Widderstein Heckmair-Gedächtnis-Weg (SW)


Publiziert von MarcelL , 14. Oktober 2018 um 21:32.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Lechquellengebirge
Tour Datum:13 Oktober 2018
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: VIII- (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 1 Tage
Aufstieg: 850 m
Abstieg: 850 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Hochtannbergpassstrasse

Hintergrund:
Zur Tour gibts gute Beschreibungen (siehe Beschreibung(en) von Walter Hölzler auf seiner Website).

http://www.walter-hoelzler.de/news/widderstein-suedwestwand/
http://www.walter-hoelzler.de/topo/allgaeu-klettern-widderstein-sechser-kombination/
oder zur Nachbartour:
http://www.hikr.org/tour/post136750.html

Gerade deshalb ist es erstaunlich, dass diese sehr interessante Tour relativ wenig begangen erscheint. Eventuell gibt es Unsicherheiten wegen Felsqualität, Art der Absicherung oder Schwierigkeitseinschätzung. Dazu also hier etwas Zusatzinfo:

Zustieg (relativ einfach zu finden und nicht halsbrecherisch):
Wo der Alpinaufstieg des Normalwegs beginnt (Warntafel für Ungeübte), noch 50 m hoch, dann nach links auf Wiesenbändern (sehr einfach) Richtung Einstieg. Am besten gleich nach Abzweigung Rucksackdepot an einem Bach (der auch im Herbst noch schön etwas Wasser führt). Zustiegsweg ist klar mit Steinmännern markiert (eher leicht abwärts!). Irgendwann ist der Weg ganz dicht an der Wand und klar eingetreten. Dort roter Pfeil (8 cm groß) und markierter Haken).
N.B. Wenn man den unteren Teil auslassen will kann man den Weg weitergehen, bis man zu einer Geröllreisse kommt. Über diese rüber und ihr entlang nach oben bis auf das obere große Band der SW-Wand. Diesem dann ca. 100 m nach rechts (Osten) folgen zum Einstieg von Hiltimanie oder Heckmair-Weg oberer Teil (Band ist hier ca. 20 m breit). Das selbe Band erreicht man vermutlich auch vom Normalweg her von Osten aus.

Unterer Teil von Heckmair-Gedächtnisweg (gleich für Hiltimanie):

1./2. SL: Kaltstart direkt über einen Überhang. Etwas leichtere Variante bei Umgehung leicht links neben dem Haken; Immer über kleine Überhänge nach oben (manchmal leicht links etwas leichter). Haken stecken meist über den Dachkanten (nicht so leicht von unten zu sehen, aber top Absicherung der schweren moves mit Haken am Bauch, im leichteren Zwischenbereich mal 5 m Hakenabstand. Den ersten Stand kann man auslassen, mit 50 m Seil. Schwierigkeit 6/6+.
3. SL: Man sitzt schön am Stand auf Pfeilerkopf über den ersten beiden Längen. Achtung, jetzt 15 m flach den Grat nach oben und nicht nach links über Schrofen hoch, sondern leicht rechts zu einer steilen schwarzen Wand (Haken mit Schlinge unter Dach). Dort hoch (15 m; 2 BH, dann 1 NH), dann schräg nach links (leichte Schrofen) zu Haken/Markierung an breitem Band (unter steiler schwarzer überhängender Wand).
4. SL: Mit einem Mantle aufs nächste Band links vom Stand (1 BH, deutlich sichtbar) und dann 10 m gerade hoch, und Stand leicht nach rechts hin am oberen Band.
Dort ausseilen, das geröllband hoch und von dort gemütlich nach W gehen, bis die Routen weitergehen (kleiner roter Pfeil für Hiltimanie, 1 m links davon roter BH für Heckmair)

Heckmair ab Band:
1. SL: Hier gehts am Anfang gleich zur Sache. Schlüsselzug an BH 1 + 2. Supersicherung auf Bauchhöhe beim Aufrichter übers Dach. Griffe sind zwei Löcher, die oft naß, aber trotzdem rauh sind (7+). Dann dem Wasserstreifen entlang steil hoch (man muss nicht reintreten) und in leichter links-rechts Schleife zum BH (7). Im weiteren Verlauf an festem, trockenen Fels über Steilstufen schön nach oben (7-) zu Stand.
2. SL: Zunächst über superrauhe gelbe Wand nach oben zu Bauch. Den Bauch links angehen, dann nach rechts oben durchklettern (schön, steil, sehr gut gesichert, ein relativ guter, versteckter griff in der Mitte hoch; 7), weiter gerade zum Stand.
3. SL: Ein Zuckerstück in bestem Fels; gerade hoch (7-), bis zu komfortablem Band.
4. SL. Vom Stand ca. 5-6 m über einen Bauch, einem Riß entlang (anstrengend, überhängend) nach oben. Wandkletterei, keine Rißklemmer. Crux am 3. Haken (sehr wenig zu treten, und mal 2 kleine Griffe zum hart festhalten, 8-). Dann senkrecht nach oben (7, und leichter werdend).
5. SL. Sehr steil in hervorragendem Fels nach oben (ca. 15 m) auf Geröllband (6+). Gerade hoch über das Band zu schwarzer Wand mit Verschneidung und offensichlichem BH in 3 m Höhe (mit langer Schlinge einhängen). Dort nochmal steil hoch (2-3 Schritte, 6) und oberhalb über breites Geröllband gerade hoch zur gelben Wand zu Stand an NH mit weisser Schlinge (2 Cams passen daneben rein).
6. SL: Die gelbe Wand hoch zum Dach, und durch die Kerbe im Dach (mehrere BH, 6) nach oben (gut gesichert). Danach leicht rechts haltend, über Schrofen zum Grat. Dort wo der Grat relativ schmal wird Stand an großem Block mit 1 NH und 1 BH mit langer Schlinge.
Dort auch bequemer Platz zum Ausseilen und vollends den Grat entlang zum SW-Gipfel gehen (I).

Insgesamt: überall wo es schwer ist, hervorragend gesichert. Nur in der ersten 7+ Länge muss man einmal im schweren Fels 2-3 m vom Haken wegklettern (griffig und gutes Sturzgelände). Die Schlüsselstelle darunter lässt sich gut A0 machen. Bei der Überquerung der Schrofenbänder gibts wenig Sicherung (ist aber auch sehr einfach). Der Wulst in der 3. SL kam mir so vor, wie wenn er A0 nicht viel leichter wird, eventuell mit Trittschlinge. Die Schlüsselstelle in der 4. SL lässt sich mit Trittschlinge entschärfen, so auf ein Niveau von 7-/7 um den Haken darüber anzuklettern. Fels insgesamt sehr solide und rauh, kaum Begehungsspuren. Bei den Bändern sollte allerdings sehr darauf geachtet werden keine Steine durch die begehung oder das Seil loszulösen, wenn Seilschaften folgen. Insgesmt ist die route durch die steilen Aufschwünge ganz gut steinschlaggeschützt.

Tourengänger: MarcelL


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