Dunkel wars der Mond schien helle... Vollmond-Nachttour auf das Wilerhorn
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oder: No sleep 'til Wilerhorn!
Schon lange bewunderte ich
Omega3's Nachttouren und wollte so etwas auch immer wieder mal angehen. Dieses Jahr wurde der Plan nun konkret. Zusammen mit
Omega3 und
Zaza planten wir am letzten Wochenende etwas anzugehen. Aus verschiedenen Gründen hat dies aber nicht geklappt. Für die nächste Gelegenheit, in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch, schienen die Bedingungen dann mit Vollmond und angekündigtem wolkenlosem Himmel perfekt. Da
Omega3 an diesem Datum aber nicht mittun konnte, wollten
Zaza und ich eine seiner Nachtaktionen wiederholen. Aus den verschiedenen Zielen haben wir uns dann auf das Wilerhorn geeinigt. Hier von
Omega3 beschrieben und ähnlich auch von
akka durchgeführt. Here's how our adventure went:
Dem Lumpensammler von Spiez nach Brig entsteigen wir kurz vor 1 Uhr morgens in
Hohtenn. Damit wir nicht zu früh (sprich vor Sonnenaufgang) auf dem Gipfel sind, nehmen wir uns vor, nicht mehr als 400 Höhenmeter pro Stunde aufzusteigen. Für Schnellgeher wie
Zaza ist dies bekanntlich nicht ganz einfach :-) Um ihn etwas zu bremsen entschliessen wir zuerst den langen Weg alles der Strasse entlang nach Ladu und Tatz zu gehen. Bei P. 1640 (zweite Kehre nach Tatz) quert der Weg nun auf einer Kiesstrasse weiter nach Joli. Etwa 100 Meter vor der Alp machen wir auf einer aussichtsreichen Bank unsere erste Rast. Der Vollmond ist so hell, dass wir bis hier gänzlich ohne Stirnlampe auskommen.
Bei der Alp Joli werweissen wir kurz, ob wir den Weg über die Brücke auf der rechten Seite des Flüsschens einschlagen sollen oder nicht. Nach Konsultation meiner (alten) Karte wissen wir aber, dass der Weg auf der linken Seite "der richtige" sein muss. Nach kurzem Suchen finden wir diesen auch und folgen ihm nun mit Stirnlampe bis auf eine Höhe von knapp 2000m, wo wir auf die ersten Schneefelder treffen. Kurze Zeit später montieren wir dann die Schneeschuhe. Der Schnee ist meist gut durchgefroren und tragend, punktuell sacken wir jedoch hie und da ein wenig ein.
Vom Chiemattbode an laufen wir zwar im Schatten des Mondes, da dieser hinter der westlichen Kette des Jolitals verschwindet, die Stirnlampen brauchen wir aber trotzdem nicht. Der Aufstieg ist logisch und unkompliziert, immer mehr oder weniger der geringsten Steigung folgend hoch zum Joligletscher. Auf einer Höhe von ca. 2600m machen wir nochmals eine kurze Pause, bevor zum finalen Gipfel-Angriff geblasen wird. Kurz danach treffen wir einen Skitourengänger an, der ebenfalls seine Spur in die Nacht zieht. Ein kurzer Schwatz hier und später verrät uns, dass er zuerst auf das Gletscherhorn will, um das Bietschtal zu inspizieren und nach dem Besuch des Wilerhorns via gekrümtem Südostcouloir in dieses abfahren will.
Der "Schnellzug
Zaza" ist nun nur noch durch zwei Zusatzschlaufen zu bremsen. Die erste Zusatzschlaufe ist das Gletscherhorn, welches er sozusagen im Vorbeigehen schnell mitnimmt und kurz unterhalb der Jolilicka wieder zu mir stösst. Die zweite (gemäss
Zaza unrühmliche) Zusatzschlaufe ist der Weg zur Jolilicka und dort dem Versuch einer direkten Besteigung des Wilerhorns über den Grat. Diesen Versuch muss er jedoch abbrechen, da zu heikel, sodass er wieder absteigt (Blut und Angstschweiss inklusive...) und auf demselben Weg auf den Gipfel des Wilerhorns gelangt wie ich. Mein Weg zum Gipfel folgt über den Sattel unmittelbar westlich der Jolilicka und zum Schluss über die Südostflanke. Diese ist sehr steil, hat aber gute Tritte und ist somit ohne grössere Probleme zu meistern. Ein Pickel ist hilfreich, insbesondere für den Abstieg, Steigeisen könnte man auch verantworten waren heute aber keine Pflicht.
So sind wir den genau nach Marschplan pünktlich als die Sonne hinter dem Bietschhorn aufgeht auf dem Gipfel angelangt, freuen uns über den Gipfelerfolg und geniessen die wunderbare Rundsicht. Auf der anderen Seite des Rhonetals hat das Sonnenaufgangsspektakel schon vor 20 Minuten begonnen und der Blick in die Walliser Grössen versüsste die letzten Aufstiegsmeter ungemein.
Zaza benennt für mich die Berner im Norden und andere Grössen rund herum. Der Tiefblick nach Wiler ist eindrücklich und wild. Schon erstaunlich was das Wilerhorn zu bieten hat, man kann nur erahnen wie es wohl vom grossen Bruder dem Bietschhorn aussehen würde...
Nachdem wir uns sattgesehen und etwas verpflegt haben, machen wir uns wieder auf den Abstieg. Das nach links gekrümte Couloir südostwärts zum Bietschgletscher (zur Arena des Reemi, 80Hm ca. 45º und dann 60Hm 42º steil) sieht machbar aus und wäre mit Ski verlockend. Wenn
Alpin_Rise mit von der Partie gewesen wäre, wären wir dieses ziemlich sicher auch angegangen. Der anschliessende Abstieg unter der Bietschhorn Südwand durch und das lange Auslaufen das Bietschtal hinunter scheint uns mit Schneeschuhen aber weniger verlockend zu sein, weshalb wir wieder auf der Aufstiegsroute absteigen.
Die Schneedecke ist inzwischen so gut durchgefroren, dass
Zaza sogar den grössten Teil ohne Schneeschuhe läuft. Da das ganze Jolital noch im Schatten liegt, entscheiden wir uns weiter unten an der Sonne bei der Alp Joli eine längere Pause einzuschalten. Beim Chiemattbode schlagen wir dieses Mal den Weg auf der östlichen Seite des Jolibaches ein, dieser ist auf der neueren Karte die
Zaza dabei hat, nicht aber auf meiner alten, eingezeichnet. Der Skitourengänger, den wir angetroffen haben, hat uns erklärt, dass dieser viel einfacher zu finden sei als jener auf der westlichen Seite. Zwar ist er ein wenig länger, wäre für einen nächtlichen Aufstieg aber sicherlich einfacher zu finden und geeigneter. Die Schneeschuhe brauchen wir ab einer Höhe von ca. 2000m dann definitiv nicht mehr.
Bei derselben Bank unterhalb der Alp Joli auf der wir schon beim Aufstieg Pause gemacht haben, lassen wir uns nun noch einmal für eine längere Rast nieder. Irgendwann wird es uns aber doch etwas zu kühl, sodass wir auch den restlichen Abstieg zurück zum Bahnhof
Hohtenn unter die Füsse nehmen. Dieses Mal folgen wir aber nicht der Strasse, sondern gehen entlang dem markierten Wanderweg. Beim letzten kurzen Gegenanstieg hoch zum Bahnhof merken wir, dass wir doch einige Höhenmeter in den Beinen haben und bei der Zugfahrt zurück nach Hause macht sich dann auch definitiv die schlaflose Nacht deutlich bemerkbar.
Fazit:
Das Wilerhorn eignet sich hervorragend als Nachttour, sowohl mit Ski wie auch mit Schneeschuhen.
Dies war meine erste, aber sicher nicht meine letzte Nachttour!
Zaza: Der Mai-Vollmond ist im Kalender bereits dick markiert ;-)
Hohtenn - Ladu - Tatz - Joli - Stalde - Chiemattbode - Joligletscher [
Zaza - Gletscherhorn - Jolilicka] - Wilerhorn - Joligletscher - Chiemattbode - Gräberuwald - Joli - Tatz - Chrizji -
Hohtenn
Schon lange bewunderte ich







Dem Lumpensammler von Spiez nach Brig entsteigen wir kurz vor 1 Uhr morgens in


Bei der Alp Joli werweissen wir kurz, ob wir den Weg über die Brücke auf der rechten Seite des Flüsschens einschlagen sollen oder nicht. Nach Konsultation meiner (alten) Karte wissen wir aber, dass der Weg auf der linken Seite "der richtige" sein muss. Nach kurzem Suchen finden wir diesen auch und folgen ihm nun mit Stirnlampe bis auf eine Höhe von knapp 2000m, wo wir auf die ersten Schneefelder treffen. Kurze Zeit später montieren wir dann die Schneeschuhe. Der Schnee ist meist gut durchgefroren und tragend, punktuell sacken wir jedoch hie und da ein wenig ein.
Vom Chiemattbode an laufen wir zwar im Schatten des Mondes, da dieser hinter der westlichen Kette des Jolitals verschwindet, die Stirnlampen brauchen wir aber trotzdem nicht. Der Aufstieg ist logisch und unkompliziert, immer mehr oder weniger der geringsten Steigung folgend hoch zum Joligletscher. Auf einer Höhe von ca. 2600m machen wir nochmals eine kurze Pause, bevor zum finalen Gipfel-Angriff geblasen wird. Kurz danach treffen wir einen Skitourengänger an, der ebenfalls seine Spur in die Nacht zieht. Ein kurzer Schwatz hier und später verrät uns, dass er zuerst auf das Gletscherhorn will, um das Bietschtal zu inspizieren und nach dem Besuch des Wilerhorns via gekrümtem Südostcouloir in dieses abfahren will.
Der "Schnellzug


So sind wir den genau nach Marschplan pünktlich als die Sonne hinter dem Bietschhorn aufgeht auf dem Gipfel angelangt, freuen uns über den Gipfelerfolg und geniessen die wunderbare Rundsicht. Auf der anderen Seite des Rhonetals hat das Sonnenaufgangsspektakel schon vor 20 Minuten begonnen und der Blick in die Walliser Grössen versüsste die letzten Aufstiegsmeter ungemein.

Nachdem wir uns sattgesehen und etwas verpflegt haben, machen wir uns wieder auf den Abstieg. Das nach links gekrümte Couloir südostwärts zum Bietschgletscher (zur Arena des Reemi, 80Hm ca. 45º und dann 60Hm 42º steil) sieht machbar aus und wäre mit Ski verlockend. Wenn

Die Schneedecke ist inzwischen so gut durchgefroren, dass


Bei derselben Bank unterhalb der Alp Joli auf der wir schon beim Aufstieg Pause gemacht haben, lassen wir uns nun noch einmal für eine längere Rast nieder. Irgendwann wird es uns aber doch etwas zu kühl, sodass wir auch den restlichen Abstieg zurück zum Bahnhof

Fazit:
Das Wilerhorn eignet sich hervorragend als Nachttour, sowohl mit Ski wie auch mit Schneeschuhen.
Dies war meine erste, aber sicher nicht meine letzte Nachttour!
Zaza: Der Mai-Vollmond ist im Kalender bereits dick markiert ;-)



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