechend wolkenlos, und mit der Bahnreservation um 07:10 hatten wir auch genügen Reserven für die vorhergesagte Wetterverschlechterung am Nachmittag im Gepäck. So starteten wir optimistisch von der Bergstation Richtung Gemsfairenstock. Auf hartem Schnee kamen wir zügig vorwärts und waren schon bald auf dem Langen Firn unter dem Gemsfairenstock. Doch auch die aufkommende Schlechtwetterfront hat den Turbo gezündet und uns dazu bewogen heute auf den Gemsfairenstock zu verzichten.
Die Abfahrt vom Gemsfairenjoch, verfahrener Hartschnee war schnell erledigt und so stiegen wir in wieder besser werdendem Wetter auf zum Tüfelsjoch. Beim Skidepot am Tüfelsjoch hatten wir dann wieder gute Sicht.

Aufstieg Tüfelsjoch
Nach den  harten 2-3 Hangelpassagen beim Einstieg der Ketten kamen wir gut vorwärts und erreichten bald das Ausstiegsschneefeld, wo noch ein Teil der Ketten eingeschneit waren. Für uns aber heute kein Problem da wir natürlich die Steigeisen schon montiert haben.
Auf dem Gipfel angekommen, staunten wir über die vielen Spuren Richtung Klettersteig Auf-/Abstieg Richtung Norden, entschieden uns jedoch die überdeckten Spuren Westwärts in Richtung Abseilpiste einzuschlagen. Dass wir so direkt in ein zeit- und nervenaufreibendes Abseilabenteuer schlittelten wussten wir dabei noch nicht, hatten wir doch mit einer gemütlichen 3x25 Metern Abseilfahrt alle Mehrseillängenklettern gerechnet. 

Abseilen
Von der eingeklebten Stahlstange seilten wir die ersten ca. 25 Meter ab zur bereits gut sichtbaren 2ten Abseilstelle. Hier fängt bereits der Spass an, denn was man von oben nicht genau sieht, ist dass die Abseilstelle weit weg von der optimalen Abseillinie ist und zudem über einem abschüssigen Felsblock steckt. Gut also weiter runter, 5 Meter Reepschnur und Seilrolle eingebaut und ins Fixseil eingehängt, um den Quergang zu meistern. So kam ich im mühsamen auf und ab der Abseilstelle immer näher und erreichte diese schlussendlich.
Nachdem auch mein Kollege nachgekommen ist (er musste unter dem Block an Fixseilen Stand machen) haben wir das Seil durchgezogen und die nächste Abseilfahrt ins Ungewisse angetreten. 
Mit dem 60 Meter Seil bin ich bis fast zum Bergschrund runtergekommen, leider nur fast. Es fehlten einige Meter in steilem felsdurchsetzten Gelände, Mist, hatte ich die 3te Abseilstelle verpasst? Leider fand ich diese nach einigem Suchen immer noch nicht und musste eine andere Lösung finden. Also wieder mühsam hochgeprusikt, bis zu einem eingeschneiten Fixseil welches zusammen mit einer Eisschraube als letzter Abseilstand herhalten mussste. Nun konnten wir mit dem 60er Seil weit über den nicht sichtbaren Bergschrund abseilen und uns nach ca. 2h Abseilmühsal auf den nordseitigen Pulverspass freuen. 

Abfahrt
Wir entschieden uns für die Abfahrt nach Nordosten und wurden mit herrlichem Pulver belohnt bis zum Teufels Friedhof belohnt. Ab hier dann abwechselnd harter Schnee mit leichtem Deckel und Sulz bis runter zur Jägerbalm, welche schon ziemlich verfahren ist. Ab da war Stöckeln entlang der Passstrasse bis nach Oberbalm, von wo wir dann die Skis noch einen Kilometer zurück zur Talstation tragen mussten.

Fazit
Alles in allem eine sehr spannende Tour, die Abseilpiste würde ich jedoch nicht unbedingt empfehlen da wir sicher deutlicher schneller und entspannter auf dem Klettersteig runtergekommen wären. Vielleicht ist uns da bei der Planung auch die eint oder andere Info entgangen. Würde mich doch sehr interessieren ob es noch eine 3te Abseilstelle gibt und wo sich diese versteckt. Bzw. wie das mit der 2ten Abseilstelle gedacht ist. Wer kennt Sie und hat Infos? 


Tourengänger: Karton


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