in zwei Tagen von Wyssachen, Kappelhüsli, auf Pilatus, Esel
Eigentlich haben wir alle Abschnitte unserer Weitwandertour (zum Teil häufig) abgeschritten - nur das Homättili kannten wir bis anhin noch nicht …
Doch der Reiz, eine Tour von zuhause aus auf den höchsten Punkt des Pilatus’ durchzuführen, stellte seit geraumer Zeit ein Projekt von Ursula dar - heute, bei der Aussicht auf zwei sonnige Wandertage, brechen wir dazu auf - eine interessante, intensive, Erfahrung soll, wird, es werden …
Die einzelnen - zahlreichen! - Wegabschnitte (anhand der Strecke und Wegpunkten* gut nachvollziehbar) erläutere ich hier nicht näher, sondern beschränke mich auf die Erwähnung der stimmungsvollsten und bemerkenswertesten Abschnitte.
* Homättili: hier stimmt die im Gipfelbuch angegeben Höhe nicht
* Oberhaupt: die (meist besuchte) Aussichtsplattform liegt auf 2099 m Höhe
In Wyssachen, KH, laufen wir, mit Stirnlampen angetan, in der Dunkelheit los; über bestbekannte Wege steigen wir an zur Ebene bei Bettler; die nächste Teiletappe leitet uns, noch einmal leicht ansteigend, hoch zum Bergrestaurant Ahorn. Der Morgen dämmert heran - und wie wir wenige Minuten weiter gewandert sind, erleben wir die beeindruckendsten Augenblicke unserer zweitägigen Tour: wie überm Pilatus die ersten golden-roten Ausläufer der Sonne sich zeigen - ist bewegend!
Im längeren Auf und Ab streben wir, bei nun stets mehr Licht, schliesslich im schönsten Sonnenschein, via Naturfreundehaus Ämmital, Hochänzi, Alp, und Niederenzi weiter und hoch zum Napf - eine gerechtfertigte Rast auf dessen Plateau ist hier angesagt.
Unschwierig absteigend zur Stächelegg, hier lassen wir eine Einkehr unterbleiben (so gut wir doch Chrigus Einkehrmöglichkeit auch kennen) und wandern weiter; südwärts Richtung Trimle.
Bald einmal halten wir wieder nach Osten, derart erreichen wir Hofarni - und später Bramboden.
Ein steiler Abstieg - kurz auch auf asphaltierter Strasse - bringt uns ins enge Tal der Grossen Fontanne zum gleichnamigen Weiler Fontanne: lange der Strasse entlang wandern wir hoch zum Übergang auf der Schüpfenegg. Ab hier geniessen wir eine weitere beschauliche Höhenwanderung (mit zunehmenden Knieschmerzen) an der Voglisbergegg vorbei zum erstmals erreichten herrlichen Aussichtspunkt Homättlili - dazu müssen wir einige Meter abseits des WW zur Abbruchkante zurücklegen. Einen schönen Tiefblick gewährt uns der mit einem Gipfelbuch versehene Aussichtspunkt auf das heutige Tagesziel Hasle.
Über den Hof auf Bergli ob Grabe wandern wir weiter; endlich etwas steiler hinunter und über die Kleine Emme nach Hasle; nach einer längeren Strecke auf der Hauptverkehrsachse biegen wir ab und erreichen innert Kürze unser schön gelegenes, top eingerichtetes, b&b.
Wir gönnen uns, nochmals ins Dorf zurückkehrend, anschliessend, ein feines Wildessen im Engel (nomen est omen …).
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Nach reichlichem, bestens für Sportler ausgelegtem, Frühstücksbuffet verabschieden wir uns von den sympathischen Eignern und machen uns auf die zweite Tagesetappe.
Öfters der Hauptstrasse entlang gelangen wir nach Farbschachen, via Farbsäge und entlang des Farbrikkanals erreichen wir den Steg über den Rigelbach. Hier treten wir nun ein in den wildromantischen Burggrabe; in diesem wandern wir bacheinwärts hoch, und gewinnen über die Tramhaltestelle Chilewald (mit kurzer Rast) schliesslich das Dorf Finsterwald.
Eine längere Wegstrecke legen wir, dem direktesten Weg folgend, nach Gfellen zurück. Ab hier beginnt nun der ernsthaftere Teil unserer Tour: hoch leitet uns der WW zu den Mittlisthütten, ab hier der nun als BWW markierte Weg weiter hoch über den Steg Widder-Weidli-Graben zu P. 1344 (wo kurz vorher ein interessanter Zustieg zum Risetestock beginnt).
Wir jedoch laufen in möglichst direkter Linie hoch, gelegentlich auch mal etwas steiler, zum offenen, lieblich anmutenden Sumpfgelände - heute vor allem mit viel dürrem Gras bestanden, nach P. 1508.
In schöner Ambiance gewinnen wir den Übergang auf Rickmettlen (mit kunstvoller Installation).
Auf der historischen Polenstrasse steigen wir einfachst ab zur Alp auf Wängen; auf dem Fahrweg legen wir - bei stets sonnigem Wetter - weitere Meter zurück Richtung Balismatt.
Wir traversieren jedoch oberhalb und suchen uns weglos den Zugang zum Aufstiegs-BWW erst durch den Rotdossenwald, danach im steilen, teils rutschigen, Gelände zur Feld-Alp.
Nach einer kurzen Imbisspause legen wir die wenigen Höhenmeter zu P. 1701 zurück; ab hier beginnt der weite, mal sanft ansteigende, mal doch herausfordernde, Gang hoch nach Widderfeld, P. 1787.
Die wohl anspruchsvollste Strecke beginnt kurz danach: erst einmal gilt es über entlang meist seilgesicherter Passagen zur felsigen, nun - hier mit vorzüglichen Sicherungen versehenen - Abstiegspassage zu gelangen. Ist diese bewältigt, wartet der doch (ungesicherte) sehr abschüssige Weiterabstieg zur Querung unterhalb der NW-Flanke des Widderfelds.
Ist der Gegenanstieg zum Gemsmättli vergleichsweise unproblematisch, so erweist sich - nach Erreichen dessen höchsten Punktes, Gemsmättli P. 2054, der nachfolgende Abstieg doch als wieder sehr exponiert - einige Seil- oder Kettensicherungen sind hier nicht überflüssig.
Über den „schneidigen“ Grat (mit Blick zum Tomlishorn SW-Grat) traversieren wir runter und hoch zum Ausstieg Alter Tomlisweg.
Unter dem Tomlishorn hindurch begehen wir den bestens ausgebauten (Felsen)-Weg zum Pilatus Kulm; zum Abschluss - waren wir doch nun längere Zeit im Licht der allmählich untergehenden Sonne unterwegs - steigen wir auf den Esel auf. Trotz nun starkem Wind sind wir ergriffen vom Panorama - selbstverständlich in Verbindung mit dem Glücksgefühl ob des Erreichens unseres hochgesteckten Wanderziels.
Nach einer Getränkepause - und dem Anstehen für eine Platzkarte (für die Zahnradbahn hinunter nach Alpnachstad) - machen wir uns auf die längere Heimreise; um ein tolles Erlebnis reicher J
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