Ein ganz interessantes Schlechtwetterprogramm - Glacière de Monlési


Publiziert von 360 Pro , 3. Mai 2010 um 11:53.

Region: Welt » Schweiz » Neuenburg
Tour Datum: 2 Mai 2010
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-NE 
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Couvet
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Fleurier

Eigentlich hatte ich an diesem Wochenende Grösseres vor, leider hat mir Petrus einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht. So ganz untätig wollte ich dann aber doch nicht zu Hause rumsitzen und entschloss mich als Alternativprogramm den unterirdischen Gletscher Glacière de Monlési, welcher schon von Delta und Zaza hier und da beschrieben wurde zu besuchen. Schlecht war das Wetter dann tatsächlich, denn viel mehr als einmal hat es heute nicht geregnet... Zum Glück ist man in einer Höhle selbst aber vor dem Regen geschützt.

Wie Delta und sglider muss auch ich feststellen, dass die Busverbindungen nach La Brévine nicht das sind, was der sbb online Fahrplan verspricht, denn als ich in cff logo Couvet aussteige fährt der Bus, den ich mir herausgeschrieben habe nur auf Reservation (Auf sbb.ch ist diese Tatsache gut versteckt und lediglich ein kleines R-Icon weist darauf hin). Ein kurzes Studium der Karte verrät mir aber, dass das nicht weiter schlimm ist, denn dann laufe ich halt einfach von hier anstatt von La Brévine los. Zu meiner Überraschung regegnet es im Moment gerade nicht, nach ca. 10 Minuten wirds dann aber feucht und feuchter und ich bin froh meinen Regenschirm dabei zu haben.

Ich wandere via Plancement auf den markierten Wanderwegen hoch zum Gipfel bei Les Citadelles (mit Vermessungspunkt). Von dort gehe ich dann querfeldein in Richtung Glacière de Monlési. Nach kurzen Suchen finde ich den Eingang zur Eishöhle auch, die exakten Koordinaten sind übrigens: 534 950 / 198 920. Beim Blick hinuter ins Loch wird klar, dass es dort unten ziemlich viel kälter ist als sonst in der Gegend, denn es liegt dort noch haufenweise Schnee. Der Abstieg ist gut mit Ketten gesichert und der letzte Teil führt über eine kurze Eisenleiter. Die Eishöhle selbst bietet ein sehr interessantes und eindrückliches Naturschauspiel. Um sie etwas besser auskundschaften zu können habe ich meine Steigeisen mitgebracht. Diese empfehlen sich für gewisse Teile der Höhle auf jeden Fall, da Ausrutscher zum Teil mit einem Sturz in einen bis zu 10m tiefen Schacht enden könnten. Die Temperatur in der Höhle ist definitv unter Null Grad, denn an den Wänden und Decken glitzern überall Eiskristalle.

Nach einem langen Aufenthalt in der Höhle und vielen mehr oder weniger fehlgeschlagenen Versuchen das ganze irgendwie in Bilder zu fassen, steige ich wieder aus der Höhle in den Regen und wandere gemütlich zur Farm bei Petite Charbonnière. Von dort folge ich dem markierten Wanderweg nach Fleurier via Haut de la Vy. Ingseheim hoffe ich eigentlich, dass es vielleicht doch noch ein paar kurze Aufhellungen gibt, zumindest wurde dies für den Westen so prognostiziert. Allerdings treten diese nie ein und der Regenschirm ist heute ein sehr hilfreicher Ausrüstunggegenstand.


cff logo Couvet - Plancement - Les Citadelles / Signal des Français - Glacière de Monlési - Petite Charbonnière - Grand Prés - Haut de la Vy - cff logo Fleurier

Tourengänger: 360


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Kommentare (1)


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Zaza hat gesagt: Schafloch
Gesendet am 4. Mai 2010 um 12:07
Auch das Schafloch am Sigriswilergrat war einst ein Gletscher, oder genauer gesagt eine Eishöhle. In der Zeit des 2. Weltkrieges machte die Armee daraus einen durchgehenden Stollen, so dass das Eis verschwand.

Schöne Bilder aus der alten Zeit (kurios gekleidete Menschen beim Herumturnen auf dem Höhleneis, etc) sowie viele Infos zum Schafloch sind einer Monografie von Paul Am Acher zu entnehmen, erschienen im Jahrbuch vom Thuner- und Brienzersee 1994 (zu finden in gut sortierten Bibliotheken).


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