Karhorn 2416 m


Publiziert von basodino , 14. August 2018 um 14:39.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Lechquellengebirge
Tour Datum:12 August 2018
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Klettersteig Schwierigkeit: K2 (WS)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 4:15
Aufstieg: 640 m
Abstieg: 640 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Sessellift Steffisalp im Sommer in der Warth Card enthalten
Zufahrt zum Ankunftspunkt:siehe oben
Unterkunftmöglichkeiten:Haus Anita in Warth, Frühstückspension, sehr nette Gastgeber, gutes Preis-/Leistungsverhältnis
Kartennummer:Lechtaler Alpen 3/2

Nach der gestrigen Tour auf den Biberkopf wollten wir es heute nicht übertreiben, mussten wir ja auch wieder nach Hause fahren. Das Karhorn bietet hier eine abwechslungsreiche und nicht so lange Variante an, da man sich den ersten Anstieg durch Nutzung des Sesselliftes ersparen kann (ist übrigends in der Warth Card enthalten). Nachteil ist, dass man danach noch eine Weile durch das Skigebiet wandern muss, was einen überschaubaren Charme hat.

Von der Bergstation ist der direkte Weg Richtung Karhorn zunächst gesperrt. Steinschlag soll es geben oder gegeben haben. Man sieht in der Flanke Werkzeug und einen Bagger. Am heutigen Sonntag war es aber ruhig. So nahmen wir den Querweg und bogen nach 10 Minuten in die Wiesen ab, um den "verbotenen" Weg etwas weiter oben wieder zu gewinnen. Bald biegt man nach links ab, quert unter dem Karhorn durch, erreicht einen Rücken, den man ersteigt und dann querend zu einem Sattel (2193 m) verlässt. An diesem Sattel setzt der Klettersteig an. T3-, 0 h 55 min

Der Klettersteig selbst ist von unten bis oben gut gesichert. Er führt nicht immer über die einfachste Route hinauf, sondern, so vermute ich, über die stabilste. So könnte man das erste Seil locker im Gehgelände umgehen. Auf der markierten, gesicherten Route testet man bereits seine Qualitäten am Fels und wer hier Probleme hat, sollte umdrehen. Darüber bleibt man oft am Grat oder knapp links oder rechts davon. Gehgelände wechselt mit einfachen Kletterpassagen ab. Das Drahtseil braucht man so gut wie nie, um weiter zu kommen, selbst wenn man wie ich nur den II. Grad sicher und problemlos klettert.
Nach einem Vorgipfel geht es hinab in eine Scharte. Dabei wird eine nette Platte gequert, indem man eine sehr schmale Leiste benutzt. Vom tiefsten Punkt aus quert man nach links hinaus und ersteigt mit Hilfe von Eisenbügeln und Stiften eine Stufe. Hier ist das Seil dann doch hilfreich. Ist auch die Schlüsselstelle der Tour. Es geht noch einige Meter etwas anspruchsvoller hinauf, um den Felszahn ganz zu umgehen. Dahinter wird es wieder leichter und je weiter man hoch kommt, desto mehr Gehgelände öffnet sich und desto kürzer werden die Felspassagen. Die letzten Meter geht es dann ohne Seil bis zum Gipfel. WS, 1 h 30 min

Am Gipfel hat es vergleichsweise wenig Platz (vielleicht für maximal 10 Leute). Von der anderen Seite kommt der anspruchsvollere zweite Klettersteig herauf. Man kann die beiden auch zu einer Überschreitung kombinieren.
Die Aussicht auf die umliegenden Berge ist sehr schön. Die meisten Berge sind eher einen Tick höher, aber bis zum Bodensee und Säntis kann man schon schauen.

Der Abstieg über die Südseite ist in unseren Topo mit I- gekennzeichnet. Diese Einstufung ist für mich nicht ganz nachvollziehbar. Die meiste Zeit würde ich von einem anspruchsvollen Weg sprechen (T4, evtl. auch T4+). Garniert ist das mit zwei Kletterstellen, die mit einem Stahlseil gesichert sind. Vor allem in der unteren Stelle ist das Seil auch dringend nötig. Selbst mit Bügel als Tritt und Stahlseil als Halt ist das eher eine II als eine I. Ich empfinde die I- als Verharmlosung.

Wenn man die Wiesen wieder erreicht hat, biegt man nach links ab und quert zur Scharte (2193 m) zurück, am Schluss mit einem kurzen Aufstieg. Die angegebene Zeit vom letzten Schild von 35 min ist Unsinn. Wir haben 16 Minuten gebraucht. T4, I-II, 50 min vom Gipfel in die Scharte

Wer mag, kann hier abbiegen und in wenigen Minuten das Warther Horn ersteigen. Da unsere Brotzeitboxen leer waren, ließen wir den Gipfel aus und wanderten den Weg zurück und dann durch die Wiesen des Skigebietes zur Punschhütte, die unterhalb des Sesselliftes liegt. Zahlreiche Murmeltiere tollten durch die Wiesen, was einen die vielen Masten vergessen lässt. T3- und leichter, 45 min

In der Punschhütte verbreitete der Ober gute Laune. Die verging mir dann ein klein wenig beim Bezahlen. Man merkt die Nähe zum überteuerten Skigebiet Lech-Zürs, wenn man für einen Kaiserschmarrn Euro 13,80 zu bezahlen hat. Trotzdem ein gelungener Abschluss unserer beiden Touren, auch wenn man von der Punschhütte nochmals 60 Meter raufwandern muss, um den Sessellift wieder zu erreichen. T1, 10 min

Tourengänger: basodino, tourinette


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