Roten Südwand
|
||||||||||||||||
![]() |
![]() |
Das Züri Oberland ist voll von spannenden und einsamen Aufstiegen, die auch den Alpinisten fordern können. Die Roten Südwand ist durchaus mit meinen anderen beiden Beiträgen (Hörnli West, Schwarzenberg Ost) zu vergleichen. Landschaftlich bietet diese Route allerdings fast noch mehr als Letztere. Der Aufstieg ist meist trocken und sommerlich warm, besticht durch vielfältige Vegetation und ist sehr abwechslungsreich. Die Schwierigkeiten liegen wohl im T6-Bereich (Gras bis 60°), ich bewerte aber mit T5, um die Abgrenzung gegen die Alpen aufrecht zu erhalten.
Von Orüti bei Steg in das wildromantische Brüttental und in diesem mit dem PW bis Uerchen. Von dort geht es bald in das Beschtentobel. Immer dem Bachlauf folgend bergauf, die ersten Wasserfällchen sind teilweise etwas mühsam zu umgehen. Wählt man den direkten Aufstieg, bleibt man immer im Hauptarm des Baches (links halten), bis sich ein nicht besonders markanter Sporn in seiner Verlängerung erhebt. Grundsätzlich sind verschiedene Anstiege schön und lohnend. Wir wählten diesmal einen Sporn westlicher Exposition und querten nachher auf Gemspfaden auf einer Höhe von ca. 950 m horizontal in die Wand. Die steilsten Stellen sind im unteren Wandteil teilweise zu umgehen und stellen keine Schwierigkeiten dar. Der Wald lichtet sich zusehends, je weiter man steigt und macht langem, gelbem Gras Platz, das ein Genuss für alle Sorten von Wildtieren sein muss – die zahlreichen Fussspuren und Weglein bezeugen es. Auf 1020 m erreicht man das markante Felsband, welches das Tal abschliesst. Unter der Nagelfluhwand quert man ca. 70m nach rechts und steigt dann senkrecht hoch, wenn möglich den Stämmen folgend (kurz 60°). Dann folgt die Grasabdachung, die bis auf den Querweg führt (55° auf 50Hm). Auf dem Wanderweg quert man zurück in die Wandmitte, wo noch ein letztes „Schmankerl“ wartet – ein gutgriffige Wurzelkletterei von ca. 10m. Anschliessend einfach auf den Gipfel.
Wir stiegen ab über die aussichtsreiche Hirzegg und im Abendlicht über den nicht bewaldeten SW-Sporn nach Leutobel und zurück ins Tal.
Kommentare (2)