16 942


Publiziert von Henrik , 16. Januar 2019 um 15:59.

Region: Welt » Schweiz » Uri
Tour Datum:15 Januar 2019
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-UR 
Strecke:Mit der AAGU durch den Tunnel
Zufahrt zum Ausgangspunkt:ÖV
Zufahrt zum Ankunftspunkt:ÖV
Kartennummer:Milchküche in Erstfeld

... nein, für diesen Ausflug waren keine Krallen nötig! Oder im „Valley of Desolation“ – bewahre, nein, das traf auch nicht zu! Und Knieschmerzen kann ich auch nicht weitergeben. Auch Fliegen auf Heuballen, Fehlanzeige. Hingegen „Old Snowy“, da könnte was dabei sein – denn um Schnee ging es, und zwar so viel, dass die  Bergstrecke am Gotthard für 48 Stunden gesperrt war. Vor allem die Passage zwischen Intschi und Wassen war die Ursache der Sperrung: der etwas nasse Schnee könnte abrutschen. Nicht nur die Schiene war davon betroffen, auch die Kantonsstrasse war zu.
 
... der nasse Schnee (nicht mal die Menge), der Dächer einbrechen lassen kann und Fahrzeuge wegschiebt, kann verheerend sein. Das führte dazu, dass ein Bahnersatz eingerichtet wurde – zwischen Erstfeld bis nach Airolo. Das war mir aber erst sur place zusammenhängend klar. Bei der Planung juckte mich die Neugier. Und das kann verwerflich sein: Ich verband also günstiger Mittagstisch in Erstfeld in der „Milchküche“ (SBB) und einen Ausflug in eine „Ausnahmesituation“ – als Gaffer?


 
... der IR 26 fuhr an Gleis 1 in Erstfeld ein – ausgestiegen sind keine 10 Passagiere!
Zuerst futterte ich an lieblich gestaltetem Teller in der Beiz. Und ich kann’s immer wieder wiederholen – vortrefflich und günstig, sehr aufmerksam. Denn ohne danach zu fragen, wurde mir von der Kassiererin Hahnenburger gereicht, einen halben Liter!
Eine Konsultation auf dem Tablet besagte, dass die Autobus AG Uri einen Shuttle ab Erstfeld via Göschenen nach Airolo fährt, und der ganz normale Dienst nach Göschenen einfach die Mehrheit der Haltestellen bis dorthin ausnahmsweise NICHT bedient.  So beschloss ich, mich mal nach Göschenen bringen zu lassen. Und dann weiter schauen. Wenn also die Kantonsstrasse gesperrt ist, fährt die AAGU auf der Autobahn, zuerst bis Amsteg auf der Kantonsstrasse, dann die A 2 bis Wassen, dort bei der Post spitzgekehrt und zurück auf die Autobahn bis nach Göschenen. In diesem Bus sitzen einige Einheimische und keine Handvoll Touris mit dem Gaffer! Kurs 13.28 ab Erstfeld.
 
... Wäre die A 2 nicht vorhanden, dürfte man von „Ortschaft abgeschnitten“ berichten und schreiben. Beeindruckt war ich von der so unüblich leeren Autobahn wie auch dem IR 26, wie eben geschildert. Das Wuchtige in Göschenen am Bahnhofsplatz war nicht so sehr der Schnee, sondern die Räumfahrzeuge, die den Bussen und Lastwagen auf Millimeter nahe kamen. Sehr erstaunt war ich auch hier: wer ist denn eigentlich unterwegs? Eine Handvoll! Und dieser Aufwand? Ich stieg aus: Pflotsch.
 
... der Bahnersatz-Bus fuhr heran – niemand war im Innern auszumachen. Wäre dieser Bus ausgelastet gewesen, hätte ich mir das nicht angetan. Mit lediglich drei Passagieren, zwei die ins  Tessin wollten und ich „tough enough“ kurz mal ennet „schnuppern“ fahren/gehen, bat  um Zustieg.  Am Tunnelportal hängt ein Schild: 16 942 m. Der Shuttle spurt ein und „up and gone“. Gähnende Leere auch im Tunnel. Was für ein Kontrast zum üblichen wochenendlichen Dauerstau. So macht Tunnelfahren Spass, sogar mir! Zwischendurch wird auf 60 reduziert, warum, ist mir nicht klar geworden, hikr.s wissen es ganz bestimmt.


... „open the gate“ – eine gleissende Sonne und ein azur-blauer Himmel. Das ist der Stoff der Kälte im Winter! Airolo – in einem weiten Bogen into the city. Am Bahnhof etwas vereister Boden und viel Pflotsch. Ich frage den Chauffeur, wann er denn wieder nach Erstfeld zurückfährt: ~.45 plus. Das reicht gerade noch kurz Hallo sagen im Touristenbüro bei Adriana und einen Gang auf die Toilette im Hotel-des-Alpes. Dort werden zurzeit die Eingangtüren ersetzt, helles Furnier.
 
... sich dem Lichte entziehen, nein, kurz mal noch gezoomt und verdichtet und innerlich beratschlagt... es bräuchte andere Standorte/Zeit.
 
... fünf Passagiere, die nach Norden müssen, setzen sich im Bus und  er fährt los. In der Röhre  herrscht nach wie vor Flaute. In Göschenen am Bahnhofsplatz kurven immer noch Räumfahrzeuge herum. Die Sonne versucht es auch auf dieser Seite des Berges und gewinnt kurz die Oberhand. Jetzt Ende Nachmittag steigt die Temperatur und aus Schnee wird Pflotsch und schliesslich Wasser. Endlich Wasser, bin ich versucht zu sagen. Denn noch ist der Boden nur wenige Zentimeter durchnässt. Der Schnee im Osten der Schweiz (wie Bayern und Österreich) wird dann mal aber nicht zu Rinnsalen, sondern zu wuchtigen Bächen und Fluten. 
 
... das Shuttle-Ereignis/Erlebnis kommt in Erstfeld zum Abschluss – an Gleis 3 steht der Neue, zu testende ETR, der ab 2020 am Gotthard den Dienst aufnimmt. Und er hat auch schon einige Schrammen und wirkt unsauber....
 


 

Tourengänger: Henrik
Communities: Touren und Tafeln


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Kommentare (1)


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mong hat gesagt:
Gesendet am 17. Januar 2019 um 13:52
Am Anfang wurden die Lokführer per Alpentaxi
in Airolo abgeholt und nach Erstfeld gefahren.


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