Warm Up


Publiziert von marmotta , 4. November 2009 um 00:52.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Verwallgruppe
Tour Datum:31 Oktober 2009
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1350 m
Abstieg: 1000 m
Strecke:St. Anton am Arlberg - Verwalltal - Konstanzer Hütte - Hahnentrittkopf - Konstanzer Hütte
Zufahrt zum Ausgangspunkt:mit dem Zug über cff logo St. Margrethen - Bregenz - Feldkirch nach St. Anton am Arlberg
Unterkunftmöglichkeiten:Konstanzer Hütte DAV (Winterraum mit 16 Schlafplätzen ohne AV-Schlüssel zugänglich) Tel:: 0043/664 512 4787, e-mail: konstanzerhuette@aon.at, web: www.konstanzerhuette.at
Kartennummer:KOMPASS-Wanderkarte "Silvretta-Verwall" (1:50.000)

Die Konstanzer Hütte im Schönverwall bietet sich als Ausgangsbasis für eine Reihe von Touren an, von leichten Wanderungen bis hin zu anspruchsvollen Berg- und Klettertouren und -dank eines ausgedehnten Netzes an Fahrwegen- auch rassigen Biketouren. Ehrensache, dass ich als waschechter Konstanzer einmal hier übernachtet haben muss. Und sei es nur in der kleinen, separaten Winterhütte. Auch wenn die nachstehend beschriebene Tour lediglich als kleines Warm Up für die am nächsten Tag geplante Besteigung eines Traumgipfels gedacht war, so hat sie doch -nicht nur wegen der StatistikJ- einen eigenen Tourenbericht verdient. Noch ahnte ich nicht, dass der Hahnentrittkopf (2636 m) fast mein Trostgipfel für dieses Wochenende werden sollte...

Was machen 2 Hikrs, wenn sie beide ein langgehegtes Gipfelprojekt haben? Richtig, sie verabreden sich und führen die Tour gemeinsam aus! Und so hatte ich im Fernreisezug EC 565 "Samariterbund" (hoffentlich kein schlechtes Omen) der ÖBB ein Date mit Sputnik. Gemeinsam fuhren wir dann nach St. Anton am Arlberg (engl. "Stänten"), um von dort schwer bepackt zur Konstanzer Hütte zu marschieren. Und dieser Marsch zog sich! Ich versuchte den Gedanken zu verdrängen, dass wir diesen endlosen und langweiligen Fahrweg am nächsten Tag ja auch wieder zurücklatschen müssen, und das erst noch nach einer langen und anstrengenden Tour!
 
Nachdem die Sommer-Wandersaison hier oben längst beendet ist und der Winter seine Vorboten bereits Anfangs Oktober in Form von ergiebigen Schneefällen entsandt hatte, war es sehr einsam und beschaulich im Verwall-Tal - wir genossen diese spezielle Stimmung des Vorwinters, wenn die nachmittägliche Sonne zwar noch für ein paar Stunden angenehme Wärme bringt, in schattigen Lagen jedoch bereits Dauerfrost herrscht. Bereits an der Konstanzer Hütte (1688 m), die wir nach ca. 3 h erreicht hatten, waren wir erstaunt ob den Schneemengen, die noch immer lagen - und das nach fast 3 Wochen ohne Niederschlag und vielen sonnigen, warmen Tagen!

Der sich in einer separaten Hütte befindliche und ohne AV-Schlüssel zugängliche Winterraum der Konstanzer Hütte ist gut ausgestattet. Allerdings waren wir auf einen einzigen Kerzenstummel als Lichtquelle angewiesen, nachdem die Hütte vom Stromnetz abgehängt war. Gut, hatten wir die Stirnlampen, deren Batterien wir allerdings für den morgigen nächtlichen Aufstieg sparen sollten. Der Ofen hatte seine besten Tage wohl auch schon gesehen, jedenfalls erzeugte er durch die vielen Ritzen der Herdplatte anfänglich nur dicken, beissenden Qualm - hätten wir Würste dabei gehabt, wären es wohl prima Räucherwürste geworden...

Während sich Andi um den Ofen -und später um das Essen- kümmerte (vielen herzlichen Dank nochmals!), vertrat ich mir die Beine, indem ich dem der Hütte am nächsten gelegenen Aussichtsberg, welcher zudem mit einer fast schneefreien Westflanke lockte, einen Besuch abstattete: der Hahnentrittkopf (2636 m)

Ein kurzer Blick auf die Uhr verriet mir, dass ich noch gute 3 Stunden Zeit hatte, bis die Dunkelheit hereinbrechen würde. Das müsste reichen, um die knapp 1000 Höhenmeter zum Gipfel auf- und abzusteigen und vielleicht das ein oder andere schöne Foto von oben zu machen. 

Nach Querung eines Tobels stieg ich auf dem Westrücken des Berges direkt über steile Grasplanggen und durch lichtes Gehölz bis über die Baumgrenze, von dort durch unzählige Heidelbeersträucher (die Beeren waren noch nicht ganz vertrocknet und somit eine willkommene Wegzehrung), Blockgelände und einzelne Schneefelder zum Gipfel auf. Der Aufstieg ist recht steil und weglos, birgt aber keine nennenswerten Schwierigkeiten und ist nirgends ausgesetzt. Oben genoss ich die Abendstimmung in völliger Einsamkeit, bevor ich den Abstieg antrat. Dieser erfolgte etwas links (südlich) der Aufstiegsroute, einige (stossdämpfende) Schneefelder ausnutzend. Ich landete bald in dem vorstehend erwähnten Tobel, in dem es sich aber -trotz einiger vereister Stellen- am Rand gut absteigen liess (Soll ich den Bericht jetzt in die Community "Bachwandern" einstellen? ;-) Weiter unten gelangte ich jenseits (links im Abstiegssinn) des Tobels auf Viehpfaden zur Verwallalpe und von dieser auf dem Fahrweg zurück zur Konstanzer Hütte. 

Als ich im letzten Tageslicht an der Hütte ankam, hatte Chefkoch Sputnik bereits unser Znacht zubereitet und wir genossen die Gemütlichkeit in dem kleinen Winterraum, den wir dieses Wochenende ganz für uns alleine hatten.   

  

Tourengänger: Sputnik, marmotta


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