Wilerhorn - nächtlicher Marsch durchs Jolital
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Das Wilerhorn war ganz klar einer meiner Ski-Topwunschgipfel für diese Saison. Endlich passte es mal. Leider sieht es mit meiner Kondition momentan etwas mau aus. Deshalb musste ich einiges an Zeit für den Gipfelgang einplanen. Wenn man nicht im Wallis nächtigt ist das ein logistisches Problem.
Mit dem ersten Zug am Samstag wäre ich erst um 6:45 startklar am Ausgagangspunkt gewesen. Gemäss der Regel, an einen sonnig prognostizierten Tag gegen 10-10:30 Uhr abzufahren, sah ich da keine andere Chance als, bereits am Freitag um 23:50 Uhr mit dem letzten Autoverlad durch den Lötschberg zu fahren.
Ich parkierte an der Alp Tatz auf 1485m und ruhte noch ein wenig. Die Nacht war recht warm mit +5° und Hochnebel. Gegen 2 Uhr lief ich gemütlich los und kam nach einer Stunde zur Alp Joli. Bis hierhin alles schneefrei. Die Skier am Rucksack aufgebunden.
An der Alp Joli 1744m dann ein böser fauxpas. In der Dunkelheit hatte ich keinen Überblick und stieg über Felsschrofen, und Dickicht zum Punkt 1939m. In einer Hand beide Skier (aufbinden im Dickicht nicht möglich, mit der anderen Hand Halt im Gelände (T4) suchend. Ein grauenvoller Murks. Meine aufgrund der fehlenden Nachtruhe ohnehin eingeschränkten Energiereserven wurde hier grosssalvig verpulvert. Danach dann endlich eine geschlossene Schneedecke. Ich fühlte mich vom schaukelnden Lichtkegel der Stirnlampe irgendwie seekrank. Recht flach geht es in den Chiemattbode. Ab 2200m wird es steiler. Auch hier treffe ich es nicht optimal, aber dank Harscheisen und eines heranstürmenden Local finde ich die richtige Linie. Wir treffen zusammen und ich halte mich anschliessend im Schlepptau. Nun ja, folgen mag ich seinem Tempo nicht, aber mit Schneeschuhen hat er sicherlich auch klare Vorteile. Gegen 5 Uhr kämpfe ich schwer gegen die Müdigkeit an. Eine Stunde später wird es endlich langsam hell. Ich bin nun auf 2800m. Immer wieder muss ich trinken und Nüsse, Trockenfrüchte, Müsliriegel in mich stopfen, um den Kreislauf auf Touren zu halten.
Zwischen 2200-2400, 2600-2900m hat es ein paar kurze steilere Stellen bis zu 32°, dazwischen immer wieder flacher. Auf 3000m ist der Joligletscher erreicht und eine Pause verdient. Leider mag die Sonne noch nicht über die Felsen im Osten. Der flache Gletscher bis zum Sattel links der Jolilicka geht dann wieder mit neuer Energie. Mein Skidepot mache ich noch am Gletscher. Der Aufstieg in den Sattel hat gute Tritte. Von der hier geht es dann einen kurzen, aber recht steilen und etwas ausgesetzten Schneehang hinauf Richtung Gipfel.
Ich hatte meine Steigeisen dabei und nutze diese. Andere machten es ohne Steigeisen. Pickel ist aber Pflicht.
Die letzten Meter auf einen scharfen Schneegrat zum höchsten Punkt (Gipfelkreuz). Die Aussicht ist zu rühmen. Die Tiefblicke ins Lötschental im Winter besonders beeindruckend. Das Bietschhorn, der mächtige Nachbar ebenso. Im Süden und Westen die bekannte Kette von Monte Leone bis Mont Blanc.
Leider wurde ausgerechnet am Gipfel die Sonne von einer grossen Wolke verdeckt, was den Farbabgleich auf den Fotos etwas beieinträchtigte.
Beim Abstieg zum Skidepot war die Wolke dann verschwunden und es blieb noch ausgiebig Zeit, um eine Rast an der warmen Sonne zu geniessen und abzuwarten, bis die Schneeoberfläche ansulzt. Um 10:30 Uhr dann die Abfahrt, welche auf den ersten 200m im Bruchharst zu Bauchlandungen führte. Danach war es aber tiptop. Zunächst noch etwas hart, aber sehr griffig. Je tiefer natürlich zunehmend weicher, ohne das es pfluderig wurde. Sehr schöne und lange Abfahrtshänge. Ich hielt mich zuletzt, unterhalb von 2020m, an den östlichen Wanderweg vom Jolibach und konnte noch etwas weiter östlich davon bis 1800m abfahren. Zuletzt im Wald etwas ruppig.
Der Gang zur Alp Tatz dann ein schöner Kontrast im Frühling. Man könnte übrigens mit dem Auto bis zur Haarnadelkurve auf 1700m hochfahren. Fast alle Tourengänger vom Tage haben dies gemacht.
SLF: 2 mässig
Bewertung SAC Führer Berner Alpen Ost: WS
Aufgrund des doch etwas anspruchsvolleren Gipfelaufschwungs hänge ich ein + hinten dran.
Mit dem ersten Zug am Samstag wäre ich erst um 6:45 startklar am Ausgagangspunkt gewesen. Gemäss der Regel, an einen sonnig prognostizierten Tag gegen 10-10:30 Uhr abzufahren, sah ich da keine andere Chance als, bereits am Freitag um 23:50 Uhr mit dem letzten Autoverlad durch den Lötschberg zu fahren.
Ich parkierte an der Alp Tatz auf 1485m und ruhte noch ein wenig. Die Nacht war recht warm mit +5° und Hochnebel. Gegen 2 Uhr lief ich gemütlich los und kam nach einer Stunde zur Alp Joli. Bis hierhin alles schneefrei. Die Skier am Rucksack aufgebunden.
An der Alp Joli 1744m dann ein böser fauxpas. In der Dunkelheit hatte ich keinen Überblick und stieg über Felsschrofen, und Dickicht zum Punkt 1939m. In einer Hand beide Skier (aufbinden im Dickicht nicht möglich, mit der anderen Hand Halt im Gelände (T4) suchend. Ein grauenvoller Murks. Meine aufgrund der fehlenden Nachtruhe ohnehin eingeschränkten Energiereserven wurde hier grosssalvig verpulvert. Danach dann endlich eine geschlossene Schneedecke. Ich fühlte mich vom schaukelnden Lichtkegel der Stirnlampe irgendwie seekrank. Recht flach geht es in den Chiemattbode. Ab 2200m wird es steiler. Auch hier treffe ich es nicht optimal, aber dank Harscheisen und eines heranstürmenden Local finde ich die richtige Linie. Wir treffen zusammen und ich halte mich anschliessend im Schlepptau. Nun ja, folgen mag ich seinem Tempo nicht, aber mit Schneeschuhen hat er sicherlich auch klare Vorteile. Gegen 5 Uhr kämpfe ich schwer gegen die Müdigkeit an. Eine Stunde später wird es endlich langsam hell. Ich bin nun auf 2800m. Immer wieder muss ich trinken und Nüsse, Trockenfrüchte, Müsliriegel in mich stopfen, um den Kreislauf auf Touren zu halten.
Zwischen 2200-2400, 2600-2900m hat es ein paar kurze steilere Stellen bis zu 32°, dazwischen immer wieder flacher. Auf 3000m ist der Joligletscher erreicht und eine Pause verdient. Leider mag die Sonne noch nicht über die Felsen im Osten. Der flache Gletscher bis zum Sattel links der Jolilicka geht dann wieder mit neuer Energie. Mein Skidepot mache ich noch am Gletscher. Der Aufstieg in den Sattel hat gute Tritte. Von der hier geht es dann einen kurzen, aber recht steilen und etwas ausgesetzten Schneehang hinauf Richtung Gipfel.
Ich hatte meine Steigeisen dabei und nutze diese. Andere machten es ohne Steigeisen. Pickel ist aber Pflicht.
Die letzten Meter auf einen scharfen Schneegrat zum höchsten Punkt (Gipfelkreuz). Die Aussicht ist zu rühmen. Die Tiefblicke ins Lötschental im Winter besonders beeindruckend. Das Bietschhorn, der mächtige Nachbar ebenso. Im Süden und Westen die bekannte Kette von Monte Leone bis Mont Blanc.
Leider wurde ausgerechnet am Gipfel die Sonne von einer grossen Wolke verdeckt, was den Farbabgleich auf den Fotos etwas beieinträchtigte.
Beim Abstieg zum Skidepot war die Wolke dann verschwunden und es blieb noch ausgiebig Zeit, um eine Rast an der warmen Sonne zu geniessen und abzuwarten, bis die Schneeoberfläche ansulzt. Um 10:30 Uhr dann die Abfahrt, welche auf den ersten 200m im Bruchharst zu Bauchlandungen führte. Danach war es aber tiptop. Zunächst noch etwas hart, aber sehr griffig. Je tiefer natürlich zunehmend weicher, ohne das es pfluderig wurde. Sehr schöne und lange Abfahrtshänge. Ich hielt mich zuletzt, unterhalb von 2020m, an den östlichen Wanderweg vom Jolibach und konnte noch etwas weiter östlich davon bis 1800m abfahren. Zuletzt im Wald etwas ruppig.
Der Gang zur Alp Tatz dann ein schöner Kontrast im Frühling. Man könnte übrigens mit dem Auto bis zur Haarnadelkurve auf 1700m hochfahren. Fast alle Tourengänger vom Tage haben dies gemacht.
SLF: 2 mässig
Bewertung SAC Führer Berner Alpen Ost: WS
Aufgrund des doch etwas anspruchsvolleren Gipfelaufschwungs hänge ich ein + hinten dran.
Tourengänger:
akka

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Kommentare (10)