Der Basòdino ist eine einfache Hochtour die schon lange auf meiner Wunschliste stand. Bis jetzt hat es sich irgendwie einfach nie ergeben. Zwei freie Tage und eine passable Wettervorhersage mussten genutzt werden. Nach langer Anreise mit dem öV bin ich am Vorabend der Tour in San Carlo angekommen. Gleich weiter mit der Seilbahn nach Robièi und in wenigen Minuten zur schönen Capanna Basòdino. In der wie immer sehr freundlich und bestens bewarteten Hütte, habe ich den Abend in angenehmer Gesellschaft verbracht.
Nach einer ruhigen Hüttennacht mit genügend Schlafplatz, bin ich nach dem Frühstück gemütlich losmarschiert. Zuerst zurück zur Seilbahnstation und dann entlang dem signalisierten und bestens markierten Wanderweg nach Randinascia. Dort befindet sich die Abzweigung Richtung Basòdino. Weiter immer noch auf gutem rot - weiss markiertem Weg bis zur Weggabelung die die Abzweigung zum Lago del Zött anzeigt. Ab hier gehts dann relativ stutzig durch eine Schutthalde hoch zu P2402. In wieder flacherem Gelände, immer noch auf sichtbaren Wegspuren, bis man zu den Felsstufen auf ca 2580m gelangt. Ab hier herrscht dann bis zum Gletscherrand teilweise eine Inflation von Steinmannli. Manchmal wo man jedoch froh wäre eines zu sichten, sieht man dann aber zumindest in Aufstieg plötzlich keines mehr. Irgendwie findet man aber immer wieder einen Durchstieg durch das gestufte Gelände.
Nach kurzer Pause am Gletscherrand weiter mit Steigeisen, in genau südlicher Richtung, auf guter Spur bis zu der nach der ersten Steigung gut sichtbaren Schutthalde auf dem Gletscher. Am südlichen Rand der Schutthalde noch ein kurzes, etwas steileres Stück bis ca 3120m. Dort habe ich Steigeisen, Stöcke und Rucksack zurückgelassen und habe den Anstieg über den Ostgrat begonnen. In angenehmer Kraxelei gehts in gut griffigem Fels schnell nach oben. Bei relativ schlechter Sicht bin ich anfänglich zu weit geklettert und befand mich dann plötzlich auf dem südwest Grat. Als ich mich umschaute sah ich dann den Gipfel hinter mir. Also umkehren und in kurzer Kraxelei zum Gipfel. Der ganze Aufstieg ist unmarkiert. Unüberwindbare Hindernisse können jedoch problemlos einmal rechts oder links umxraxelt werden. Mit der Aussicht war im dichten Nebel leider nichts. Dafür habe ich eine nette Bekanntschaft mit drei weiteren Berggängern gemacht. Uebrigens aktive Hikr Leser, wie sich nach dem längeren Gespräch herausstellte. Zusammen sind wir dann zum Rucksackdepot abgestiegen. Eigentlich hätte mich der kurze Gegenanstieg zum Pizzo Cavergno noch gereizt. Da ich jedoch unbedingt die Seilbahn um 15:20h in Robièi erreichen musste, schien mir die Zeit zu knapp.
Abstieg alles mehr oder weniger entlang der Aufstiegsroute bis zur Weggabelung Richtung Lago del Zött. Diesem Weg bin ich dann leider gefolgt. Steil und steinig, mit immer wieder kürzeren Gegenanstiegen gehts hinunter zum See. Am Ende einer Tour brauche ich das eigentlich nicht mehr unbedingt. Der Weg über Randinascia war jedenfalls bedeutend angenehmer. Rechtzeitig war ich dann in Robièi, wo die Zeit sogar noch für ein Bier gereicht hat, bevor ich die lange Heimreise in die Nordschweiz antrat.
Eine schöne Tour die ich bestens weiter empfehlen kann. Auf dem Gletscher musste ich nur wenige schmale Spalten queren. Vorsicht ist speziell mit einer nur dünnen Neuschneedecke jedoch angebracht. Obwohl nirgends sehr steil, sind Steigeisen ein Muss. Unter dem Neuschnee sind vor allem im unteren Bereich doch etliche Blankeisstellen vorhanden. Den Pickel hatte ich dabei, musste ihn jedoch nie benutzen. Die Stöcke haben gute Dienste geleistet.
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