Im märchenhaften Pfälzerwald, Teil 1: Dahmentag auf dem Dahner Felsenpfad


Publiziert von Schubi , 22. Dezember 2020 um 14:38. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Deutschland » Westliche Mittelgebirge » Pfälzerwald
Tour Datum:29 August 2020
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Aufstieg: 368 m
Abstieg: 368 m
Strecke:16,2 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Schotterparkplatz am südlichen Ende des Bahnhofs Dahn
Zufahrt zum Ankunftspunkt:s.o.

Der Nik und die Waldelfe sind rechte Experten, was Bekanntes und Verstecktes im Pfälzerwald angeht. Und so luden sie – auch in Fortsetzung zu unserer letztjährigen *Nordvogesen-Pfälzerwald-Tour – im August die Ameliebste und mich ein, doch mal zusammen den zwar nicht unbekannten, aber durchwegs reizvollen Dahner Felsenpfad zu erstiefeln und dabei auch den Buntsandstein ein bissel zu erkunden.

Wir Jungs versuchten, unsren Dahmen in Dahn dabei immer den Vortritt zu kleinen Kraxeleien zu lassen. Im Lauf des Tages stellte sich dann aber heraus, dass die Mädels lieber plaudernd neben den Felsen stehen blieben, während Nik und mir die ganze Arbeit blieb :-/ Auch wurscht, unterm Strich war es ein geselliger, abwechslungsreicher Wandertag in einem Ambiente, das erstaunlich tauglich für einen Märchenfilm wäre.

Als Soundtrack zur gemütlichen Taktung unserer Tour passt No Need To Cry der wunderbaren Neko Case.


Wir starten etwas anders als im offiziell markierten Tourenverlauf, nämlich von einem Parkplatz am Dahner Bahnhof. Noch sinniger und konsequenter als wir es machen wäre da natürlich eine Anreise per Bahn ... Shame on us. Weiterhin wichtig zu wissen: Das Dahner Felsenland ist eines beliebtesten Ausflugsziele in der Pfalz. Und damit sei auch gesagt, dass man auf dem Felsenpfad nie ganz alleine bleiben wird. Aber wo's schön ist, da sind halt die Leut (und wir ja auch ;-)

Im fleissigen Zickzack geht es erstmal hoch zum Sängerfelsen und dort bewundern wir die nette Aussicht über den Ort und zum gegenüberliegenden Jungfernsprung-Fels. Wieder in den Wald, wir passieren den Jakobsfels und bald schon sind wir am Elwetritsche Fels, auf den man recht bequem von oben drauf gehen kann und der mit uriger Botanik bewachsen ist. Und weiter geht es im felsdurchsetzten Forst. Man kommt aus dem Staunen gar nimmer heraus: hinter jeder Wegkurve ein Felstrumm. Jede Menge Locations für Märchenfilme! Der Pfad ist wirklich schön entlang und durch die Felsen geführt. Nun herab in ein kleines Bachtal, wo wir uns in einer bewirtschafteten Hütte des Pfälzer Wandervereins stärken.

Und weiter: am Schlangenfels stehen die Mädels lieber plaudernd neben den Felsen, während Nik und Schubi die ganze Arbeit bleibt :-/ Hier gibt es reichlich Möglichkeit, mal in den Buntsanstein hereinzuturnen. Auch auf den nahen Ungeheuerfelsen kraxeln wir Jungs flink hoch und winken unseren Damen unten. Weiter geht es zum Büttelfels. Auf einem Band in seiner Nordseite kann man hochsteigen und oben in einem Felsentor mitten im Fels gemütlich veschpern (vorher muss man aber noch eine Leiter hoch). Im Hintergrund winkt dann schon eines der nächsten Etappenziele: der Lämmerfelsen, ein in mehrere Segmente zerklüftete Felsschiff riesigen Ausmasses.  Über inoffizielle Wegspuren führt uns Nik auf halber Höhe recht ausgesetzt auf einem Felsband entlang bis zu einer Stelle, wo man zwischen den beiden größten Segmenten des Lämmerfelsens ist und den Eindruck hat, der Fels kippt jeden Moment um. Ein weiterer Staun-Moment. Nik und Schubi kraxeln anschliessend auf den Rücken des westlichen Segments hoch. Auf seinem teils recht schmalen Rücken können wir weit nach vorne laufen, umgeben von urigster Vegetation. Durch sie hindurch haben wir tolle Tief- und Fernblicke. Für mich das Highlight dieser Tour.

Als nächstes kommt der Wachtfelsen (ein zugänglich gemachter Aussichtsfels). Von ihm haben wir einen feinen Blick zu den eben besuchten Felsschiffen südlich. Nun zum nächsten Highlight dieser Tour: zwei enge, aber gangbare Spalten zwischen den Felsen"Braut" und "Bräutigam". Wenn das mal nicht eine Location für spaßige Pärchenfotos ist! In die östliche Fortsetzung von Braut und Bräutigam kraxeln wir ebenfalls kurz herein. Anschliessend nordwestlich weiter und im Hang am Blitzfels vorbei wieder in den Wald hoch, wo wir auf das Plateau des Pfaffenfelsens gelangen und dort nochmal veschpern. Und weiter geht es, zum letzten Highlight dieser nicht reizarmen Tour: dem bizarr geformte Schwalbenfelsen. Er kann sogar zwei Felsenfenster übereinander aufweisen. Nach ihm und nach einer lichtere Wald-Passage schlängeln wir uns noch durch die "Felsenarena" (eine etwa kreisförmigen Gruppierung von Felsen) und danach sind wir bald wieder zurück am Ausgangspunkt unserer Tour. Bis zum Schluss ist die Wegführung des Dahner Felsenpfads romantisch-rustikal. Schön war's!

Mit auf Tour: Amelie, Waldelfe, Nik

Fazit: eine felsig-romantische Landschaft in bester Gesellschaft zu erwandern, was kann man sich da noch mehr wünschen?! Sicherlich ist der Dahner Felsenpfad eine der schönsten Ecken der Pfalz. Deswegen muss man auf Rundwanderwegen mit solch einem Beliebtheitsgrad schon auch mit vielen anderen Wandersleuten rechnen, das ist vllt. ein kleiner Nachteil. Aber wenn man auch den inoffziellen Trittspuren folgt, die oft vom markierten Wegverlauf abzweigen, kann man einiges zusätzliches entdecken mal und in Ruhe in die Natur eintauchen.

Tourengänger: Nik Brückner, Waldelfe, Schubi


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Kommentare (3)


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Nyn hat gesagt:
Gesendet am 22. Dezember 2020 um 16:00
Vielen Dank, lieber Onkel Schubi, für diese tolle Märchenstunde. Ich freue mich schon auf das nächste "Vorlesen".

Schubi hat gesagt: RE:
Gesendet am 22. Dezember 2020 um 16:05
Markus, jetzt mach mich mal nicht älter, als ich mich fühle!

Nyn hat gesagt: RE:
Gesendet am 22. Dezember 2020 um 16:09
Für "das Kind" im Nyn ist der Schubi einer der liebsten Märchenonkel :D


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