um und auf den Basòdino, August 2016, 2|3: Basòdino
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Während Max eine ausgedehnte Tour „i d’Schwümm“ unternimmt, machen wir vier uns zeitig auf die lange Gipfeltour - das Wetter hat sich deutlich gebessert; blaue Abschnitte im Süden sind bereits nach dem Aufstehen ersichtlichJ
Nach einem einfachen (im Untergeschoss bereitgestellten) Frühstück machen wir uns in der Dämmerung vom Albergo Robièi auf; nach wenigen Metern passieren wir Robièi, Arrivo funivia, und steigen (auf dem gestrigen Abstiegsweg) wiederum etwas ruppig zur Felspassage hoch und weiter zum lauschigen Bachübergang bei P. 2148.
An Randinascia vorbei wandern wir auf der bekannten Strecke - nun jedoch mit zunehmendem Blau am Himmel - bis zur Wegverzweigung auf ~ 2167 m mit dem grossen, oben weiss glänzenden, Felsen des Gletscher-Lehrpfades (interessanterweise sind auf dem Weiterweg Richtung heutiges Ziel hier Markierungen angebracht - jedoch kein Wegweiser dazu vorhanden). Ein zweimaliges deutliches Auf und Ab durch die ehemalige Gletscherlandschaft - nun abwechslungsweise Felsen und grasiges Gelände - leitet uns durch Mött di Crusei zu P. 2220, wo wir eine fantastisch sattgrüne, von vielen Bächlein durchzogene, Zwischenebene betreten; inzwischen dürfen wir uns an herrlichem Sonnenschein erfreuen (er wird uns den ganzen Tag über begleiten J).
Nach dieser leitet ein gerölliger steiler Steig hoch zu einem sehr rutschigen „Trümmerfeld“ (mit zwar recht deutlichen Spur), an dessen Ende wir auf die breite, grasdurchsetzte und von zahlreichen Blumen gesäumte, nur moderat ansteigende Grande Morena del Ghiacciaio del Basòdino hinaustreten - wir folgen hier Wegspuren und vielen (oft weit verstreuten) Steinmännern.
Der untere Teil des Gletschers kommt nun allmählich besser in Sicht, wie wir beim Monolito Franco Zorzi vorbeiwandern. Allmählich nähern wir uns dem neueren Gletscherrückzugsgebiet; grosse Gletscherschliffpassagen prägen nun unseren Weiterweg - dabei sind wahlweise die bestmöglichen Durchstiege durch steilere Bänder und Felsrippen zu suchen; nie schwierig, nur schön und ungefährlich. Es mehren sich nun Abschnitte mit Altschnee, welche am Rande mit der nötigen Vorsicht zu begehen sind - und wir nähern uns dem Ghiacciaio del Basòdino.
Auf einem Felsplateau auf ~ 2830 m legen wir Steigeisen und Seil an, und betreten den nur mässig steilen Gletscher (mit wenig Altschneeauflage) - ein herrliches Gehen unter der Sonne dem E-Grat entgegen dürfen wir geniessen! Hatten wir zu Beginn unserer Tour im Schatten noch leicht gefröstelt, so wird uns doch nun beachtlich warm - auch wenn der Wind mit dem Erreichen des E-Grates doch kühler auffrischt
Auf ~ 3100 m legen wir bei den Gratfelsen das Depot mit Steigeisen und Pickel an; wir bleiben angeseilt, um allfällige Sicherungen schnell vollziehen zu können.
Erst nur mässig ansteigend, gewinnen wir die ersten einfach zu über- oder durchschreitenden Blöcke im festen Fels, danach steilt der Grat auf - und die optimale Route eröffnet sich nicht automatisch, so dass die Durchgänge gelegentlich erst gesucht werden müssen. Doch auch im abschliessenden, steilen, Abschnitt gefällt der sich doch etwas hinziehende Gang ausserordentlich - und oben auf dem Basòdino beim kleinen, alten, etwas in die Jahre gekommenen, eisernen Gipfelkreuz, angelangt , ist die Rundum- und Aussicht eine sensationelle, wir sind glücklich!
Weit weg erscheint uns der Startpunkt, noch viel weiter weg können wir die Gipfel der Monte Rosa erkennen, viele hohe Berge des zentralen Alpenkammes reihen sich nördlich von uns auf …
Auch wenn nicht gerade viel Platz am Gipfel vorhanden ist, lassen wir uns für eine verdiente Rast nieder, bevor wir uns auf den Abstieg auf dem E-Grat machen. Vorsichtig, allfällig mögliche kleinere Steinschläge in den rutschigeren Partien vermeidend, oft sichernd, steigen wir erst auf der vorhin begangenen Route ab - im unteren Teil halten wir mehr nordöstlich, und gelangen so früher aufs Altschneefeld, auf welchem wir einen grossen Geröll- und Felshaufen umgehen und weiter auf Schneeunterlage zum Depot auf ~ 3100 m zurückkehren.
Wieder gletschertauglich ausgestattet, marschieren wir über den Ghiacciaio del Basòdino zurück; steigen jedoch etwas tiefer ab, und suchen uns - nach Verstauen der Gletscherausrüstung im oder auf dem Rucksack - einen neuen Weg durch die teils doch steilere, unübersichtliche und von doch unüberwindbaren Felswänden durchzogene Gletscherschliffzone.
Später queren wir im moderateren Gelände hinüber zu unserer Aufstiegsroute, auf ihr schreiten wir am Monolito Franco Zorzi vorbei auf der Grande Morena del Ghiacciaio del Basòdino hinunter Richtung (P. 2402). Auf der rutschigen Steilpassage legen wir weitere, nun wieder steile, Höhenmeter zurück, und gelangen alsbald zur malerischen Ebene nahe (P. 2220); wir queren jedoch die grüne Hochebene in direkter Linie und erreichen den BWW beim kleinen Felshöcker am Ende der lieblichen „Gras- und Bachinsel“.
Durch weitere Felsformationen hindurch führt der Weg erst angenehm weiter hinunter, bis er jedoch mit Beginn des Steilhanges auf ~ 2140 m ruppige Formen annimmt: hohes Gras und Buschwerk verdeckt den Weg, welcher somit oft nur knapp erkennbar ist, und selbst nicht nur steil, sondern nicht unterhalten, und sehr unangenehm, zum Lago del Zött hinunterführt.
Da dieser noch längst nicht aufgefüllt ist, zeigen sich in ihm jedoch aussergewöhnliche Fels- und Sandformationen; ihn umrunden wir auf dessen Südufer und erreichen an Ostseite, P. 1948, über wahlweise markiertem oder unmarkiertem Weglein das südöstliche Ende des Staudammes.
Auf dem Zubringersträsschen via P. 1915 erreichen wir die beiden Tunnels, nach welchen wir in Bälde an Robièi - Arrivo funivia vorbei zum Albergo Robièi gelangen; Bier, Mineral und Kaffee auf der Terrasse - nun wieder zu fünft, nachdem Max von seiner langen Pilzsuche-Wanderung (via Capanna Basòdino nach San Carlo, mit der LSB hoch, und bis über den Lago di Robièi) auch zurückgekehrt ist - leiten über zu einem wiederum ausgezeichneten Nachtessen in aufgeräumter, guter Stimmung, ;-)
unterwegs mit Ruth und Urs
ñ 2 ⅞ h bis Ghiacciaio del Basòdino
ñ ¾ h bis E-Grat
ñ 1 h bis Gipfel
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