Köglhörndl (1645m) - Runde von der Mariasteiner Alm


Publiziert von Tef , 16. Januar 2019 um 22:36.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Rofangebirge und Brandenberger Alpen
Tour Datum: 4 November 2018
Wandern Schwierigkeit: T5- - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Aufstieg: 900 m
Abstieg: 900 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:in Niederbreitenstein richtung Maristein, rechts ab auf die Bärnbadstraße und weiter auf forststraße im Wald bis zur letzten Rechtskehre. hier führt der Weg hinauf und hier kann man parken
Kartennummer:Kompass Digital online

Beim Studium der Kompass online Karte fielen mir beim reinzoomen zwei Steige auf, die von der Mariasteiner Alm östlich und westlich des Köglhörndl hinauf zum Grat führen.
Zum östlichen Steig fand ich auch Informationen im Internet, zum westlichen aber nur Spekulationen. Also kam für mich nur eine Rude im Uhrzeigersinn in Frage, d.h. den westlichen Steig hinauf und den östlichen hinunter. Was sich im Nachhinin also sehr sinnvoll erwies, denn der westliche ist deutlich schwerer und im Abstieg bestimmt unangenehm.
Dabei sind die Schwierigkeiten eher psychischer Natur, denn im oberen Bereich führt der Steig durch äußerst steiles Gelände, wegen der schmalen Trittspur und dem splittrigen Schrofengelände empfand ich es auch als ausgesetzt, ein Abrutschen führt hier zweifelsfrei zum Absturz. Deswegen bewerte ich den Aufstieg als T5-, wogegen der Abstieg nur T3- ist.
Beide Steige sind gut sichtbar und auch regelmäßig markiert, weswegen die Orientierung sehr einfach ist. Auch werden sie wohl von Einheimschen regelmäßig begangen (zur schön gelegenen Mariasteiner Alm sowieso). Vor allem im Aufstiegsweg bewegt man sich durch eine wunderschöne, wilde Landschaft.
Man kann entweder unten in Mariastein starten oder mit dem Auto noch bis zur letzten Kehre fahren. Hier führen zwei sichtbare Hohlwege geradewegs bergwärts. Beide führen später wieder zusammen. Es geht zunächst eine Rinne hoch, später quert der nun gut sichtbare Steig rechts hinauf zu einem Rücken und führt weiter zügig im Buchenwald bergwärts. Dort wo einige große Felsen im Wald liegen, quert der Steig erneut nach rechts zur nächsten Rippe und weiter hinauf, bis man die Wiese der Mariasteiner Alm erreicht. Der Pfad quert aber am unteren Rand ostwärts und zieht dann in einer Linkskurve zur schön gelgenen Alm mit prächtiger Aussicht!
Hinter dem Haus beginnt nach rechts (Osten) der östliche Steig, er ist sehr schnell zu sehen - von hier komme ich später zurück. Nun gehe ich erstmal hinaus auf die Wiese zum Pausenbankerl. Nach kurzer Rast gehe ich zum oberen linken Eck der Wiese, denn genau hier beginnt der Steig (roter Markierungspunkt).
Er ist überaschend gut in Schuß und zieht nun durch eine immer wilder werdende Landschaft nach oben, einmal muß man kurz zupacken (I). Generell wandert man schräg nach links aufwärts, man quert Geröllreißen und kommt nahe an die Felswände. Dann kommt man hinaus ins freie Schrofengelände und man quert nach links zu einer Geröllrinne. Hier leicht kraxelnd aufwärts (I), bis es nach links geht.
Und nun kommt man in abschüssiges, ausgestztes Gelände, nach unten hin bricht das Gelände gar senkrecht ab. Also nur nach oben schauen und den dürftigen Trittspuren schräg nach links aufwärts gehen. Ab und Zu hilft ein Büscherl oder ne Wurzel als moralische Unterstützung. Nach Regen (Schnee und Eis sowieso) würde ich hier nicht hochwollen, es ist auch so feucht genug.
Dann lehnt sich das Gelände wieder etwa zurück und kurz darauf steht man oben am Verbindungsgrat von Hundsalmjoch und Köglhörndl. Vom oben ist der Ausstieg nicht so einfach zu sehen, er erfolgt so 20 Meter westlich eines Kreuzes.
Nun geht es auf dem Wanderweg durch Latschen nach Osten im leichten Auf und Ab zum Köglhörndl mit prächtiger Aussicht - leider hat der Föhn nicht so aufgerissen wie erhofft.
Danach geht es weiter ostwärts hinab. Es dauert ein Weile, bis man sich konzentrieren muß, um den Rücweg zu finden.
Dort wo der Pfad durch eine Mulde führt und danach nach links schwenkt, zweigt genau in der Mulde ein Pfad nach rechts ab.
Er ist recht deutlich und zudem regelmäßig mit roten Punkten markiert. Der Steig führt meist im Wald schräg abwärts durch die Flanke, technisch eibfach, lediglich das rutschige Laub erfordert einige Aufmerksamkeit. Später kommt man mehr in Latschenbereich und die Ausblicke werden besser. dann erreicht man eine Geröllrinne, die es ein Stück nach links abwärts geht und kurz darauf erreicht man wieder die Mariasteiner Alm.
Fazit: eine wilde Tour in wilder Landschaft, man sieht bestimmt mehr Gemsen als Wanderer, ein wahrer Genuß für Abentuererinnen. Ob mein T5 gerechtfertigt ist oder ich überascht wurde, mag ein Nachgänger beurteilen, Vorsicht ist allemal angebracht.

Tourengänger: Tef


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentare (3)


Kommentar hinzufügen

Landler hat gesagt: Köglhörndl
Gesendet am 29. Januar 2019 um 13:37
Schöne Anregung für eine Frühjahrstour.
Gruß - Robert

Landler hat gesagt: T5
Gesendet am 13. Dezember 2019 um 15:15
Ich würde deiner T5 Bewertung zustimmen, der letzte Abschnitt erfordert wirklich gute Bedingungen und ist außerdem recht steinschlaggefährdet.
An mir ist unvermutet ein größerer Brocken vorbeigerauscht, Glück gehabt.....

Gruß - Robert

Tef hat gesagt: RE:T5
Gesendet am 13. Dezember 2019 um 21:37
Servus Robert,
da hast du echt Glück gehabt, vor solch objektiven Gefahren habe ich immer Angst.
hoffe, du hattest trotzdem Spaß auf der Tour
beste Grüße
Tef


Kommentar hinzufügen»