Helgenhorn/Punta di Elgio (2837 m). Es gibt noch Pomatter, die Walserisch sprechen!


Publiziert von johnny68 , 5. September 2018 um 21:28.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Bellinzonese
Tour Datum: 5 September 2018
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-TI   I   Gruppo Grieshorn 
Zeitbedarf: 4:30
Aufstieg: 1040 m
Abstieg: 1040 m
Strecke:Paltano - Passo San Giacomo - Helgenhorn/Punta di Elgio

Auf dem Gipfel des Helgenhorns hatte ich eine nette Begegnung mit 2 älteren Einwohnern des Val Formazza/Pomatt. Als die beiden merkten, dass ich Deutschschweizer bin, wechselten sie auf ihre ehemalige Muttersprache "Walsertitsch". Sie hatten einen Dialekt wie die Oberwalliser, und es wäre mir schwer gefallen, sie von Gommern zu unterscheiden. Die beiden, die gegen 80 gehen, erzählten mir, dass die Jungen im Tal leider nicht mehr Walserisch lernten, sondern voll italienisiert seien. Im übrigen leide das Tal unter Abwanderung. Die beiden beklagten die Isolierung des Tals von der Schweiz und insbesondere die Tatsache, dass die Schweizer den Ausbau des San Giacomo-Passes zu einer Autostrasse ablehnten und auch ein Tunnel unter dem Pass kein Thema mehr sei. 

Die von mir gemachte Tour ist einfach. Bis vor den obersten Gipfelaufbau des Helgenhorns ist es T2-Gelände. Erst zuoberst ist es etwas felsig-ausgesetzt, und man muss kurz klettern. Deshalb T3/I.

Von der Nufenenpassstrasse aus geht es einen steilen Bergweg, der von Mountainbikes etwas ausgefahren ist, hinauf auf den San-Giacomo-Pass. Dort wird es flach, und die italienischen Stauseen leuchten in der Sonne. Bald nach der Grenze drehte ich nach rechts ab und erklomm über Alpweiden den Grat, der zum Helgenhorn führt. Das Gelände ist vorerst noch grün, wird dann aber vor dem Schlussanstieg erdig-graubraun. Es handelt sich um kristallinen Schiefer, der zum Teil zu Sand zerfallen ist und sehr angenehm zu begehen ist. Die Gipfelfläche ist mit Ausnahme des obersten, felsigen Zipfels, ziemlich flach und erdig.

Der Gipfel liegt zur Hälfte in Italien, zur Hälfte im Tessin. Die Aussicht ist nach beiden Seiten überwältigend. Berner und Urner Alpen, im Osten gekrönt durch den Tödi, sieht man in Richtung Nord. Im Südosten sind die Tessiner Alpen mit dem dominierenden Basódino, und im Süden stehen die Alpen des Val Formazza. Direkt vor sich im Westen steht die 150 m höhere Punta di Valrossa.

Beim Abstieg lief ich bis zum San Giacomo-Pass integral über den Grat (Landesgrenze).

Tourengänger: johnny68


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