Südtessin, März 2019, 5|5: Cima di Fojorina


Publiziert von Felix , 9. Mai 2019 um 18:20. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Sottoceneri
Tour Datum:20 März 2019
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-TI   I   Gruppo San Lucio-Monte Boglia   Gruppo San Jorio-Monte Bar 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 920 m
Abstieg: 830 m
Strecke:Bogno, Capella di Bogno - Piazzora - P. 1198 - P. 1358 - Capanna Alpe di Cottino - Passo di San Lucio - P. 1554 - P. 1521 - Monte Cucco | Dosso Colmine - P. 1577 - Colmo di San Bernardo - Bocchetta di San Bernardo - Passo di Fojorina - Cima di Fojorina - P. 1714 - (P. 1645) - P. 1594 - (P. 1599) - Mosè - P. 1325 - P. 1243 - Cimadera, Paese, P. 1081
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Tesserete, Stazione - cff logo Bogno, Capella di Bogno
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Cimadera, Paese - Sonvico - Lugano - Arth-Goldau - Luzern - cff logo Huttwil, PW nach Wyssachen
Kartennummer:1334 - Porlezza, 1333 - Tesserete

Ein weiterer spannender Tourentag im Tessin (der letzte in diesem Frühling) steht an - und auch heute fahren wir mit dem Bus los. Während dessen Fahrt werden wir vom Chauffeur in Kenntnis gesetzt, dass er nur nach Bogno fahren könne, weil Strassenunterhaltsarbeiten die Weiterfahrt verunmöglichten. Zudem müssen wir kurz davor in einen kleineren, schmaleren Wagen umsteigen …

(Geplant war unsererseits, bis nach Certara, Paese zu gelangen, um die Strecke zum anvisierten Gipfel abzukürzen.)

 

So ist - bei Sonnenschein - in Bogno, Capella di Bogno, Endstation - und zugleich Start für die bei den heutigen Verhältnissen im Gratbereich nicht ganz triviale, doch spannende und gefällige Tour an der der Grenze zu Italien.

Erst steigen wir im Wald auf dem BWW nach Piazzora hoch, wenden uns dann der Querung bei Traversa (!) zu und erreichen so die Rinne des Val Giumela’. Nach wenigen Metern stossen wir auf einen weiteren BWW, auf welchem weiter hochsteigen, via P. 1198 meistens im Wald zu P. 1358.

 

Unmittelbar danach queren wir den Einschnitt des Val Lavazee, und betreten dabei auf dessen abscheiniger Seite heute die ersten gefrorenen Schneepassagen. Bald einmal verlassen wir den Wald und marschieren über Alpflächen zum noch verlassenen Agriturismo Alpe Cottino - das grosse Tipi-Zelt liegt  am Boden …

Später beschreiten wir eine weitere, schattseitig schneegefüllte Rinne, bevor wir zum bekannten Passo di San Lucio gelangen. Ein auch heute für uns äusserst stimmiger Ort - die wunderschöne Chiesa San Lucio wirkt dabei als bedeutender Blick- und Anziehungspunkt.

Wir befinden uns nun auf der Landesgrenze CH-I; auf ihr setzen wir uns unweit der im Sommer jeweils gut besuchten Kirche bei P. 1554 zu einer Pause nieder - und erfreuen uns des Blickes zu bereits früher erreichten Gipfeln im Tessin sowie des leicht diesigen Ausblicks nach Italien.

 

Wir setzen unsere Reise fort, indem wir über sanfte breite Kuppen zum Übergang auf P. 1504 wandern, dann auf der meist aperen Ostflanke zum Monte Cucco aufsteigen.

Haben wir bisher nur wenige Schneereste begehen müssen, nehmen sie beim Fortgang allmählich zu; sanft ab- zum Colle, P. 1578, und ebenso wieder ansteigend gewinnen wir den Colmo di San Bernardo. Hier sehen wir erstmals gut in unsere nun anspruchsvoller werdende Aufstiegsroute ein.

 

Nach leichtem Abstieg zur Bocchetta di San Bernardo stehen wir nun vor der reichlich schneegefüllten, steilen, Schneise, welche zwischen Legföhren uns hochleitet. Überraschend guttrittig erweist sich die Unterlage - vorhandene Spuren erleichtern das Fortkommen; und wie der (nirgends sichtbare) BWW flacher hinüber traversiert zum Passo di Fojorina, besteht nirgends auch nur eine minimalste Ausrutschgefahr, säumen doch stets die Legföhren diesen Abschnitt (stellenweise 35°).

 

Nach dem doch winterlich anmutenden Gang hoch zu diesem Übergang mutet hier die Bergwelt doch ungleich anders an: sonnige, apere, Hänge - mit schönsten Christrosen besetzt - erfreuen uns, wie auch der Blick auf vorgelagerte kecke Felszacken und schliesslich den nun einsehbaren finalen Gipfelanstieg.

Nach dem lieblichen Gehen in der Südflanke wechseln wir wieder auf den schneebedeckten Grat; die Unterlage ist zwar auch hier wieder meist hartgefroren, doch unschwierig zu begehen. So dürfen wir in freudiger Erwartung leicht zum Gipfel emporsteigen - und freuen uns mächtig, auf dem kleinen Gipfelplateau der Cima di Fojorina zu stehen.

 

Für den Ausflug auf die vorgelagerten Cima di Fojorina, Cima Sud und Il Torrione reicht die Zeit nicht, da wir uns zum Ziel gesetzt haben, den Postbus in Cimadera mit Abfahrt um 14.54 Uhr zu erreichen, um nicht allzu spät wieder mit ÖV in heimatliche Gefilde zurückkehren zu können.

Nun, nach doch gebührender Gipfelrast brechen wir auf - erst über den nur minimal schneebedeckten, anfänglich flachen, Gipfelgrat Richtung Westen.

Rasch einmal erweist sich der Grat zunehmend steiler und wird abschüssiger; festgefrorener Schnee lässt mich nur mit allergrösster Vorsicht zu einem markanten Felszahn, nordseitig um ihn herum und im hier sehr steilen Hang weiter vordringen - der Hang, zwar meist, doch nicht immer , mit Legföhren „unterlegt“, ist hier 45° steil …

Wie wir anschliessend wieder in die Westflanke traversieren können, liegt das anspruchsvollste Gelände hinter uns - auch wenn ab dem Pässchen auf der Bocchetta, P. 1714, ein „Eiertanz“ auf zwar weniger geneigtem Gelände einsetzt; ein Ausrutscher auf dem auch hier festgefrorenem Schnee zeitigte lange und steile Rutschpartien mit wohl sehr unangenehmen Folgen.

Schliesslich meistern wir auch diesen Abschnitt, und schnaufen vor (P. 1645) auf; die Fortsetzung des Weges im winterlichen Ambiente erscheint nun einfacher. Weiter auf harter, deshalb meist tragender, Schneeunterlage wenden wir uns hier wieder nach Osten, queren eine Runse, und steigen ab zu P. 1594. Ein abermaliger Richtungswechsel leitet flacher (bei gleichen Verhältnissen) durch das obere Cugnolo delle Bedole zum Wendepunkt des BWW zwischen Cima alla Pianca und Alpe sotto Cima alla Pianca.

 

Weglos, nun wieder über aperes Weidegelände, steigen wir ab zu einer schwachen Wegspur unterhalb, diese ist zwar nur selten auszumachen. So suchen wir auf eigenes Gutdünken einen möglichen Übergang über die Bachrinne im obersten Val di Capon. Nach einer neuerlichen festgefrorenen (und kurz abschüssigen) Passage wechseln wir hinüber in den nun einfacher zu begehenden Waldweg.

Länger nun folgen wir diesem durch meist lichte, oft auch lauschige, Passagen zu P. 1325, anschliessend bis zur Lichtung bei P. 1243. Hier erfreuen wir uns an der Cappellina (wohl das Oratorio Sante Maria ed Elisabetta), bevor wir malerisch durch den lichterfüllten Buchenwald bei Prato Bello ausholend nach Cimadera absteigen - den Postbus erreichen wir, trotz der anspruchsvollen Gratpassage, pünktlich …

 

Ein würdiger Abschluss unserer 5 (teils winterlichen) Frühlingstouren im südlichen Tessin J

 

▲ 1 ½ h bis Pause bei Chiesa San Lucio

 

▲1 h 25 min bis Cima di Fojorina

 

▼ 1 h 55 min bis Cimadera


Tourengänger: Ursula, Felix
Communities: ÖV Touren


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