Gamsberg


Publiziert von dani_ , 29. Mai 2009 um 17:06.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum:23 Mai 2009
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Alvier Gruppe   CH-SG 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1300 m
Abstieg: 1300 m
Strecke:Voralp - Unterlänggli - Gamsberg - Oberlänggli - Unterlänggli - Voralp
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Strasse Grabs - Voralp
Kartennummer:2598 Werdenberg - Alvier

Um 15:25 im Wald bei Voralp (Guferen) auf ca 1100m gestartet. Ein schöner Sommertag mit wenig Wind. Auf dem Wanderweg nach Unterlänggli (16:20). Die Bäche führen recht viel Wasser und ich muss schauen, wo ich trockenen Fusses herüber kommen kann. Von Unterlänggli 1649m muss man über die Kante, die auf ca 1750m verläuft. Der Normalweg führt links über den Wanderweg Richtung Oberlänggli. Ich bin jedoch von Unterlänggli nach rechts weglos in den Hang. Man kann fast den gesamten Schnee umgehen, oben kurz vor der Kante ist Kletterarbeit nötig.

Als ich über die Kante bin, sehe ich den Gamsberg majästetisch und gross vor mir stehen. Zwischen mir und dem Gamsberg liegt Einiges an Schnee. Zuerst denke ich, dass eigentlich der Zugang von rechts über den Sattel zum Schiffberg gut aussieht. Nach meinen Erfahrungen im letzten Jahr mit weglosen Touren, die aussehen "als müssten sie doch gehen", entschliesse ich mich jedoch linkerhand durchs Schneefeld Richtung Normalroute zu stapfen, die über den Sattel Sichli-Gamsberg führt. Ich gehe oberhalb des Schneefeldes an der Flanke des Gamsbergs um die Ecke zur Normalroute. Einige Male schaue ich nach oben, denke "das müsste doch auch hier gehen", steige ein paar Meter nach oben, steige aber wieder ab. Hoch ist oft deutlich einfacher als runter, ich kenne den Weg nicht, habe auch noch keinen Bericht gelesen, dass man hier hochgehen kann, und möchte nicht so gerne in der Flanke des Gamsbergs stecken bleiben.

Beim dritten Mal, als ich nur noch etwa 100m vom Eisenbahngleis entfernt bin, steige ich wieder ein paar Meter hoch und habe diesmal das Gefühl, dass ich recht sicher hoch komme. Ich erreiche auch tatsächlich über grasigen Fels den Grat! Atemberaubendes Gefühl den Gamsberg, Wissi Frauen und den Walensee zu sehen und in die Sonne zu schauen. Der Grat ist schmal, aber es geht gut auf dem Grat Richtung Ostgipfel Gamsberg. Den Ostgipfel lasse ich links liegen und wandere auf Gemsstufen. Schliesslich komme ich auf den Pfad, der vom Ostgipfel zum Hauptgipfel führt. Auch er ist schmal, doch fühle ich mich viel sicherer als auf der Tour am 18. Oktober 2008, als der Grat zum Hauptgipfel rechts schneebedeckt und links nass war und ich nur bis zum Ostgipfel gekommen war.

Um 18:55 komme ich beim Steinmann an. Yeah!! Ein grosser Traum von mir geht in Erfüllung, die Aussicht ist toll, das Wetter fantastisch. Da es jedoch bereits spät ist und der Abstieg vom Gamsberg sicher nicht leicht ist, trage ich mich nur ins Gipfelbuch ein, mache ein paar Videos, zieh mich um und nach etwa 20min auf dem Gipfel mache ich mich auf Richtung Ostgipfel. Ich steige auf der gleichen Route ab, auf der ich gekommen bin. Ich finde sie einfacher als den Normalanstieg über das Eisenbahngleis. Zwischen Sichli und Gamsberg liegt noch ordentlich Schnee. Als ich an die Grenze des Schneefeldes komme, zögere ich noch etwas, steige noch ein wenig an der Grenze Fels-Schnee ab, setze mich dann aber doch ins Schneefeld. Supercoole Rutschpartie! Wie Schlittenfahren nur ohne Schnlitten. Hammer, der Schnee hat genau die richtige Konsistenz zum Rutschen. Yeah! Der Abstieg geht so auch recht schnell.

Auf dem Rückweg gehe ich über Oberlänggli und Unterlänggli, geniesse auf dem Weg danach noch die tolle Aussicht auf den Voralpsee und bin um 21:30 wieder im Wald bei Voralp (Guferen).

Eine tolle Tour, an dem Abend hatte ich einen Glücksflash. Seit der Tour vom 18. Oktober 2008, auf der ich über das Eisenbahngleis nur bis zum Ostgipfel gekommen war und danach einige Probleme hatte, im Schnee durch das Eisenbahngleis wieder abzusteigen, habe ich mich danach gesehnt, auf den Hauptgipfel des Gamsbergs zu kommen. Nun endlich war er wahr geworden. Dazu noch auf einer undokumentierten Alternativroute, die ich angenehmer als das Eisenbahngleis fand. Der Gratweg Ost- zum Hauptgipfel ging auf einmal ganz leicht und ich konnte mich als Dritter in diesem Jahr ins schöne Gipfelbuch eintragen. Dann hat der Abstieg über die Alternativroute keine Adrenalinstösse verursacht. Ich hatte immer ein sicheres Gefühl, was man bei der Tour am 18. Okt im Eisenbahngleis nun wirklich nicht sagen kann. Und das Rutschen durchs Schneefeld war klasse. Der passende Abschluss inklusive Abkühlung. Schön über den Wanderweg mit Aussicht zum Voralpsse und in den Alpstein nach unten. Und vor der Dunkelheit wieder auf der Strasse Richtung Grabs gewesen. Wow, das war eine meiner schönsten Wandertouren ever, wahrscheinlich die schönste. Platz 2 geht an die Tour vom Nebelhorn auf dem Grat Richtung Oberstdorf, Platz 3 an meinen Aufstieg am 1. Juni 2008 auf den Margelchopf (der Abstieg war dann nicht so nett).


Tourengänger: dani_


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