Auf vielen Stufen ins Val Brima

Die Sonne scheint im Tessin, also nix wie hin.

Wenn Jemand Stufen im Tessin liebt, dem kann ich die heutige Tour nur ans Herz legen. Ich habe die Stufen nicht gezählt, aber zwischen Ronca Posta (353) und Non (743) liegen ca. 390 Höhenmeter  und die werden nur über Stufen überwunden.

Im Vergleich dazu, der Kölner Dom ist 158m hoch und bis oben sind 533 Stufen zurückzulegen (www.koelner-dom.de/interessantes/masseundzahlen/)

Im Tessin sind es aber mehrheitlich Naturstufen in unterschiedlichster Höhe. Das ist ein ganz anderes Kaliber.

Gegen elf Uhr komme ich in Ronca, Posta an. Im Umfeld der Haltestelle ist weit und breit kein Wanderwegweiser zu finden. So gehe ich ein paar Meter zurück und links sehe ich Stufen, die nach oben führen. Das müsste der Weg sein.

Hier sind die Stufen pico bello, denn rechts und links sind Häuser angesiedelt. Erst weiter oben, als ich die Straße erreiche ist eine erste Markierung angebracht. Alles, was ich sehe sind Stufen. Also weiter aufwärts.

Spätestens nach dem letzten Haus werden die Stufen anspruchsvoller. Jetzt sind es Naturstufen gepaart mit Kastanienlaub. Die Hoffnung auf ein flacheres Stück bleibt Hoffnung, bis hinauf nach Non geht es über Stufen. Jetzt muss ich erst einmal durchatmen.

Aber der Aufstieg ist noch nicht zu Ende, mein höchster Punkt liegt heute bei P 901. In Calzo mache ich erst einmal eine Picknickpause und genieße auf der schönen Bank die wunderbare Aussicht.

Der weitere Weg ist nicht markiert, ich nehme eine Abkürzung und erreiche nach einem weiteren Steilstück wieder den markierten Wanderweg.

Gleich bei P 901 beginnt der Abstieg über den Geländerücken. Nun ändert sich der Untergrund, das übliche Laub mit vielen Kastanien. Der Anfang ist recht steil aber gut markiert. Zwischendrin ein paar Felsstufen und bald ist auch eine Umleitung erforderlich, ein umgefallener Baum blockiert mit seiner breiten Krone den Wanderweg.

Beim Abstieg gibt es nicht ganz so viele Stufen. Zur Schonung meiner Knie setze ich die Stöcke ein. Der Weg wird wohl häufiger begangen, so das sich im Laub eine gute Spur findet. Beim Abstieg treffe ich öfter auf Restschnee, die Sonne kommt hier nicht mehr hin.

Bei P 401 treffe ich dann auf die Straße. Noch einmal kann man ein kurzes Stück der Straße umgehen, der Rest bis zur Haltestelle ist dann Asphaltstraße. Ich habe Glück, der Bus kommt in etwas mehr als 10 Minuten.

Von Gruppaldo geht es jetzt zurück nach Locarno. Der Weihnachtsverkehr hielt sich in Grenzen, die Meisten sind wohl schon weg oder fahren erst am 1. Weihnachtstag. Es war eine schöne Tour mit zum Teil grandioser Aussicht.

Tour solo